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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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meinem Alter eine Affäre macht Begreifen die Leute denn nicht daß es nichts zu bedeuten hat?
    »Es soll geschehen, wie Ihr wünscht Ewiger«, erwiderte Javelin mit einer kurzen Verbeugung. Zumindest war er klug genug einzusehen, wann er nachgeben mußte.
    Ich begab mich direkt nach Tol Honeth, um meine Suche zu beginnen. Die Zwillinge fanden heraus, daß uns nur noch wenige Jahre von der Geburt des Göttertöters trennten, und ich erinnerte mich noch lebhaft an Chamdars Äußerungen damals, als Gelane dem Bärenkult verfallen war. Ctuchik hatte seinem Grolim befohlen, Eisenfausts Erben zu töten, aber Chamdar war eine andere Möglichkeit eingefallen. Er suchte nach einer Chance, als Jünger aufgenommen zu werden; deshalb wollte er Ctuchik übergehen und den Göttertöter nebst Orb direkt Torak übergeben. Er war ehrgeizig, das muß man ihm lassen. Ich stellte Tolnedra buchstäblich auf den Kopf, aber es gelang mir nicht, ihn zu finden. Er hatte eine Seite aus meinem eigenen Buch gestohlen und zahlreiche Hinweise und falsche Spuren gelegt, und ich rannte von einem Ende Tolnedras zum anderen. Ich fand erst nach der Tragödie in Annath heraus, wie er es angestellt hatte.
    Lelldorin, der Bogenschütze, der in den Mrin-Schriften erwähnt wurde, kam im Jahre 5352 zur Welt Ich hatte jedoch keine Zeit die Wildantor-Familie aufzusuchen, weil ich damit beschäftigt war, auf der Suche nach meinem unauffindbaren Grolim-Gegner jeden Pflasterstein in Tol Honeth umzudrehen. Nach einer Weile wurde ich ziemlich gereizt.
    Javelin kehrte nach Tol Honeth zurück, um mich zu unterstützen, und er überredete den drasnischen Botschafter, Ce’Nedras Vater dazu zu bewegen, bei der Suche behilflich zu sein. Der tolnedrische Geheimdienst kann sich im Grunde nicht mit dem drasnischen Geheimdienst messen, aber auf diese Weise suchten mehr Augen auf den Straßen. Ran Borune XXIII. wollte jedoch nichts davon hören. Er führte mit den Vertretern Taur Urgas’ einige ziemlich heikle Verhandlungen über Handelsbeziehungen und war nicht geneigt diese Verhandlungen, wodurch auch immer, stören zu lassen. Daher hielt er die Dienste seiner Spione und Informanten zurück. Ich mochte Ran Borune, und ich liebe seine Tochter, aber er war gierig, und die Aussicht all das rote murgosische Gold in die Finger zu bekommen, verdrehte ihm den Kopf. Das war der Grund, weshalb Javelin und ich keinerlei Unterstützung vom tolnedrischen Geheimdienst bekamen.
    Im Sommer 5354 war ich schließlich so weit gänzlich aufzugeben. Offensichtlich waren die unzähligen Hinweise, denen ich so verzweifelt quer durch Tolnedra nachgejagt bin, nichts weiter als falsche Spuren. Chamdar hatte es geschafft, mich zu überlisten. Ich war mir nun absolut sicher, daß er sich nicht mehr in Tolnedra aufhielt; deshalb überließ ich Javelin die undankbare Aufgabe, all den fiktiven »Chamdars« nachzujagen, die die Grolims zu unserer Erbauung erfanden, und begab mich nach Arendien.
    Die Grolims dort waren ebenso eifrig wie jene in Tolnedra. Dafür muß ich Chamdar bewundern. Er hatte die Lektionen, die ich ihm über all die Jahrhunderte hinweg erteilt hatte, gut gelernt Wo immer ich auftauchte, hörte ich Geschichten von Asharak dem Murgo, und diese Geschichten wurden von Mal zu Mal wilder. Grolims sind Intriganten, das ist gewiß, doch ihre Intrigen sind kunstlose Gebilde. Sie treiben es immer zu weit. Das ist wohl ein Makel ihrer Rasse.
    Als ich Vo Mimbre schließlich in nördlicher Richtung verließ, traf ich einen gutaussehenden jungen Burschen, der in voller Rüstung auf einem tänzelnden Kriegsroß saß. Ich erkannte das Wappen der Mandor-Familie auf dem Schild des jungen Mannes. »Seid gegrüßt, Belgarath«, sagte Mandorallen mit seiner dröhnenden Stimme. »Ich war auf der Suche nach Euch!« Er war damals erst siebzehn, hatte aber schon in so jungen Jahren erstaunlich kräftige Muskeln.
    »Was gibt es diesmal, Mandorallen?« wollte ich wissen.
    »Wie Euch sicherlich nicht unbekannt ist, befand ich mich in Vo Ebor, wo mein lieber Freund und Vormund, der Baron dieser lieblichen Lande, mich in den ritterlichen Disziplinen unterwies, und…«
    »Mandorallen, sprich nicht so geschwollen und komm zur Sache!«
    Er schien gekränkt durch meine Worte. »Nun denn, kurz gefaßt«, sagte er – als könne ein Mimbrater je irgend etwas kurz fassen, »Eure Brüder, Beltira und Belkira, kamen jüngst nach Vo Ebor und ersuchten mich, Euch zu finden. Ich sattelte sogleich mein Roß, und in der

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