Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
bedeutet Drücke die Klinge in den Griff.«
    »Das ist doch lächerlich, Belgarath. Sie sind beide aus massivem Stahl.«
    Ich seufzte. »Versuch es einfach, Riva. Steh nicht herum und streite mit mir. Hier geht es um Magie, und da bin ich der Fachmann. Drück aber nicht zu fest, sonst schiebst du die Klinge durch den ganzen Griff.«
    »Habt Ihr getrunken?«
    »Tu, was ich sage, Riva!«
    Ein seltsam singendes Geräusch ertönte, als die Klinge langsam in den Griff glitt; dieser Laut ließ den Schnee von den Bäumen in der Nähe rieseln. Als die Klinge im Griff steckte, versuchte Riva, an den beiden Teilen zu drehen. Dann zerrte er daran. »Das ist ja nicht zu fassen!« sagte er. »Es ist jetzt in einem Stück!«
    »Aber ja. Nimm dein Schwert am Griff, und halte es hoch.« Das war nun die wirkliche Probe.
    Er packte den Griff mit beiden Händen und hob das riesige Schwert etwa einen Fuß hoch. »Es wiegt fast gar nichts!« rief er.
    »Der Orb trägt das Gewicht«, erklärte ich. »Denk daran, falls du den Orb herausnehmen mußt. Wenn du das Schwert dabei in einer Hand hältst brichst du dir wahrscheinlich das Handgelenk. Heb das Schwert jetzt hoch, Eisenfaust.«
    Mit Leichtigkeit hob er die Waffe hoch über seinen Kopf. Wie ich gehofft hatte, begann sie in blauen Flammen zu leuchten. Diese Flammen glätteten die rauhen Kanten und polierten das Schwert, daß es glänzte wie ein Spiegel. »Gut gemacht«, lobte ich ihn. Dann vollführte ich vor Begeisterung einen kleinen Freudentanz.
    Riva starrte auf sein flammendes Schwert. »Was ist geschehen?«
    fragte er.
    »Du hast es richtig gemacht, Junge!« Ich strahlte.
    »Ihr meint das sollte geschehen?«
    »Jedesmal, Riva! Jedesmal! Das Schwert ist nun Teil des Orb. Deshalb brennt es. Jedesmal, wenn du es hochhebst wird es brennen. Und wenn ich es richtig verstanden habe, wird dasselbe geschehen, wenn dein Sohn es in die Höhe hält – und sein Sohn – und auch sein Sohn.«
    »Ich habe keinen Sohn.«
    »Warte ab. Er wird schon kommen. Bring dein Schwert. Wir werden nun den Gipfel erklimmen.«
    Während des Aufstiegs ließ Riva das Schwert über seinem Kopf kreisen und durchschnitt damit die Luft. Das machte Eindruck, zugegeben, doch das kreischende Geräusch, das von der Waffe ausging, als sie durch die Luft fuhr, ging mir bald auf die Nerven. Doch Riva hatte seinen Spaß; deshalb sagte ich nichts.
    Auf dem Berggipfel lag ein Felsen von der Größe eines Hauses. Ich schaute ihn mir an. Zweifel stiegen in mir auf, als ich daran dachte, was wir hier tun sollten. Es war ein ziemlich großer Fels.
    »Und nun?« fragte Riva.
    »Nimm dein Schwert fest in die Hände, und spalte diesen Felsen.«
    »Dabei wird die Klinge zerspringen, Belgarath.«
    »Das ist nicht vorgesehen.«
    »Warum sollte ich Felsen mit meinem Schwert spalten? Wäre ein großer Schmiedehammer nicht besser dazu geeignet?«
    »Mit einem Hammer könntest du ein ganzes Jahr auf diesen Felsen einschlagen, ohne auch nur eine Delle zu hinterlassen.«
    »Ist das wieder Magie?«
    »In etwa, ja. Früher strömte ein Fluß durch das Tal. Er wurde eingedämmt, als Torak die Welt zerbrach. Aber er ist noch hier – unter diesem Felsen. Deine Familie hat die Aufgabe, die Welt wiederherzustellen, und hier wirst du anfangen. Zerbrich den Felsen, Riva. Setze den Fluß frei. Du wirst in deiner Stadt ohnehin frisches Wasser brauchen.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Wenn Ihr meint, Belgarath.«
    Garion, ich möchte, daß du dein Augenmerk darauf legst, wie absolut vertrauensvoll der Junge war. Wenn dir das nächstemal danach ist, mit mir zu streiten, solltest du daran denken.
    Riva hob das gewaltige flammende Schwert und führte einen Hieb, der einen kleineren Felsen vermutlich in Geröll verwandelt hätte. Gewiß erschreckte das Krachen sämtliches Wild in Sendarien.
    Der Fels teilte sich genau in der Mitte, und die beiden Seiten krachten donnernd auseinander.
    Einer Woge gleich strömte das Wasser hervor.
    Riva und ich wurden pitschnaß. Wir bemühten uns, dem Wasser auszuweichen, konnten aber unsere Freude darüber, was wir hier geschaffen hatten, nicht zurückhalten.
    »Welch ein Ereignis«, meinte Riva. »Hoffentlich gibt es im Tal keine Probleme!«
    »Welche Probleme?«
    »Vielleicht hätte ich die Jungs warnen sollen, die unten arbeiten«, erwiderte er. »Ich glaube, daß sie hierüber nicht besonders glücklich sein werden.«
    »Sie arbeiten nicht im Flußbett, Riva Sie haben nur den Schutt dorthin gebracht, den sie von

Weitere Kostenlose Bücher