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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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gehen.«
    Das stellte sich als etwas verfrüht heraus, denn plötzlich stand ein Hund direkt vor uns – ein Hund, etwa doppelt so groß wie jene, die hinter uns heulten. Er schien rötlich zu glühen.
    »Mach dir nicht die Mühe«, sagte ich zu Riva, als er mit der Hand in sein Hemd griff. »Dieser Hund ist ein Trugbild. Er ist nicht wirklich hier.«
    »Du wirst noch von mir hören, Belgarath«, knurrte das Monster mich an, und seine langen Fänge schienen die Worte zu kauen.
    »Du bist gewiß Urvon«, meinte ich gelassen, »oder vielleicht Ctuchik.«
    »Darüber kannst du dir Gedanken machen. Wir beide werden einander wieder begegnen, alter Mann, das verspreche ich dir. Diesmal hast du gewonnen. Beim nächsten Mal wird dir das Glück nicht so hold sein.«
    Dann verschwand er.

16. K APITEL
    in paar Tage später erreichten wir die Küste Morindlands. Jeden Tag stieg die Sonne ein wenig höher und blieb ein bißchen länger am Himmel, und die bittere Kälte schien nachzulassen. Der Frühling kam in den Norden.Wir beschlossen, nicht wieder durch das arktische Ödland von Morindland zu ziehen. Statt dessen wandten wir uns südwärts. Wir waren jetzt nicht mehr in Gefahr und sehnten uns nach wärmerem Wetter. Deshalb folgten wir der Küste, bis wir das heutige Gar og Nadrak erreichten, das in jenen Tagen Ost-Alorien war. Cherek war hier König; aber er hatte nicht viele Untertanen in diesem Teil des Königreiches – es sei denn, man zählte das Wild mit Obendrein waren die Alorner, die hier lebten, Anhänger des Bärenkultes, und deshalb mieden wir sie. Die Bärenkultanhänger wollen seit der Gründung ihres Ordens den Orb in ihren Besitz bringen, und Cherek und wir anderen legten keinen Wert auf weitere Auseinandersetzungen.
    Als wir das nördliche Gebirge passiert hatten, wandten wir uns nach Westen und zogen durch den riesigen Wald, überquerten die Berge und erreichten die drasnischen Moore. Dann zogen wir südwestlich weiter, vorbei am Atunsee, und gelangten schließlich an einem schönen Frühlingsmorgen an die Ufer des Aldurflusses.
    Jemand wartete dort auf uns.
    »Hallo, Junge«, sagte der gutgelaunte alte Mann in dem wackeligen Wagen zu mir. »Ich sehe, du ziehst noch immer westwärts.«
    »Ich glaube, es ist mir zur Gewohnheit geworden«, erwiderte ich so beiläufig, wie ich nur konnte.
    »Offenbar kennt ihr einander«, stellte Cherek fest.
    »Wir sind uns schon ein paarmal begegnet«, erwiderte ich. Ich nahm an, daß mein Meister Gründe hatte, unerkannt zu bleiben; deshalb verriet ich ihn nicht.
    »Habt ihr schon gefrühstückt?« fragte der alte Mann.
    »Wenn man das so nennen kann«, erwiderte Dras. »Ein paar Stück trockenes Fleisch bezeichne ich nicht als Frühstück.«
    »Ich habe ein paar Meilen flußabwärts ein Lager«, sagte der alte Mann. »Und die ganze Nacht hindurch dreht sich bereits ein Ochse am Spieß. Ich lade euch ein, mit mir zu kommen, wenn ihr möchtet. Seid ihr auch durstig? Im Fluß beim Lager liegt zur Kühlung ein Faß Bier.«
    Das gab den Ausschlag. Die Alorner folgten dem Wagen meines Meisters wie ein Wurf glücklicher Hündchen, als er sie zu ihrem Frühstück führte. »Laß uns zunächst deine Freunde bewirten«, sagte er leise zu mir. »Dann müssen du und ich uns unterhalten.«
    »Wenn Ihr es so wünscht«, erwiderte ich.
    Wie ein Wolfsrudel fielen Cherek und seine Söhne über das Fleisch her und wie ein Fischschwarm über das Bier. Nach etwa einer Stunde Gelage wurden sie sehr müde und beschlossen, ein wenig zu schlafen. Der alte Mann und ich waren am Ruß entlanggegangen. Jetzt standen wir am Ufer und blickten über das Wasser. In den tolnedrischen Bergen hatte die Schneeschmelze eingesetzt, und der Fluß führte schlammig braunes Wasser.
    »Gibt es einen besonderen Grund für Eure Verkleidung?« fragte ich ohne Umschweife.
    »Wahrscheinlich nicht«, erwiderte mein Meister. »Ich benutze sie stets, wenn ich das Tal verlasse. Die Leute beachten mich nicht, wenn ich in meinem Karren durch die Gegend ziehe. Meine Brüder und ich hatten ein Treffen in der Höhle.«
    »Ach?«
    »Wir müssen fort, Belgarath.«
    »Fort?«
    »Wir haben keine Wahl. Wenn wir bleiben, müssen wir uns früher oder später Torak direkt stellen, und das würde die Welt zerstören. Die Welt ist zu wichtig, als daß dies geschehen darf. Das Kind des Lichtes wird sie brauchen.«
    »Wer ist das Kind des Lichtes?«
    »Das ändert sich. Du warst es, als du in Morindland deine Auseinandersetzung mit Zedar

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