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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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schwerwiegenden Einfluß auf das Klima. Das Gebirge, das unser Meister und Belar geschaffen hatten, um das Wasser in seine Schranken zu verweisen, trug seinen Teil dazu bei. Die Sommer, zum Beispiel, wurden heißer und trockener und die Winter länger und kälter. Das ist einer der Gründe, weshalb ich ärgerlich werde, wenn jemand mit dem Wetter herumspielt. Ich habe erlebt, was geschieht, wenn sich einer an den herkömmlichen Wettermustern zu schaffen macht. Garion und ich unterhielten uns sehr lange über dieses Thema, wenn ich mich recht entsinne – na ja, eigentlich war ich derjenige, der redete, und Garion hörte zu. Jedenfalls hoffe ich es. Garion besitzt gewaltige Kräfte, und manchmal setzte er sie frei, ohne zuvor gründlich über sein Tun nachzudenken.
    Mit dem veränderten Klima ging auch ein allmählicher Wandel der Welt um uns einher. Der gewaltige Urwald am Nordende des Tales starb ab, und es entstand Grasland. Ich bin mir sicher, daß es den Algarern gefiel; aber ich ziehe Bäume vor.
    Auch im hohen Norden gab es einschneidende Veränderungen des Wetters. Belar bestand jedoch auf seinem Vorhaben, den Angarakanern irgendwie nahezukommen, und seine Alorner waren gezwungen, die wahrhaft harten Winter zu ertragen.
    Hier im Tal mußten wir jedoch an mehr denken als nur an das Wetter. Als Torak die Welt zerbrach, hatte dies sehr vieles in Bewegung gesetzt, und Aldur machte es mir und meinen Brüdern zur Aufgabe, den Lauf der Dinge zu gewährleisten. Wir vermuteten, daß die Angarakaner dasselbe taten. Die beiden feindlichen Absichten manövrierten sich zweifelsohne in Stellung.
    Etwa zwanzig Jahre, nachdem die Welt zerbrochen war, rief unser Meister uns und schlug vor, daß einer aus der Schar nach Mallorea reisen sollte, dem Land jenseits des Ozeans, um festzustellen, was Torak und seine Leute vorhatten.
    »Laßt mich gehen«, erbot sich Beldin. »Ich kann besser fliegen als meine Brüder und mich unter den Angarakanern bewegen, ohne Aufsehen zu erregen.«
    »Deine Überlegung weist Lücken auf, alter Junge«, sagte Belmakor. »Du bist ein eher auffällig aussehender Bursche.«
    »Aber das ist es ja gerade. Wenn die Leute mich ansehen, sticht ihnen nur der Buckel auf meinem Rücken ins Auge, und daß meine Arme länger sind als meine Beine. Sie machen sich nicht die Mühe, herauszufinden, mir ins Gesicht zu schauen und festzustellen, welcher Rasse ich angehöre. Man lebt in gewisser Weise anonymer, wenn man entstellt ist.«
    »Möchtest du, daß ich dich begleite?« erbot sich Belsambar. »Ich bin Angarakaner und kenne die Sitten.«
    »Danke, Bruder, nein. Du hast eine eher vorgefaßte Meinung über die Grolims. Wir würden den Schutz unserer Anonymität rasch verlieren, wenn du jeden Priester Toraks in Grund und Boden starren würdest Ich möchte mich nur dort umsehen, und es wäre mir lieber, wenn Torak nichts von meiner Anwesenheit erführe.«
    »Ich würde mich nicht einmischen, Beldin.«
    »Darauf wollen wir es lieber nicht ankommen lassen. Ich liebe dich zu sehr, als daß ich dein Leben aufs Spiel setzen möchte.«
    »Du solltest wirklich nicht allein gehen, Beldin«, meinte Belzedar mit einem ungewöhnlich entschlossenen Ausdruck in den Augen. »Es ist wahrscheinlich besser, wenn auch ich mitkäme.«
    »Ich bin kein Kind, Belzedar. Ich kann auf mich selbst aufpassen.«
    »Davon bin ich überzeugt. Aber wir können mehr erreichen, wenn wir zu zweit sind. Der Kontinent ist ziemlich groß, und die Angarakaner haben sich gewiß, weit verteilt. Unser Meister möchte Informationen, und zu zweit können wir sie rascher bekommen als einer allein.«
    Wenn ich jetzt darüber nachdenke, standen Belzedars Argumente eigentlich auf schwachen Beinen. In der angarakanischen Gesellschaft herrschte strengste Kontrolle; Torak würde seinen Leuten nicht erlauben, sich weit verstreut anzusiedeln; er behielt gern den Überblick. Belzedar verfolgte eigene Ziele, wenn er nach Mallorea wollte. Ich hätte erkennen sollen, daß er nicht in erster Linie Beldin helfen wollte.
    Die beiden stritten eine Weile, und schließlich gab Beldin nach. »Also gut«, meinte er. »Komm mit, wenn es dir so viel bedeutet.«
    Und so nahmen die beiden die Gestalt zweier Falken an und flogen ostwärts davon.
    Nicht lange nach ihrer Abreise warteten auch auf meine Brüder und mich verschiedene Aufgaben. Mich sandte der Meister mit umfangreichen Aufträgen nach Arendien und Tolnedra.
    Die junge Wölfin begleitete mich. Ich hatte nicht einmal

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