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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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genauer gesagt, südwestwärts.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Vertrau mir.«
    Er fing an zu fluchen. Offensichtlich ärgerte ihn diese Bemerkung ebensosehr, wie sie mich stets ärgerte.
    Am Nordtor trafen wir auf sechs schwarz gewandete Grolims, mit denen wir kurzen Prozeß machten. Natürlich gab es einige erstickte Schreie und mitleiderregendes Stöhnen, aber da die Häuser in Cthol Mishrak keine Fenster hatten, hörten die Leute drinnen auch nichts von alledem.
    »So«, sagte Dras und wischte seine blutverschmierte Axt an einem gefallenen Grolim ab. »Was jetzt?«
    »Jetzt gehen wir zurück zu eurem Tunnel.«
    »Belgarath«, wandte er ein, »wir wollen fort von der Stadt.«
    »Wir gehen durch das Tor hinaus, kriechen durch den Tunnel und umkreisen die Stadt, bis wir an den Fluß auf der Südseite kommen.«
    »Um die gesamte Mauer herum führt ein Weg«, meinte Riva. »Warum sollen wir den Tunnel benutzen?«
    »Weil die Hunde unsere Spur aufnehmen würden. Wir müssen sie glauben machen, daß wir nach Norden unterwegs sind. Wir brauchen einen Vorsprung.«
    »Sehr klug«, brummte Algar.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Dras.
    »Der Fluß ist vermutlich zugefroren, nicht wahr?« fragte Algar ihn.
    »Das vermute ich auch.«
    »Das macht ihn für uns zur breiten Straße, auf der uns keine Bäume oder Hügel im Weg sind.«
    Dras dachte darüber nach. Nach einer Weile sah man seinem Gesicht an, daß er verstanden hatte. »Weißt du, Algar«, sagte er, »ich glaube, du hast recht Belgarath ist wirklich ein sehr kluger alter Mann.«
    »Meint ihr nicht, wir sollten ihm ein andermal dazu gratulieren?« warf Riva ein. »Ich bin derjenige, der die Beute bei sich trägt, und ich möchte so rasch wie möglich von hier weg!«
    Ich erkannte, daß ich Rivas Denkweise ein wenig zurechtrücken mußte. ›Beute‹ war nicht die rechte Bezeichnung, wenn er vom Orb meines Meisters sprach.
    Wir eilten an den niedergestreckten Körpern der Torwachen vorbei zur Biegung im Weg und dann in die Schneemauer auf der linken Seite. Nach kurzer Zeit hatten wir den Tunnel hinter uns gelassen und befanden uns an der Stadtmauer. Außen um die Mauer führte ein festgetrampelter Pfad, auf dem wohl die Grolims oder Angarakaner patrouillierten. Wir folgten ihm in östlicher Richtung, bis wir an die Ecke der Mauer gelangten. Dann bogen wir ab und gingen südwärts weiter auf den Fluß zu. Wir waren wohl zwei Stunden unterwegs, ehe wir dort ankamen. Ich war mir ziemlich sicher, daß der zugefrorene Fluß schneefrei war. Er wand sich wie ein schwarzes Band durch die verschneite Landschaft.
    »Wir haben Glück«, meinte Dras. »Wir werden keine Spuren hinterlassen.«
    »So habe ich mir das vorgestellt«, bemerkte ich selbstzufrieden.
    »Wie konntet Ihr wissen, daß keine drei Fuß Schnee auf dem Eis liegen würden?« fragte Dras.
    »Der Schneesturm kam von Westen. Hier auf dem Fluß gibt es nichts, wo sich der Schnee verfangen könnte; deshalb hat der Wind den Fluß für uns freigefegt. Der Schnee wurde vermutlich bis zum westlichen Karandesegebirge geweht.«
    »Ihr denkt auch an alles, Belgarath, nicht wahr?«
    »Ich bemühe mich. Laßt uns aufs Eis gehen und versuchen, die Küste zu erreichen. Ich bekomme langsam Heimweh.«
    Sorgfältig verwischten wir unsere Spuren, die zum Fluß führten. Dann überquerten wir das Eis zur anderen Flußseite, damit das Licht der Fackeln auf der Stadtmauer nicht auf uns fiel, und zogen den Fluß hinunter.
    Wir rutschten und schlitterten auf dem Eis dahin. Nach etwa drei Stunden wurden die düsteren Wolken, die über uns hingen, am südlichen Horizont heller.
    »Die Sonne geht auf«, stellte Algar fest. »Wird sie Torak wecken?«
    Ich war mir nicht sicher. »Ich werde es überprüfen«, erwiderte ich. Der Passagier, der zwischen meinen Ohren mitreiste, hatte mich angewiesen, nicht mit ihm zu sprechen, solange wir uns in der Stadt befanden. Nun, wir hatten sie verlassen, und ich versuchte mein Glück. »Wollt Ihr aufwachen?« fragte ich.
    »Werde nicht beleidigend!«
    »Ich tu’s nicht absichtlich. Die Frage ist, ob jemand anderer bald aufwacht. Wir haben, was wir uns holen wollten. Ist dies das Ende dieses ER EIGNISSES?«
    »Mehr oder weniger. Es ist nicht gänzlich zu Ende, ehe ihr nicht das Meer des Ostens überquert habt.«
    »Könnt Ihr mir sagen, wann Torak aufwachen wird?«
    »Nein. Du wirst schon merken, wenn es soweit ist.«
    »Ein kleiner Hinweis wäre eine große Hilfe.«
    »Tut mir leid, Belgarath. Mach

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