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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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erreicht man schwerlich, wenn man nichts als grünes Holz verbrennt. »Wirf sie ins Feuer, Riva«, wies ich ihn an.
    »Wenn Ihr meint«, sagte er und warf die beiden Klumpen himmlischen Eisens in die Flammen.
    Dann konzentrierte ich meinen Willen und schuf Hammer, Amboß und Zangen. Ich vermute, man kann sie auch heute noch finden, hinter der Festhalle des rivanischen Königs. Sie bestehen aus so stark verdichtetem Metall, daß sie wahrscheinlich noch nicht einmal Rost angesetzt haben.
    Riva wog den Hammer in der Hand. »Er ist schwerer, als er aussieht«, stellte er fest.
    »Es ist ein magischer Hammer.« Diese Erklärung war einfacher, als ihm eine Nachhilfestunde in Physik zu geben.
    »Das dachte ich mir«, sagte er ruhig.
    Wir setzten uns auf einen Baumstamm neben dem prasselnden Feuer und warteten darauf, daß diese Eisenklumpen sich erhitzten. Als sie schließlich weiß glühten, holte Riva sie mit der Zange heraus und machte sich an die Arbeit Er hatte sich im Laufe der Zeit viele Fertigkeiten angeeignet Er war zwar kein so guter Schmied wie Durnik, doch er beherrschte dieses Handwerk.
    Nach etwa zehn Minuten hielt er mit dem Hämmern inne und betrachtete den glühenden Klumpen, auf den er eingeschlagen hatte.
    »Ist etwas?« fragte ich ihn.
    »Die Sterne sind vermutlich auch magisch – genau wie der Hammer. Gewöhnliches Eisen hätte sich inzwischen abgekühlt.«
    Nein, Durnik. ich habe nicht gemogelt. Aber ich glaube, Belar hat es getan.
    Es gibt einige Versionen des Buches der Alorner, in denen nachzulesen ist, daß ich die Gestalt eines Fuchses annahm, um Riva zu beraten, während er sein Schwert schmiedete. Das ist natürlich Blödsinn. In meinem ganzen Leben habe ich mich nie in einen Fuchs verwandelt. Warum müssen Priester eine gute Geschichte stets mit solch unglaubwürdigen Details ausschmücken? Wenn sie sich so sehr nach Magie sehnen, warum nehmen sie sich nicht die Zeit und erlernen selbst die nötigen Fertigkeiten? Dann wären sie in der Lage, nach Herzenslust damit herumzuspielen.
    Riva hämmerte weiter auf das glühende Eisen ein, bis er ihm die grobe Form von Klinge und Griff gegeben hatte. Dann machte ich ihm eine Feile, und er begann die Feinarbeiten. Plötzlich hielt er inne und fluchte.
    »Was ist los?« fragte ich.
    »Ich hab’ einen Fehler gemacht«, erwiderte er mürrisch.
    »Ich kann nichts erkennen.«
    »Ich habe zwei Stücke, Belgarath. Wie soll ich Klinge und Heft denn zusammenfügen?«
    »Darum kümmern wir uns später. Poliere weiter.«
    Nachdem er die Klinge fertig bearbeitet hatte, legte er sie beiseite und begann mit dem massiven Griff. »Braucht er auch einen Knauf?« fragte er.
    »Auch darum kümmern wir uns später.«
    Er arbeitete weiter. Das heiße Eisen ließ ihm den Schweiß vom Gesicht rinnen, und schließlich ließ er die Feile fallen und legte den Griff mit der Zange auf den Amboß. »Besser kann ich es nicht«, sagte er. »Ich bin kein Goldschmied. Und was jetzt?«
    Ich holte mit meinem Willen ein Faß Wasser herbei. »Tauche sie ein«, sagte ich.
    Er nahm die große Klinge mit der Zange und tauchte sie ins Wasser. Die Dampfwolke war bemerkenswert. Dann ließ er den Griff in das Faß fallen. »Ich glaube noch immer nicht, daß wir sie zusammensetzen können.«
    »Vertrau mir.«
    Es dauerte eine Weile, bis die untergetauchten Teile zu glühen aufhörten. Ich mußte das Faß zweimal neu auffüllen, ehe sie schwarz wurden.
    Vorsichtig griff Riva mit der Hand ins Wasser und berührte die Klinge. »Ich glaube, sie sind jetzt genug abgekühlt.«
    »Nimm den Orb«, sagte ich ihm.
    Er blickte sich rasch um. »Ich sehe keine Angarakaner«, meinte er.
    »Nein. Diesmal geht es um etwas anderes.«
    Er griff in die Innenseite seines Hemdes und holte den glühenden Orb hervor, der in seiner riesigen Hand sehr klein aussah.
    »Jetzt nimm den Griff heraus«, wies ich ihn an.
    Er tauchte den Arm ins Faß und fischte den großen Griff aus dem Wasser.
    »Lege den Orb auf die Stelle, an der der Knauf sein sollte.«
    »Warum?«
    »Tu es einfach. Du wirst schon sehen.«
    Er hielt den Griff in einer Hand und legte den Orb gegen die Unterseite des Griffes. Ein lautes Klicken war zu vernehmen, als die beiden miteinander verschmolzen. Riva sog scharf den Atem ein.
    »Gut so«, lobte ich ihn. »So sollte es geschehen. Jetzt nimm die Klinge, und führe sie zum Griff.«
    Er tat es. »Und was nun?«
    »Drücken.«
    »Drücken? Was meint Ihr mit ›drücken‹?«
    »Du weißt doch, was das Wort

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