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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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sprechen. Ich war wirklich an diesem Mädchen interessiert.«
    »Das glaube ich dir gern.«
    »Sie hatte die blondesten Haare, die ich je gesehen hatte, und… ob Ihr es glaubt oder nicht sie hatte keine Kleider an!«
    »Riva! Vergiß jetzt das Mädchen! Was hat Belar gesagt?«
    »Ihr braucht Euch nicht aufzuregen, Belgarath«, maulte er ein wenig beleidigt. »Ich wollte es Euch gerade sagen.« Er konzentrierte sich. »Ich will mal sehen. Ich denke, es war so etwas wie: ›Höre, Hüter des Orb, ich werde zwei Sterne vom Himmel fallen lassen, und ich werde dir zeigen, wo sie liegen, und du wirst diese beiden Sterne nehmen, sie in ein großes Feuer legen und sie schmieden. Und der eine Stern wird eine Klinge werden und der andere das Heft, und es wird ein Schwert daraus entstehen, das den Orb meines Bruders Aldur verteidigt.‹ Oder etwas in der Art.«
    »Also werden wir nachts Wachen aufstellen müssen.«
    »Ach? Wozu?«
    »Damit sie den Himmel beobachten, natürlich. Wir müssen wissen, wo die Sterne hinfallen.«
    »Oh, ich weiß schon, wo sie hingefallen sind. Belar hat mich zum Eingang meines Zeltes geführt und zum Himmel gezeigt. Die beiden Sterne fielen Seite an Seite herab; ich sah, wie sie am Boden aufschlugen. Dann entschwand Belar, und ich machte mich eilends auf den Weg zurück ins Bett, um zu sehen, ob ich das Mädchen wiederfinden konnte.«
    »Wirst du jetzt endlich aufhören, an dieses Weibsbild zu denken?«
    »Nein, das werde ich wohl nie. Sie war das schönste Mädchen, das ich je gesehen habe.«
    »Erinnerst du dich, wo die Sterne hingefallen sind?«
    »Da oben.« Er deutete ungefähr in Richtung des schneebedeckten Gipfels jenes Berges, der sich am Ende des Tales erhob.
    »Laß uns gehen.«
    »Sollte ich nicht hierbleiben? Ich trage hier doch die Verantwortung, oder? Bedeutet das nicht, daß ich die Arbeit überwachen sollte?«
    »Ist dein Vetter nüchtern?«
    »Anrak? Wahrscheinlich – mehr oder weniger, jedenfalls.«
    »Warum rufst du ihn nicht, damit er hier die Aufsicht übernehmen kann? Wir sollten gehen und diese Sterne suchen, ehe der Schnee sie zudeckt.«
    »Oh, wir würden sie trotzdem finden. Ein bißchen Schnee kann sie doch nicht vor unseren Blicken verbergen.«
    Ich schaute ihn verwundert an.
    »Es sind Sterne, Belgarath, und Sterne leuchten. Wir werden sehen können, wo sie sind, selbst wenn der Schnee sie unter sich begraben hat.«
    Seht ihr, was ich meine, wenn ich von Rivas Arglosigkeit spreche? Er war keineswegs dumm, aber er vermochte sich einfach nicht vorzustellen, daß irgend etwas schiefgehen konnte. Er rief den Hügel hinunter nach seinem Vetter, und dann wandten wir beide uns dem schmalen Tal zu. Früher mußte hier ein Bach geflossen sein, denn in dem nun ausgetrockneten Bett lagen noch immer Steine, die vom Wasser rundgeschliffen waren. Auch hier hatte sich einiges geändert, als Torak die Welt neu einrichtete.
    Während wir den Berg hinanstiegen, unterhielt Riva mich, indem er das Mädchen beschrieb, von dem er geträumt hatte. Aus irgendeinem Grund schien er an nichts anderes mehr denken zu können.
    Die Sterne waren natürlich nicht schwer zu finden. Sie waren weißglühend gewesen, als sie auf den Berg stürzten, und hatten riesige Krater in den Schnee geschmolzen.
    »Das sind keine Sterne, Belgarath«, warf Riva ein, als ich sie triumphierend aufhob. »Das sind weiter nichts als zwei Eisenklumpen.«
    »Der Schnee hat ihr Licht verlöschen lassen«, entgegnete ich. Das entsprach zwar nicht ganz der Wahrheit, aber es war einfacher, als ihm das alles genau zu erläutern.
    »Man kann das Licht eines Sternes nicht auslöschen«, spottete er.
    »Das sind besondere Sterne, Riva.« Ich wußte zwar nicht ob er mir meine Erklärungen abnahm, aber ich hatte keine Lust, mich mit ihm zu streiten.
    »Oh. Daran hatte ich wohl nicht gedacht. Was tun wir jetzt?«
    »Wir befolgen Belars Anweisung. Laß uns ein Feuer anzünden.«
    »Hier oben? Im Schnee?«
    »Ja. Du hast doch noch den Orb dabei, nicht wahr?«
    »Natürlich. Ich trage ihn stets bei mir.« Er klopfte mit der Hand auf die Ausbeulung in seinem Hemd. »Was nehmen wir als Hammer? Und was als Amboß?«
    »Darum kümmere ich mich. Normale Werkzeuge werden hier nichts ausrichten. Diese Sterne scheinen ein wenig härter zu sein als gewöhnliches Eisen.«
    Wir gingen zu einer Baumgruppe in der Nähe, und mit einigen meiner kleinen magischen Kniffe entfachte ich ein Feuer. Die Hitze, die für unser Vorhaben erforderlich war,

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