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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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kannst recht unangenehm werden, wenn du willst, Belgarath, aber mit Zakath kannst du dich nicht messen. Er hat Taur Urgas einen Brief geschickt, als er seine Gemächer verließ, und er befahl, diesen Brief zu vervielfältigen und zu verbreiten – vermutlich, um die Beleidigung zu vertiefen und seinen Widersacher besonders zu demütigen. Ich habe meine eigene Abschrift.« Er langte in sein ungeflicktes Hemd und holte ein gefaltetes Stück Papier hervor. »Möchtest du den beleidigendsten Brief lesen, den je ein regierender Monarch einem anderen gesandt hat?«
    Ich nahm das Papier, entfaltete es und las.
    »An Seine Majestät, Taur Urgas von Murgodom«, stand da.
    »Euer jüngster Versuch, interne malloreanische Angelegenheiten zu beeinflussen, erheiterte mich nicht, murgosischer Hund. Die gegenwärtige weltweite Lage macht es mir unmöglich, die gesamte Macht meines Reiches für Euer Vergehen auf Euch zu werfen.
    Um sicherzugehen, daß diese Affäre keine Wiederholung findet, habe ich alle Murgos innerhalb der Grenzen meines Reiches in Gewahrsam nehmen lassen – als Geiseln, um Euer künftiges Wohlverhalten zu gewährleisten. Ich bin darüber informiert, daß einige der Internierten Angehörige Eurer Familie sind. Solltet Ihr Euch innerhalb meiner Grenzen zu weiteren Abenteuern hinreißen lassen, werde ich Eure Verwandten zurücksenden – stückweise.
    In der Vergangenheit bevölkerte Euer Irrsinn Eure Welt mit eingebildeten Feinden. Freut Euch, Taur Urgas, und legt den Wahn ab; denn nun habt Ihr einen wirklichen Feind, tödlicher als jedes Phantom Eures Nachtmahrs. Seid gewiß, daß ich, sobald die weltweiten Umstände es zulassen, über Euch und die stinkenden Öden kommen werde, die Ihr regiert. Es ist meine feste Absicht, Euch und Eure gesamte unreine Rasse zu vernichten. Es wird mir eine Wonne sein, den letzten Murgo vom Antlitz der Erde zu fegen und jede Erwähnung Eures Volkes aus der Geschichtsschreibung der Menschheit zu tilgen.
    Haltet die Augen offen und blickt auch nach hinten, Wahnsinniger; denn so sicher, wie die Sonne am nächsten Tag aufgeht, werde ich eines Tages erscheinen und Euch die Bestrafung angedeihen lassen, die Ihr in so reichem Maße verdient.
    Zakath.«
    Ich ließ pfeifend meinen Atem entweichen und gab den Brief zurück. »Das kommt einer offenen Kriegserklärung nahe«, stellte ich fest.
    »Beeindruckend, nicht?« pflichtete Beldin mit breitem Grinsen bei. »Ich könnte es rahmen und in meinem Turm an die Wand hängen. Wie ich hörte, schäumte Taur Urgas aus dem Mund und biß in den Teppich, ehe er zu Ende gelesen hatte. Zakath hat auch schon seine Drohung wahr gemacht. Zur Erbauung des murgosischen Königs sandte er einige auserwählte Murgos in Einzelteilen nach Rak Goska. Urvon versucht, zwischen den beiden zu vermitteln, hat aber keinen nennenswerten Erfolg zu verbuchen. Zakaths Herz ist zu Stein geworden, und Taur Urgas wird von Minute zu Minute verrückter.«
    »Ich werde Rhodar davon berichten«, sagte ich. »Der drasnische Geheimdienst ist vielleicht in der Lage, den Kessel am Kochen zu halten. Unternimmt Ctuchik etwas?«
    »Du bist für Ctuchik verantwortlich, Belgarath. Ich hörte jedoch, daß er einen nur aus Priestern bestehenden Rat gegründet hat Ich kann mir aber kaum vorstellen, daß sie beim derzeitigen Zustand der Grolim-Politik eine wesentliche Rolle spielen werden. Auf dem Südweg sah ich einige murgosische Karawanen, als ich unterwegs war. Haben die etwas vor?«
    Ich nickte. »Sie kommen in Scharen nach Westen und geben vor, Handel treiben zu wollen. Das ist vermutlich Chamdars Idee. Er kann so gut wie wir die Zeichen lesen; deshalb weiß er, daß die Zeit bald kommen wird. Offensichtlich möchte er viel Unterstützung haben.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Die neueste Information, die der drasnische Geheimdienst mir zukommen ließ, besagte, daß er sich in Tolnedra aufhält.«
    »Du läßt wohl so ziemlich jeden im Westen für dich arbeiten, was, Belgarath?«
    »Das nennt man ›Verantwortung delegieren‹, Bruder. Im Augenblick geschieht sehr viel; daher muß ich flexibel bleiben.«
    »Ich wußte, daß du eine plausible Erklärung für dein Faulenzen bereit hast. Mach es dir nicht zu bequem, Belgarath. Wenn es soweit ist, wirst du vielleicht an sechs oder acht Orten zur selben Zeit sein müssen. Laß uns zu den Zwillingen gehen. Die Sache zwischen Zakath und Taur Urgas mag die Mrin-Schriften veranlaßt haben, weitere Geheimnisse preiszugeben.«
    Das war jedoch nicht

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