Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
wünschte ich…«
    Wir erfuhren nie, was sie sich wünschte, denn sie starb, ehe sie es uns sagen konnte.
    »Willst du sie nicht schlagen?«
    »Warum sollte ich?«
    »Hast du das nicht Prinz Geran versprochen?«
    »Manche Versprechen kann man nicht einhalten, Beldin.«
    »Sentimentaler Kerl!« knurrte er. »Es würde ihr jetzt nichts mehr ausmachen.«
    »Mir schon.« Mit Geisteskraft beförderte ich die kleinen grünen Schlangen in die entlegenste Ecke des Thronraumes, stieg zum Thron hinauf und bettete den Körper der Schlangenkönigin auf würdevolle Weise. Dann streichelte ich ihr die Wange. »Schlaf wohl, Illessa«, flüsterte ich.
    Ich stieg die Stufen wieder hinunter. »Laß uns jetzt gehen, Beldin«, schlug ich vor. »Ich hasse den Geruch von Schlangen.«

TEIL FÜNF
    DAS GEHEIMNIS

    34. K APITEL
    eid ihr enttäuscht? Ihr wolltet eine reißerische Schilderung der Vergeltungsmaßnahmen am Körper der Schlangenkönigin? Nun, ich bin ein recht guter Geschichtenerzähler, und ich könnte euch wohl eine solche Geschichte liefern, falls ihr es wünscht Aber nachdem ihr euch beruhigt habt, solltet ihr euch ein wenig schämen, finde ich.
    Ich bin im Grunde nicht stolz auf unsere Taten in Nyissa. Wäre ich wütend gewesen und von Rachedurst erfüllt, hätte man die Dinge, die wir taten, mit ein wenig Verständnis betrachten können – nicht gerade mit Bewunderung, aber doch zumindest mit Verständnis. Aber ich handelte sehr kaltblütig, und das macht die ganze Geschichte ziemlich abstoßend, meint ihr nicht auch?
    Ich hätte mir von Anfang an denken sollen, daß Zedar hinter alldem steckte. Es war alles zu gut ausgedacht, als daß es von Ctuchik hätte stammen können. Jedesmal, wenn mir Bedenken kamen, was meine Vergeltung an Zedar betrifft, dachte ich an die lange Liste seiner Vergehen, und daß er Illessa dazu gebracht hatte, Gorek ermorden zu lassen, und sie danach den Alornern zum Fraß vorwarf, stand auf dieser Liste an oberster Stelle.
    Aber genug jetzt von all diesen ermüdenden Rechtfertigungen.
    Die Alorner demolierten noch voller Eifer die Stadt, als Beldin und ich aus dem Palast kamen. Die meisten Häuser waren aus Stein gebaut, da Holz sich als Baumaterial im tropischen Sumpf als zu wenig dauerhaft erwiesen hatte. Die Alorner brannten alles nieder, was brennen konnte; und der Rest fiel den Rammböcken zum Opfer. Gelbrote Flammen züngelten überall, und in den Straßen hing beißender schwarzer Qualm. Ich schaute mich verdrießlich um. »Das ist doch lächerlich!« sagte ich. »Der Krieg ist vorbei! Das ist doch nicht mehr notwendig!«
    »Laß sie«, meinte Beldin gleichgültig. »Wir sind schließlich hierhergekommen, um Nyissa dem Erdboden gleichzumachen, oder?«
    »Was hat Torak vor?« knurrte ich. »Wir hatten nicht viel Gelegenheit darüber zu reden, als wir durch das Tal zogen.«
    »Torak ist noch immer in Ashaba…«
    Ein johlender Chereker, trotz der Hitze in ein Bärenfell gehüllt, rannte mit lodernder Fackel an uns vorbei. »Ich sollte lieber mit Valcor reden«, meinte ich. »Den Bärenkult drängt es seit den letzten fünfundzwanzig Jahrhunderten, in die südlichen Königreiche einzumarschieren. Jetzt, da sie hier sind, werden sie es mit den Feindseligkeiten vielleicht übertreiben. Ist es ruhig in Mal Zeth? Ich meine, treffen sie irgendwelche Vorbereitungen?«
    Beldin lachte sein häßliches kurzes Lachen und kratzte sich unter der Achsel. Er schüttelte den Kopf. »Die Armee ist in Aufruhr – es gibt dort einen neuen Herrscher, der ein wenig Dampf macht Aber Torak mobilisiert nicht. Er wußte gar nichts hiervon.« Er warf einen Blick in eine raucherfüllte Gasse, in der die Rammen aus den Fenstern schlugen. »Ich hoffe, Zedar hat ein tiefes Loch gefunden, in dem er sich verstecken kann. Das alte Narbengesicht könnte gereizt reagieren, wenn es herausfindet was geschehen ist.«
    »Darüber können wir uns später noch Sorgen machen. Möchtest du die Alorner heimführen?«
    »Nicht unbedingt Warum?«
    »Es würde nicht lange dauern, Beldin, und ich habe etwas Wichtiges zu tun.«
    »Ach? Was denn?«
    »Ich werde ins Tal zurückkehren und die Mrin-Schriften studieren. Wenn Torak sich tatsächlich entschließt diesen Vorfall auszuschlachten, müssen wir wissen, was auf uns zukommt. Wenn es eines dieser EREIGNISSE ist, wird in den Mrin-Schriften darüber zu lesen sein.«
    »Vermutlich, aber zunächst muß man dahinterkommen, was gemeint ist Warum lassen wir die Alorner nicht allein nach Hause

Weitere Kostenlose Bücher