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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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betrifft. Die Idee stammt nicht von mir. Ich bekomme meine Befehle aus Ashaba.«
    »Versuch lieber nicht spitzfindig zu sein, Ctuchik. Ich weiß, daß du jederzeit mit Torak sprechen kannst Das solltest du besser jetzt gleich tun. Du warst nicht dabei, als wir in die Gegend um Korim einmarschierten. Glaub mir, Torak wäre nicht begeistert wenn viele Angarakaner ihr Leben verlieren. Und was an der drasnischen Grenze bevorsteht wird vermutlich für alle Nadraker den Garaus bedeuten. Das liegt natürlich ganz bei dir; ich habe mich nicht vor Torak zu verantworten.« Dann schmunzelte ich. Nur um ihm das Messer noch ein wenig tiefer hineinzustoßen und ihn noch mehr zu verwirren, fügte ich hinzu: »Du brauchst wirklich eine Abschrift des Ashabiner Orakels, alter Junge. Die Mrin-Texte haben mir sehr wichtige Hinweise gegeben. Ich wußte schon vor einigen hundert Jahren von deinem kleinen Plan; deshalb war es mir ein leichtes, mich vorzubereiten.« Zum Abschluß schenkte ich ihm noch ein strahlendes Lächeln. »Es ist immer nett, mit dir zu plaudern, Ctuchik.« Dann trat ich ans Fenster und sprang.
    Diese kleine Vorstellung kostete mich beinahe das Leben. Ich war nicht mehr als hundert Fuß vom Boden entfernt als ich sämtliche Federn an Ort und Stelle hatte. Während des freien Falls die Gestalt zu wandeln ist äußerer schwierig. Aus irgendeinem Grund fällt es schwer, sich zu konzentrieren, wenn man sich so rasch dem Boden nähert.
    Abgesehen davon, daß ich zu Ctuchiks Verwirrung beigetragen habe, war mein Besuch weitgehend Zeitverschwendung. Ich hätte wissen müssen, daß Torak nicht zurückweicht wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat ganz egal, was sich ihm in den Weg stellte. Das erlaubte sein Selbstvertrauen gar nicht erst.

31. K APITEL
    ährend der nächsten sechshundert Jahre reiste ich viel, doch Polgara blieb in Vo Wacune. Ihre Einschätzung der Waciter erwies sich als ziemlich genau, und unter ihrer Führung waren sie in der Lage, in Arendien einen vorläufigen Frieden aufrechtzuerhalten.
    Die fast gänzliche Vernichtung der Nadraker hatte den leichengleichen Ctuchik bewogen, sich vorläufig ruhig zu verhalten, und so herrschte selbst an der östlichen Grenze ein – wenn auch unsicherer – Friede.
    Wie ich es Dellons Vater versprochen hatte, gelangten die Boruner auf den tolnedrischen Thron – etwa um 2537, glaube ich. Die Vorduvier und die Honethiter hatten sich jahrhundertelang als Herrscher abgewechselt, und als Ran Vordue XX. ohne Erben starb, waren die Honeths der Meinung, wieder an der Reihe zu sein. Einige adelige Honethiter fühlten sich berufen, und die sich daraus ergebenden Zwistigkeiten in der Familie waren schwerwiegend genug, um das Konzil der Räte handlungsunfähig zu machen. Ich hörte, daß die Bestechungsgelder schwindelerregende Höhen erreichten. Schließlich schlug ein Ratsmitglied aus dem Süden vor, den Großherzog der Boruner zum neuen Herrscher zu ernennen. Die Vorduvier und Horbiter waren nicht eben glücklich über die Aussicht auf einige Jahrhunderte honethitischer Mißwirtschaft; sie ließen ihre Kandidaten fallen und unterstützten die Boruner. Da die Honeths noch immer uneinig waren, hatten sie keinen einzigen Kandidaten; deshalb ging die Krone in Ermangelung anderer Bewerber an die Boruner.
    Ran Borune erwies sich als kluger und fähiger Kaiser. Zu dieser Zeit waren die Überfälle durch cherekische Freibeuter entlang der Küste das größte Problem. Ran Borune nahm sich der Sache an, kaum daß er gekrönt war. Er zog die Legionen aus den Kasernen ab und ließ sie die breite Straße bauen, die noch heute Tol Vordue und Tol Horb verbindet. Die Krieger waren über diese Schwerarbeit wenig begeistert, doch Ran Borune blieb unnachgiebig. Der wahre Grund für dieses Projekt war, die Legion entlang der Küste zu postieren, um die Chereker zurückzuschlagen, wo immer sie an Land kamen. Oft war ich in Val Alorn, um den verschiedenen cherekischen Königen eine vernünftige Lösung vorzuschlagen, doch ich hatte keinen Erfolg. Fromm erklärten sie, nur den Anweisungen Belars zu folgen, die er ihnen nach der tolnedrischen Invasion in Maragor gegeben hatte. Ich wies darauf hin, daß Tolnedra schon genug bestraft sei, doch sie hörten nicht auf mich. Ich vermute, daß die Beute, die sie in den tolnedrischen Städten machten, etwas mit der neu erwachten religiösen Begeisterung zu tun hatte. Als ihre plündernden Trupps aber auf die Legion stießen, legte sich ihr Glaubenseifer, und

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