Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
einfach weiter so. Bis jetzt hast du deine Sache gutgemacht.«
    »Danke.« Es klang keineswegs dankbar.
    »Es hat mir gefallen, wie du mit diesen beiden Hunden umgesprungen bist Das wäre mir nie eingefallen. Wie bist du daraufgekommen?«
    »Ich wurde mal zweiter Sieger bei der Begegnung mit einem Stinktier, als ich noch ein Junge war. So etwas vergißt man nicht.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Mach weiter, und halte die Ohren offen.« Dann war er wieder verschwunden.
    Etwa eine Viertelstunde später wurde mir klar, was er damit gemeint hatte, daß ich die Ohren offenhalten sollte -es wäre allerdings auch im tiefsten Schlaf nicht zu überhören gewesen. Es gibt eine Version des Buches von Torak, in dem beschrieben steht, was geschah, als der Drachengott erwachte – und Algar hatte wohl recht genau geschätzt, wann es geschehen würde. Der Sonnenaufgang ist ein natürlicher Wechsel, und zu diesem Zeitpunkt erwachte das alte Einauge. Wir waren bereits Meilen von der Stadt entfernt; trotzdem konnten wir hören, wie er vor Wut brüllte und die Stadt völlig zertrümmerte – er zerschlug selbst seinen eigenen Turm. Es war wohl einer der spektakulärsten Gefühlsausbrüche in der Geschichte.
    »Warum rennen wir nicht ein Stück?« schlug Algar vor, als das gräßliche Geräusch der Zerstörung Cthol Mishraks den Schnee von den Bäumen am Fluß fegte.
    »Wir rennen doch schon«, erwiderte Dras.
    »Dann sollten wir schneller rennen.« Seither weiß ich, warum Al-gar Flinkfuß genannt wurde. Bei den Göttern, konnte der Junge rennen!
    Das Buch der Alorner berichtet, was hier in Mallorea geschah. Es ist eine recht gute Geschichte, voller Dramatik, Spannung und mythischer Bedeutung. Ich selbst zitierte oft daraus. Es ist keine wortgetreue Wiedergabe der Ereignisse; trotzdem ist die Geschichte gut. Schließlich war der Knabe, der sie niederschrieb, Alorner, und er überzeichnete die Bedeutung der Landbrücke – vor allem, vermute ich, weil sie von Alornern entdeckt wurde. Tatsächlich sah ich diese Landbrücke während unserer Reise nicht ein einziges Mal – vor allem wohl, weil uns einige hundert Angarakaner auf jeder dieser felsigen Inselchen erwarteten. Wir waren über das Eis nach Mallorea gekommen, und auf demselben Weg kehrten wir heim.
    Toraks Wutausbruch – für den ich teilweise verantwortlich zeichne, da mein Spott, als wir die Stadt verließen, gewiß seinen Teil dazu beitrug – demoralisierte die Grolims, Chandim und die Angarakaner, die in Cthol Mishrak lebten, völlig. Beldin brachte nachträglich in Erfahrung, daß es Ctuchik war, dem es schließlich gelang, die Ordnung wiederherzustellen – mit seiner ihm eigenen Brutalität. Trotzdem benötigte er mehrere Stunden dazu, und selbst danach machte ihm unsere List zu schaffen. Die Angarakaner fanden sechs niedergestreckte Grolims am Nordtor, und Ctuchik sandte seine Hunde nordwärts und nach Westen, ohne auch nur die Möglichkeit einer List in Betracht zu ziehen.
    Ein Tag im Norden dauerte nicht lange, aber selbst bei Anbruch der Nacht verlangsamten wir unser Tempo nicht. Wir folgten Algar den Fluß hinunter, so schnell wir konnten.
    Als am folgenden Tag jedoch kurz die Sonne schien, kehrten die Hunde nach Cthol Mishrak zurück und berichteten Ctuchik, daß sie keine Spur von uns entdecken konnten. Daraufhin weitete Toraks Jünger seine Suche aus. Es kam, wie es kommen mußte, und einer der Hunde nahm unsere Witterung auf. Damit begann die Jagd. Ctuchik verwandelte einige hundert gewöhnliche Grolims in Hunde, wobei er etwa die Hälfte davon umbrachte, und dieses gewaltige, geifernde Pack hetzte den Fluß hinunter hinter uns her.
    »Was sollen wir tun, Belgarath?« Cherek schluckte. »Den Jungs und mir geht die Luft aus. Ich weiß nicht, wie lange wir noch laufen können.«
    »Ich werde versuchen, irgendwas zu unternehmen«, sagte ich zu ihm. »Wir sollten anhalten und zu Atem kommen. Dann werde ich einen Plan ausarbeiten.« Ich überlegte. Riva hatte das Objekt absoluter Macht unter seinem Hemd und durfte es nicht benutzen. Wenn meine Überlegungen zutrafen, würde er das auch nicht müssen. »Also gut«, sagte ich, »so werden wir es tun. Riva, wenn diese Hunde in Sichtweite kommen, möchte ich, daß du den Orb hervorholst, damit sie ihn sehen können.«
    »Ihr habt doch gesagt, ich dürfe das nicht.«
    »Ich sagte ja nicht, daß du ihn einsetzen sollst Ich will nur, daß du ihn in die Höhe hältst Ich möchte, daß die Chandim ihn sehen können – und

Weitere Kostenlose Bücher