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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Rossen aus.
    »Was tust du?« Ich brüllte es ihm beinahe entgegen.
    »Die Angarakaner haben sich aus Furcht und ungeordnet zurückgezogen, Heiliger«, erwiderte er in aufreizend belehrendem Tonfall. »Ihre Maschinen sind unbemannt und unbewacht. Sie stören mich. Ich erachte dies als günstige Gelegenheit, sie zu zerstören.
    Sein Plan war gut durchdacht, aber ich wünschte, er hätte mich rechtzeitig darüber informiert. Ich war nicht mehr der Jüngste, und mein Körper war längst nicht mehr so kräftig wie einst.
    Die mimbratischen Ritter trugen Streitäxte. Zwei gewaltigen Sensen gleich fegten sie durch das Tor, eine, die zur Linken schnitt und eine zur Rechten. Man konnte nicht sagen, daß sie Feuerholz aus den Maschinen machten, doch es fehlte nicht viel. Dann galoppierten sie in einem Bogen zurück, ließen den Hufschlag der Rosse und ihre eigenen Jubelrufe die Mauer hinaufdröhnen, ritten dann wieder in die Stadt und schlugen die Tore hinter sich zu.
    »Gut gemacht«, gratulierte Wildantor seinem Freund.
    Mandor lächelte mit angemessener Bescheidenheit.
    Kal Torak dagegen lächelte bestimmt nicht Sein Eisenpavillon stand etwa eine Meile vor der Stadt, doch wir konnten sein Toben deutlich hören.
    »Was wird er jetzt tun?« fragte mich Wildantor.
    »Vermutlich etwas Närrisches«, erwiderte ich. »Kal Torak denkt nicht klar, wenn er wütend ist.«
    Mit der Zerstörung des Belagerungsgeräts mußte Torak die Hoffnung auf die Einnahme der Stadt begraben. Es blieb ihm nur eine Ausweichmöglichkeit: der Frontalangriff auf das Haupttor. Die Rammböcke kamen langsam näher, und die Belagerungstürme holperten auf uns zu. Horden von Murgos, Nadrakern und Malloreanern rannten mit Steigleitern auf die Mauern zu. Die asturischen Bogenschützen nahmen sie gnadenlos unter Beschuß, und als sie näher kamen, setzten auch die Mimbrater ihre kürzeren Bogen ein. Als die Angarakaner die Mauern erreicht hatten, ließen wir Steine auf sie fallen und kippten ihnen kochendes Pech auf die Köpfe. Feuerpfeile, die dem Pech folgten, sorgten für Verwirrung und Rauch.
    Der Nachmittag war teuer für Kal Torak von Mallorea, und seine erschütterte Armee zog sich zurück, als ein rauchiger Sonnenuntergang den westlichen Himmel zierte.
    Wir hatten den ersten Tag überlebt Kal Torak hatte Tausende seiner Krieger verloren, und er stand noch immer vor den Toren.
    Wir warfen Mengen trockenen Buschwerks und Reisigbündel von den Mauern, gossen Steinöl über das Gerümpel und entzündeten es. Der Rauch war ein wenig unangenehm, doch der Feuerring um die Stadt schützte uns vor nächtlichen Überraschungen.
    Dann versammelten wir uns im Thronsaal. König Aldorigen war vor Überschwang fast außer sich. »Ein wahrhaft erfüllter Tag«, jubelte er. »Ich ziehe meinen Hut vor Euch, Baron von Wildantor. Eure Bogenschützen haben den Tag gerettet.«
    »Ich danke Euch, Euer Gnaden«, erwiderte Wildantor mit einer bescheidenen Verbeugung. »Aber der Dank sollte auch meinem Freund Mandor gelten. Meine Männer haben nur die Mannschaften der Belagerungsmaschinen vertrieben. Mandor schickte die Axtträger aus, auf daß sie die albernen Geräte in Stücke hackten.«
    »Wir können uns alle beglückwünschen, meine Herren«, meldete Mergon sich zu Wort, der tolnedrische Botschafter am Hof von Vo Mimbre. Er war ein hagerer kleiner Mann, dessen geringe Körpergröße ihn als Boruner auswies, was sein blauer, silberverbrämter Mantel bestätigte. Tolnedrer bedienen sich eines ausgeklügelten Farbschemas, um die Angehörigen der einzelnen Familien kenntlich zu machen. »Alles in allem war es ein höchst erfolgreicher Tag«, fuhr er fort.
    »Dies war nur der erste Tag der Schlacht Mergon«, warnte ich ihn. »Wir sollten unserer Schadenfreude nicht vor dem morgigen abend freien Lauf lassen.« Ich schaute mich um. »Wo ist Polgara?«
    »Sie verließ uns gleich nach Sonnenuntergang«, sagte Belkira. »Sie meinte, es wäre gut zu wissen, worüber Torak und Zedar sich heute abend unterhalten.«
    »Man kann oben auf der Mauer stehen und Torak reden hören, Bruder«, erwiderte ich. »Er hat eine sehr laute Stimme, wenn er wütend ist. Als Cherek und ich in Cthol Mishrak den Orb gestohlen hatten, konnten wir sein Geschrei noch nach zehn Meilen vernehmen.«
    Mergons Gesicht verzog sich. »Bitte, sprecht nicht so, Belgarath«, flehte er. »Ihr wißt, daß ich meine Religion entweihe, wenn ich solchen Dingen lausche.«
    Ich zuckte die Schultern. »Dann lauscht

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