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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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verschlagenes Lächeln sein hageres Gesicht »Ist Euch bewußt daß eine Störung des nyissanischen Handels die Honeths an den Rand des wirtschaftlichen Zusammenbruchs führen würde?«
    »Wäre das nicht schrecklich? Wie Ihr seht, Ran Vordue, des einen Freud, des andern Leid. Ihr müßt Euch nur darum kümmern. Nun, es gibt für uns beide genug zu tun, deshalb werde ich Euch nun verlassen. Denkt darüber nach. Ich bin zuversichtlich, daß Ihr die richtige Entscheidung treffen werdet.« Dann verbeugte ich mich förmlich und überließ ihn seinen Vergnügungen.
    Wieder einmal tobte ein Sommersturm über das Große Westmeer, und die Wellen brandeten donnernd gegen die Strände; deshalb dauerte meine Rückreise nach Val Alorn fast eine Woche. Als ich dort eintraf, hatte Valcor seine Flotte versammelt und seine Armee zusammengerufen. Ich nahm Kontakt mit Beldin auf, der berichtete, daß die Algarer und Drasnier ihre Streitkräfte an der algarischen Festung vereint hatten und auf dem Weg nach Süden waren. Alles schien nach Plan zu laufen, und so ließ ich Valcor und seine Berserker losmarschieren.
    Der Sturm hatte sich schließlich gelegt, und der Himmel war blau, als wir in Val Alorn ablegten. Mir war nicht eben wohl zumute, als wir die Enge von Cherek passierten; ansonsten aber verlief die Reise zur Insel der Winde ereignislos.
    Das Treffen zwischen Valcor und Brand am Landesteg verlief sehr gefühlsbetont. Brand hatte seinen König verloren und Valcor einen brüderlichen alornischen Monarchen. Valcor schlug vor, zum Gedenken ein paar Humpen zu leeren, doch es gelang mir, den Vorschlag abzuwimmeln. »Uns läuft die Zeit davon, meine Herren«, gab ich zu bedenken. »Radek und Cho-Ram marschieren bereits durch die tolnedrischen Berge, und bis zur Mündung des Schlangenflusses ist es noch ein weiter Weg. Wir können nach dem Krieg ein Faß aufmachen. Laßt die Rivaner an Bord, und dann nichts wie los.«
    Wir segelten nach Süden, an Arendien und Tolnedra vorbei, und ankerten vor der Mündung des Waldflusses. Aus vielen Gründen hatte Ran Vordue meinen Vorschlag beherzigt, und seine Legionen bewachten jetzt das Nordufer des Flusses.
    Wir ließen einige Tage verstreichen. Es war nicht mehr weit bis zur Mündung des Schlangenflusses, aber ich wollte die Nyissaner nicht auf unser Kommen aufmerksam machen, indem wir in ihren Küstengewässern ankerten, solange wir auf Radek und Cho-Ram warteten.
    Am Morgen des dritten Tages war ich gerade an Deck gekommen, als Beldins Stimme durch meinen Kopf dröhnte. »Belgarath! Bist du wach?«
    »Schrei nicht, ich kann dich hören.«
    »Wir sind in Stellung gegangen. Aber gib den tolnedrischen Lanzenträgem einen oder zwei Tage zur Erholung. Der Weg durch die Berge war anstrengend.«
    »Wir werden ohnehin noch ein paar Tage bis zum Delta des Schlangenflusses unterwegs sein. Haltet euch von der tolnedrischen Grenze fern. Ran Vordue hat sie abgeriegelt, und wir wollen keine Zwischenfälle mit den Legionen.«
    »Wie hast du ihn dazu gebracht?«
    »Ich habe ihm die Vorteile erklärt, die sich für ihn ergeben. Schicke eine Kampftruppe voraus, um alle Fluchtwege zu unterbinden. Ich werde auf dieser Seite dasselbe tun, und wenn sich die Trupps treffen, können wir loslegen.«
    »Gut«
    Und so geschah es. Ich bin der erste, der eingesteht, daß die tolnedrischen Legionen äußerst nützlich waren, obwohl sie nichts anderes taten, als dazusein.
    Die Nyissaner glaubten stets, ihr Dschungel würde ihnen genug Schutz bieten. Diesmal hatten sie sich geirrt. Wir hatten Radeks Lanzenträger an den Rand der Erschöpfung getrieben, doch wir hatten Nyissa erreicht, ehe die Regenfalle einsetzten. Die Sümpfe waren fast ausgetrocknet und die Bäume strohtrocken. Die Nyissaner flohen in die Wälder, und wir brannten die Walder einfach nieder. Ich habe mir sagen lassen, daß die großen, nach Norden treibenden Rauchwolken den Honethitern einiges Kopfzerbrechen bereiteten. Sie konnten fast riechen, wie ihr Geld verbrannte. Die Vorduvier, Boruner und Horbiter waren jedoch in der Lage, die Angelegenheit eher philosophisch zu betrachten.
    Kriege sind niemals eine schöne Sache, doch die alornische Vergeltungsaktion in Nyissa war besonders häßlich. Die algarische Kavallerie trieb die Nyissaner vor sich her wie eine Herde in Panik geratener Rinder, und als die Unglücklichen versuchten, auf Bäume zu klettern, um ihren Verfolgern zu entkommen, holten die drasnischen Lanzenkämpfer sie mit den Speeren von den

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