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Belial

Belial

Titel: Belial Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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daß er seine tödliche Spur bis zu einem gewissen Ort zieht, um es dort zu einem Duell kommen zu lassen. Der große Kampf zwischen ihm und mir, zwischen Gut und Böse, wenn ich das mal so übertrieben ausdrücken darf.« Ich räusperte mich. »Und davor, Suko, habe ich eine ehrliche Angst.«
    »Du wirst, sollte es soweit kommen, nicht allein sein.«
    »Das kann ich nur hoffen.«
    Wir schafften es nicht mehr, uns zu unterhalten, denn das Gedränge wurde chaotisch. Unzählige Fragen strömten auf uns ein, und auch das Heulen einer Sirene war zu hören. Was nun folgte, war langweilig, es gefiel mir nicht, aber wir konnten uns nicht dagegen wehren. Auch Polizeiarbeit mußte übernommen werden.
    Es gehörte zu unserem Job, doch zuvor stieg ich in den Rover, um Sir James zu informieren. Er würde Augen machen und meine Befürchtungen sicherlich teilen.
    ***
    Wir lernten auch Chief Inspector Bexhill kennen, einen etwas farblosen Menschen mit müden Augen und einem gewaltigen roten Schnauzbart, hinter dem sich der Mund versteckte.
    Bexhill war aus dem Bett geholt worden und sofort gekommen, obwohl seine Frau mehr als geschimpft hatte. Aber ein toter und ein verletzter Kollege waren Grund genug gewesen.
    Das Hauptquartier war im Haus der Wilsons eingerichtet worden. Vor der Tür hatten die Kollegen eine Zone abgesperrt, in der sie ihrer Arbeit nachgingen. Billy war auf sein Zimmer geschickt worden. Dana Wilson stand in der Küche und trank einen Schluck Wasser, mit dem sie zwei Beruhigungstabletten einnahm, die ihr der Polizeiarzt auf ihr Bitten hin gegeben hatte.
    Bexhill war noch nach draußen gegangen, Suko hielt sich bei ihm auf.
    Ich stand in der Küche.
    »Was ist in dieser Welt nur los?« fragte Mrs. Wilson. »Ich… ich… begreife es nicht mehr. Ich komme damit einfach nicht zurecht. Diese Welt ist völlig aus den Fugen geraten.«
    »Sie war schon immer so.«
    »Nein, Mr. Sinclair, sie war einmal anders.«
    Ich hob die Schultern und holte mir einen Stuhl heran. Dann setzte ich mich an den Tisch. »Sie ist nie anders gewesen, auch die Menschen haben sich im Prinzip nicht verändert. Möglicherweise haben Sie es nur nicht bemerkt, Mrs. Wilson. Sie leben doch hier wie auf einer Insel. Die Großstadt ist weit entfernt und…«
    »Leider«, sagte sie.
    »So würde ich das an Ihrer Stelle nicht sehen…«
    »Hören Sie doch auf, Mr. Sinclair. Bin ich hier etwa sicher? Wie sicher ich hier bin, das habe ich in der letzten halben Stunde erlebt. Es ist einfach furchtbar. Vor meinem Haus wird ein Mensch erschossen, ein anderer schwer verletzt, und das in einem verschlafenen Ort wie Ronston. So etwas ist…«
    »Die Ausnahme.«
    Sie wollte etwas erwidern, doch beide hörten wir die Tritte im Flur, und dann erschien Chief Inspector Bexhill in unserem Blickfeld. Er schaute kurz in die Küche und nickte mir zu.
    »Entschuldigen Sie mich bitte, Mrs. Wilson, ich muß einige Worte mit meinem Kollegen reden.«
    »Ja, natürlich, tun Sie das.«
    Ich verließ den Raum und hörte die Frau noch seufzen. Uns war das Wohnzimmer zur Verfügung gestellt worden, und wir nahmen am Tisch Platz. Suko war nicht mitgekommen, er wollte sich um den Jungen kümmern, unsere einzige Spur zu Belial.
    Bexhill schaute auf seine auf dem Tisch liegenden, gefalteten Hände.
    »Ich habe mich mittlerweile über Sie schlau gemacht, Mr. Sinclair. Ich weiß jetzt, womit Sie sich beschäftigen, und Sie haben vorhin etwas angedeutet, mit dem ich nicht zurechtkomme.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Nun ja, Sie sprachen da von einem Heiligen. Was hat es damit auf sich?«
    Ich hob die Schultern. »Ich könnte es Ihnen natürlich sagen, Mr. Bexhill, doch es wäre wirklich nur reine Spekulation, verstehen Sie?«
    »Trotzdem…«
    »Gut. Jemand ist erschienen.«
    »Erschienen?« Bexhill strich über seinen Bart. »Das hört sich geheimnisvoll an.«
    »Sie kennen die Aussagen des Jungen.« Wieder seufzte er.
    »Leider, und ich will Ihnen ehrlich sagen, daß ich mit ihnen nicht zurechtkomme. Sie sind mir einfach zu unrealistisch.«
    »Ihnen vielleicht.«
    Er schaute mich düster an. »Sie glauben Billy also.«
    »Ja.«
    »Das akzeptiere ich, Mr. Sinclair. Ich akzeptiere es auch deshalb, weil ich den Verlust eines Kollegen betrauern muß und ein anderer verletzt ist. Ich habe Ihre Aussagen, ich zweifle nicht daran, aber…«, er ballte die rechte Hand zur Faust, »warum, verdammt? Warum ist das alles passiert? Kann man da kein Motiv erkennen?«
    »Es war er?«
    »Die

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