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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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können.«
    Er wirkte überrascht. »Ihr meint es wohl ernst.«
    »Wenn es um Krieg geht bin ich stets ernst.« Ich hatte das Wort sorgfältig gewählt. Es ist eines der wenigen Worte, das die Aufmerksamkeit eines Alorners erregen kann, wenn er getrunken hat.
    »Krieg? Gegen wen?«
    »Das erzähle ich dir, sobald wir allein sind.«
    Er stand auf und führte mich in einen angrenzenden Raum.
    Valcors Reaktion auf die Nachricht die ich ihm brachte, war weitgehend vorhersehbar. Es dauerte eine Weile, ehe ich ihn wieder beruhigen konnte, aber schließlich überredete ich ihn, lange genug mit dem Fluchen und der blindwütigen Zertrümmerung der Möbel aufzuhören, damit er mir zuhören konnte. »Ich werde mit Radek und Cho-Ram sprechen. Mach deine Flotte bereit, und rufe die Klans zusammen. Ich komme entweder zurück oder lasse dich wissen, wann wir losschlagen. Du mußt zuvor zur Insel der Winde segeln, um auf dem Weg in den Süden Brand und die Rivaner mitzunehmen.«
    »Ich werde selbst mit Salmissra abrechnen.«
    »Nein, das wirst du nicht Salmissra hat ganz Alorien beleidigt und ganz Alorien wird etwas dagegen unternehmen. Ich möchte nicht, daß du Brand, Radek und Cho-Ram vor den Kopf stößt, indem du die Dinge in die eigene Hand nimmst Du hast viel Arbeit vor dir, Valcor! Sieh zu, daß du nüchtern wirst, und fang an. Ich werde jetzt nach Boktor gehen, jedoch in einigen Wochen wiederkommen.«
    Bei Sonnenaufgang des folgenden Tages kam ich in Boktor an. Da nur wenige Leute unterwegs waren, landete ich auf dem Wehrgang des königlichen Palastes. Der Wächter war sichtlich überrascht, als er sich umdrehte und mich dort stehen sah. »Ich muß mit König Radek sprechen«, ließ ich ihn wissen. »Wo ist er?«
    »Er wird noch schlafen. Wer seid Ihr? Und wie seid Ihr hier hereingekommen?«
    »Kommt dir der Name Belgarath bekannt vor?«
    Er starrte mich an.
    »Mach den Mund zu, und bring mich zu Radek«, befahl ich ihm. Ich bin es leid, wenn die Leute mich anstarren, wenn ich in Eile bin.
    König Radek schnarchte, als ich am allerhöchsten Schlafgemach ankam. Das königliche Bett war zerwühlt, und so wirkte auch die königliche Spielgefährtin, eine wohlgeformte junge Frau, die sofort unter der Bettdecke verschwand, als ich eintrat. Ich zog ruckartig die Vorhänge vom Fenster und wandte mich dem drasnischen Herrscher zu. »Radek«, rief ich, »wach auf!«
    Seine Augen öffneten sich. Radek war noch ein junger Mann. Er war hochgewachsen und schlank und hatte eine ausgeprägte Hakennase. Drasnische Nasen scheinen aus irgendeinem Grund in alle Richtungen zu sprießen. Silks Nase ist so spitz, daß er aus manchem Winkel betrachtet wie ein Storch aussah, und Porenns Ehemann zierte eine kleine Knollennase, die nicht viel größer war als ein Knopf. Ich hatte keine Gelegenheit, mir die Nase der jungen Dame zu betrachten, die sich unter der Decke verkroch, als ich eintrat Sie hatte sich sehr schnell bewegt, und ich war an anderen Dingen mehr interessiert gewesen.
    »Guten Morgen, Belgarath«, grüßte mich der drasnische König gelassen. »Willkommen in Boktor.« Glücklicherweise war er ein intelligenter Mann und nicht halb so leicht erregbar wie Valcor; deshalb verlor er auch keine Zeit neue Flüche zu ersinnen, als ich ihm erzählte, was in Riva vorgefallen war. Ich erwähnte natürlich nicht, daß Prinz Geran das Massaker am Strand überlebt hatte. Niemand außer Brand brauchte das zu wissen. »Was werden wir unternehmen?« fragte er, nachdem ich meinen Bericht beendet hatte.
    »Ich dachte, wir statten Salmissra einen kleinen Besuch ab.«
    »Einverstanden.«
    »Valcor sammelt seine Flotte und wird die Rivaner auf dem Weg nach Süden mitnehmen. Wie weit können deine Lanzenträger an einem Tag marschieren?«
    »Zwanzig Wegstunden, wenn es nötig ist.«
    »Es ist nötig. Sammle deine Leute; sie sollen sich bereitmachen. Marschiert durch Algarien und die tolnedrischen Berge. Haltet euch aber von Maragor fern. Es ist noch immer verflucht und deine Lanzenträger nutzen uns nicht viel, wenn sie allesamt den Verstand verlieren. Ich werde mit Cho-Ram sprechen; er wird auf dem Marsch zu euch stoßen. Kennst du Beldin?«
    »Ich habe von ihm gehört.«
    »Er ist zwergwüchsig, hat einen Buckel und stets miese Laune. Du wirst ihn erkennen. In Kürze kehrt er aus Mallorea zurück und wird sich euch anschließen, wenn ihr ins Tal kommt Es sind fünfhundert Wegstunden von hier bis Sthiss Tor. Ihr werdet wohl zwei Monate brauchen, um die

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