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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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uns.
    Der Sonnenuntergang an diesem Abend war unglaublich schön und versprach für den ersten Tag der Schlacht von Vo Mimbre einen klaren, sonnigen Himmel.

40. K APITEL
    ie Südmauer der Stadt Vo Mimbre grenzt an den Arendfluß, den die scheinbar endlosen Regengüsse der vergangenen fünfundzwanzig Jahre zum Bersten anschwellen ließen. Das machte einen Angriff von dieser Seite unwahrscheinlich. Wir mußten daher nur drei Seiten verteidigen.
    Ich ging oben auf den goldenen Mauern entlang, um die Verteidigungseinrichtungen zu überprüfen, als die Dämmerung sich über Vo Mimbre senkte. Die Mimbrater wußten wohl, was sie taten, doch es kann nie schaden, sicherzugehen, vor allem, wenn man es mit Arendern zu tun hat Ich fand meine beiden Barone, Mandor und Wildantor, auf der Brüstung über dem Haupttor, wo sie mit ernsten Mienen über die Ebene blickten, die nach und nach von der Dunkelheit verschlungen wurde. »Könnt ihr dort unten irgendwelche Truppenbewegungen feststellen?« fragte ich sie.
    »Es nähern sich nur einige Spähtrupps«, erwiderte der grüngekleidete Wildantor. »Einauge wird wahrscheinlich auf den Einbruch der Nacht warten, ehe er Stellungen beziehen läßt. Wenn der Mond heute nacht hell genug scheint, werden meine Bogenschützen ihn das Lagern direkt vor unseren Mauern teuer zu stehen kommen lassen.«
    »Hebt eure Pfeile für die Schlacht auf«, wies ich ihn an. »Ihr werdet genug Ziele finden, wenn die Sonne aufgeht.«
    »Wir haben reichlich Pfeile, Belgarath. Mandor hier hat die mimbratischen Pfeilmacher angewiesen, sie uns faßweise herzustellen.
    »Ich habe festgestellt, daß die asturischen Pfeile viel länger sind als die unseren, was sich durch die extreme Länge des asturischen Bogens erklärt«, sagte Mandor und rückte seine Rüstung zurecht. »Da wir vorübergehend Verbündete sind, schien es mir angemessen, unsere Freunde mit ausreichendem Nachschub zu versorgen.«
    »Ist er nicht ein lieber Junge?« sagte Wildantor keck und schenkte seinem Freund sein ansteckendes Lächeln.
    Mandor lachte. Der unverschämte Rotschopf schien seine Zuneigung gewonnen zu haben und war sichtlich bemüht, den uralten Streit zu begraben. Mir gefiel diese Entwicklung. Ihre Freundschaft war ein gutes Zeichen. »Ihr solltet versuchen, ein wenig Schlaf zu finden, meine Herren«, riet ich ihnen. »Morgen steht uns ein langer Tag bevor.« Dann verließ ich sie und ging in mein Zimmer.
    Polgara saß am Feuer und wartete auf mich. »Wo warst du?« wollte sie wissen.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Ich habe mir die Verteidigungseinrichtungen angeschaut.«
    »Die Mimbrater bereiten sich seit über zweitausend Jahren auf diese Belagerung vor. Sie wissen, was sie tun. Ich werde mich jetzt draußen umsehen.«
    »Sei vorsichtig.«
    »Natürlich. Gehst du zu Bett?«
    »Warum sollte ich? Ich könnte ohnehin keinen Schlaf finden. Außerdem möchte ich noch mit Beldin sprechen. Bleib nicht die ganze Nacht aus.« Wie viele Väter haben das schon gesagt?
    Sie nickte ein wenig distanziert; dann ging sie.
    »Beldin«, sandte ich meinen Gedanken aus. »Machst du Fortschritte?«
    »Wir sind in Tol Honeth«, teilte er mir mit. »Wir werden am Morgen den Fluß hinunterfahren. Wie stehen die Dinge bei euch?«
    »Es ist uns gelungen, Torak aufzuhalten. Wir sind jetzt in der Stadt. Ich rechne damit daß er uns gleich am Morgen einen Besuch abstattet. Wirst du rechtzeitig hier sein?«
    »Das sollte kein Problem sein. Es sind flußabwärts nur etwa vierzig Wegstunden und weitere vierzig nach Tol Vordue. Wir sollten die Mündung des Arend übermorgen erreichen.«
    »Aber ihr könnt nicht mit Rückenwind rechnen.«
    »Dann werden wir rudern. Dafür wurden die Ruder schließlich erfunden. Tu mir den Gefallen und laß Torak nicht in die Stadt. Unser Zeitplan läßt uns keinen Spielraum. Es wird daher nicht möglich sein, die Stadt zurückzuerobern. Und jetzt hör auf, mich zu belästigen, Belgarath. Ich bin beschäftigt.«
    Ich seufzte und schritt den Gang hinunter, um die Zwillinge zu besuchen. Ich hatte nichts Wichtiges mit ihnen zu besprechen, aber ich fühlte mich nervös und brauchte Gesellschaft.
    Mitternacht war lange vorüber, als Polgara wiederkam. »Er fährt die Belagerungsmaschinen vor«, gab sie bekannt.
    »Meinst du, die Mauern werden standhalten?« fragte mich Beltira.
    »Vermutlich«, erwiderte ich. »Vo Mimbre ist nicht so uneinnehmbar wie die algarische Feste, aber sie ist für die Verteidigung gut genug gerüstet. Ich

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