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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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die Hrulgin und die Algroths war sie darauf aus, zu töten, aber sie war zu dumm, um Unterschiede zu machen. Sie würde einfach alles niederbrennen, was sich bewegte.
    Überdies hatte Torak bedauerlicherweise eine Änderung an den Drachen vorgenommen. Sie waren nun vollkommen immun allem gegenüber, was ich mit Wille und Wort hätte ausrichten können.
    »Mir wäre wohler, wenn du etwas unternehmen würdest«, sagte die Wölfin.
    »Ich denke nach«, erwiderte ich.
    »Denk schneller. Der Vogel kommt zurück.«
    Ihr Vertrauen rührte mich, half mir aber nicht weiter. Rasch ließ ich die Eigenschaften der geflügelten Echse in meinen Gedanken Revue passieren. Sie war unverwundbar, dumm und einsam. Die beiden letzten Eigenschaften waren ausschlaggebend für mich. Ich eilte zum Stadtrand, konzentrierte meinen Willen auf ein Dickicht, das einige Meilen südlich der Berge wuchs, und setzte es in Brand.
    Der Drache kreischte, jagte in Richtung meines Feuers davon und spie dabei selbst Flammen aus.
    »Warum hast du das getan?«
    »Feuer ist ein Teil ihres Paarungsrituals.«
    »Wie bemerkenswert. Die meisten Vögel paaren sich im Frühjahr.«
    »Ein Drache ist kein Vogel. Ich schlage vor, daß wir die Berge sofort verlassen. Hier gehen seltsame Dinge vor, die ich nicht verstehe, und wir haben im Tiefland Aufträge zu erledigen.«
    Sie seufzte. »Du hast immer Aufgaben zu erfüllen, nicht wahr?«
    »Das ist die Natur der Menschenwesen«, erklärte ich ihr.
    »Aber du bist jetzt kein Menschenwesen.«
    Ihrer Logik hatte ich nichts entgegenzusetzen, aber wir brachen dennoch auf und erreichten zwei Tage später Arendien.
    Der Auftrag, den mein Meister mir erteilt hatte, betraf gewisse Arender und einige Tolnedrer. Damals verstand ich nicht, warum der Meister so an Hochzeiten interessiert war. Jetzt ist es mir natürlich klar. Bestimmte Personen mußten geboren werden, und ich schuf hier die Grundlagen dafür, so gut ich konnte.
    Ich befürchtete, daß die Anwesenheit meiner Gefährtin die Dinge komplizieren würde, doch wie es sich herausstellte, war sie sehr von Nutzen, denn man fällt rasch auf, wenn man mit einem ausgewachsenen Wolf an der Seite eine arendische oder tolnedrische Siedlung betritt. Ihre Anwesenheit trug sehr dazu bei, daß die Leute mir zuhörten.
    Hochzeiten zu arrangieren war damals nicht besonders schwierig. Die Arender – und in weniger hohem Maße die Tolnedrer – lebten im wesentlichen nach patriarchalischen Vorstellungen, und von den Kindern erwartete man, daß sie sich in wichtigen Angelegenheiten dem Willen ihrer Väter fügten. Deshalb mußte ich das glückliche Paar selten zur Hochzeit überreden. Statt dessen sprach ich mit den Vätern. Als Heiratsvermittler war ich in diesen Tagen gewissermaßen eine Berühmtheit. Ein jeder erinnerte sich noch gut an den Krieg, und meine Brüder und ich hatten in diesem Konflikt wirklich eine wesentliche Rolle gespielt. Mehr noch, bald fand ich heraus, daß die Priesterschaft sowohl in Arendien als auch in Tolnedra äußerst hilfreich sein konnte. Nachdem ich einige Male auf dieselbe Weise vorgegangen war, legte ich mir ein Schema zurecht. Wenn die Wölfin und ich in einen Ort kamen, wendeten wir uns direkt an den Tempel Chaldans oder Nedras. Dort stellte ich mich vor und bat die Priester, mich mit den in Frage kommenden Vätern bekannt zu machen.
    Natürlich lief nicht immer alles reibungslos ab. Oft sah ich mich sturen Männern gegenüber, die meine Wahl der Partner für ihre Kinder nicht akzeptieren wollten, aus welchen Gründen auch immer. Wenn es hart auf hart kam, konnte ich jedoch stets eine kleine Demonstration darüber geben, was ich mit Dingen anstellen konnte, die mich ärgerten. Das genügte meistens, dafür zu sorgen, daß die Leute diese Dinge sehr schnell im gleichen Licht sahen wie ich.
    »Ich frage mich, warum das alles notwendig ist«, sagte meine Gefährtin beim Verlassen eines arendischen Dorfes zu mir, nachdem wir einen äußerst schwierigen Mann davon überzeugt hatten, daß das Glück seiner Tochter – und seine eigene Gesundheit – von der Hochzeit des Mädchens mit dem jungen Mann abhing, den wir für sie gewählt hatten.
    »Sie werden Junge bekommen«, versuchte ich zu erklären.
    »Wie außerordentlich«, erwiderte sie trocken. Ein Wolf kann den schlichtesten Äußerungen einen ironischen Beigeschmack geben. »Ist das nicht der Zweck der Paarung?«
    »Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, daß ganz besondere Junge zur Welt

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