Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Belial

Belial

Titel: Belial Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Magie.
    Plötzlich aber war sie in ihr Leben getreten. Es hatte sie erwischt wie ein brutaler Faustschlag, und am schlimmsten empfand sie es, daß ihr Sohn damit konfrontiert worden war.
    Mit ihm war etwas geschehen.
    Er hatte es ihr genau erklärt, doch für die Frau war es nicht nachvollziehbar. Sie konnte die Dinge nicht begreifen, und sie wollte auch nicht länger darüber nachdenken. Nur etwas kam ihr immer wieder in den Sinn oder brach sich freie Bahn. Es war der mütterliche Instinkt, der dafür sorgte, daß sie, sie ganz allein, ihr Kind beschützen mußte.
    Nichts anderes geht es. Nur ihr Kind, ihren Sohn, ihren Jungen, den einzigen.
    Sie stöhnte auf. Die Hände hielt sie zu Fäusten geballt. Und zwischen Fingern spürte sie den feuchten Schweiß.
    Das alles regte sie innerlich auf, und in der Küche kam sich Mrs. Wilson so verloren vor, weil nicht sie bei ihrem Sohn war, sondern der Polizist.
    Wer wußte denn schon, wie er Billy behandelte, obwohl Dana ihm nichts Böses zutraute.
    Trotzdem, sie war die Mutter, und sie würde auch nachschauen.
    Dieser Polizist hatte nicht über ihren Jungen zu bestimmen, sondern sie allein, die Mutter.
    Noch einmal strich Dana Wilson ihre Kleidung glatt, dann schritt sie auf die Tür zu.
    Im Flur blieb sie stehen. Das Innere des Hauses kam ihr verdächtig still vor. Nur von draußen hörte sie die Stimmen der neugierigen Nachbarn, die bestimmt gern zu ihr gekommen wären, aber zwei Polizisten standen vor der Tür als Wächter, und im Garten hielten sich zwei weitere Beamte auf.
    Wie in einem Gefängnis, dachte Dana. Ich sitze hier wie in einem Knast, und das in meinem eigenen Haus.
    Sie schüttelte den Kopf, ging weiter und hörte das Stimmengemurmel der beiden Polizisten aus dem Wohnraum. Sie hatten die Tür nicht geschlossen, und Dana war plötzlich neugierig und wollte erfahren, worüber sich die beiden Männer wohl unterhielten. Sicher, es ging um den Fall, aber damit auch um Billy und sie.
    Auf Zehenspitzen schlich sie weiter. Ein schlechtes Gewissen hatte sie nicht. Zudem hoffte sie darauf, daß die Beamten ihr Haus so schnell wie möglich wieder verließen. Dann würde sie absperren, mit Billy allein bleiben und noch mal mit ihrem Mann in London auf der Baustelle telefonieren, denn der wußte überhaupt noch nicht, was hier noch geschehen war.
    Zwei Schritte weiter befand sich die Wohnzimmertür.
    Bills Schuhe standen im Weg. Dana schritt darüber hinweg, ging wieder vor – und schaute nach links. Sie wollte nur einen raschen Blick in das Zimmer werfen und dann weitergehen, es sei denn, sie wäre angesprochen worden.
    Es sah nicht so aus.
    Beide Männer saßen sich gegenüber, und einer von ihnen zog plötzlich eine Pistole und richtete sie auf John Sinclair.
    Dana konnte nicht anders.
    Sie mußte einfach schreien!
    ***
    Diesen Schrei hörten Bexhill und ich. Nur reagierten wir unterschiedlich.
    Während der Chief Inspector nach links zur Tür hin schaute, weil ihn der Schrei aus seiner Starre gerissen hatte, tat ich genau das Gegenteil.
    Ich wuchtete den Tisch blitzschnell in die Höhe und rammte ihn auch nach vorn. Die harte Abrundung erwischte Bexhill, er wurde mitsamt seinem Stuhl zurückgeschleudert, sein Arm flog hoch, er schoß und jagte die Kugel schräg in die Decke.
    Mich hielt nichts mehr. Ich hechtete über die Tischplatte hinweg und hatte die Kakaokanne gepackt, mit der ich zielsicher zuschlug.
    Die Kanne landete auf dem Kopf des Kollegen, ohne zu zerbrechen.
    Aber sie sorgte bei Bexhill für eine Irritation. Er wußte plötzlich nicht mehr so recht, wo er sich befand. Er stöhnte auf, er rollte sich vom Tisch weg, war zu schlapp, um den rechten Arm anzuheben, und ich stand schon blitzschnell neben ihm. Mit einer harten Drehbewegung wand ich ihm die Waffe aus der Hand und steckte sie in den Gürtel.
    Der Kollege lag zwischen der Wand und dem Tisch. Er stöhnte leise.
    Seine Augen hatten einen etwas glasigen Ausdruck bekommen. In der Türöffnung tauchte Suko auf und ließ seine Beretta sinken, denn er sah, daß ich alles im Griff hatte.
    »Was war los?« fragte er trotzdem.
    Ich deutete auf Bexhill. »Er wollte mich erschießen!«
    »Was?«
    »Ja, der Kollege.« Ich spürte im nachhinein das Zittern. »Aber eigentlich nicht er, sondern unser Freund Belial.«
    »Verstehe ich noch nicht!« gab Suko zu.
    Ich hob die Schultern. »Das ist auch schwer zu begreifen. Ich denke mal, daß Bexhill ihm in die Quere gekommen ist. Nicht mehr und nicht

Weitere Kostenlose Bücher