Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Belial

Belial

Titel: Belial Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
feuerte, ohne uns allerdings zu treffen, denn wir lagen bereits auf dem Boden.
    Dafür sägten die Kugeln in das Blech des Streifenwagens, sie zertrümmerten auch ein Fenster. Ein Geschoß erwischte den Kollegen des Uniformierten.
    Der dicke Mann schrie erstickt auf. Dann preßte er seine Hände gegen den Leib und ging in die Knie.
    Der jüngere lachte irr.
    Sofort schoß ich.
    Meine Kugel fegte ihn um. Ich hatte seinen Oberschenkel erwischt. Suko hatte beinahe gleichzeitig gefeuert. Die zweite Kugel traf den Mann in die Schulter. Wir hatten ihn kampfunfähig geschossen. Er fiel auf die Straße und lag dort wie ein großes, blaues Insekt.
    Es war still geworden. Keine Schüsse mehr, keine Echos, nur das Wimmern des Getroffenen hörten wir. Ich ging auf ihn zu, erwischte mit einem Blick die Tür des Wilsonschen Hauses und sah Dana wie eine Statue auf der Schwelle stehen.
    Noch gab es kein Geschrei, noch rannten die Nachbarn nicht zusammen, es war die Ruhe vor dem Sturm, der sicherlich gleich losbrechen würde.
    Der angeschossene jüngere Polizist lag auf dem Rücken. Ich wollte mich um ihn kümmern, Suko war bei dem Kollegen, der aus einer Waffe getroffen worden war.
    Ich beugte mich über den Mann. Er hatte seine Mütze verloren. Das Haar war so fahl wie die Mähne eines Löwen. Er keuchte, doch in seinen Augen sah ich einen Glanz, der mir nicht gefiel. Trotz seiner Schmerzen konnte er es nicht lassen, von dem Heiligen zu sprechen, der ihn so stark beeindruckt hatte.
    »Er ist gekommen. Er hat die Welt beglückt. Alle haben auf ihn gewartet, jetzt hat er ihnen den Gefallen getan. Er wird die Spreu vom Weizen trennen.«
    »Was meinst du damit?«
    »Daß er die Welt verändern kann. Alle sind Lügner, nur er ist heilig. Auch ihr beide seid Lügner gewesen. Er hat es uns gesagt, deshalb mußten wir auch töten. Wir werden alle Lügner töten – alle!«
    Allmählich und nur durch diese Worte allein bekam ich eine Vorstellung von dem, was uns erwartete. Das hatte sich nicht gut angehört. Wir hatten Glück gehabt, auch Billy, denn er war nicht so stark beeinflußt worden, daß er irgendwelche Taten beging, doch wenn ich den Faden weiterspann, dann kamen mir apokalyptische Gedanken, denn Belial würde in der Lage sein, Menschenmassen zu beeinflussen und sie seinem dämonischen Willen zu unterwerfen.
    Ich hörte den Verletzten kichern, als wäre er gar nicht von einer Kugel getroffen worden.
    Er war besessen!
    Wie konnte ich das ändern?
    Belial war ein Schwarzer Engel und gehörte sicherlich nicht zu den Freunden des Kreuzes.
    Ich wagte den Versuch.
    Wir befanden uns mitten auf der Straße. Ich hörte die ersten Tritte, die Rufe der herbeieilenden Menschen, die sich einfach nicht aufhalten lassen wollten. Sie wollten, sie würden sehen, was da passiert war.
    Mir war es egal.
    Ich hielt mein Kreuz bereits in der Hand, berührte die Gestalt vor mir und hörte ihren irren Schrei.
    Dann sprang der verletzte Körper plötzlich in die Höhe. Blitze umtanzten ihn wie Feuerzungen. Er schrie noch immer und schien in der Luft zu schweben, bevor er mit einer ruckartigen Bewegung zusammensackte und auf der Straße liegenblieb.
    Tot?
    Nein, er war nicht tot, nur bewußtlos und er würde vergessen können.
    Als ich mich erhob, stürmte Suko aus dem offenen Hauseingang. Er winkte mir zu. Ich war schnell bei ihm und hörte, daß er einen Notarzt angerufen hatte. »Leider auch einen Leichenwagen«, fügte er wesentlich leiser hinzu.
    »Dann ist der Kollege tot?«
    »Herzschuß, John.«
    »Verdammt!«
    »Und was war mit dem zweiten?«
    Ich hob die Schultern. »Er stand unter Belials Einfluß, ich konnte ihn davon befreien, doch er ist noch bewußtlos. Zum Glück.« In knappen Worten berichtete ich meinem Freund, was mir widerfahren war, und ich entdeckte im Gesicht des Inspektors einen nicht eben gelinden Schauer.
    »Woran denkst du?« fragte ich.
    »An die Zukunft.«
    »Ich auch, und die sieht wenig rosig aus. Hier haben wir erlebt, wozu Belial fähig ist. Sollte er sich London ausgesucht haben, stehen uns schwere Zeiten bevor.« Ich schaute in Richtung Süden, wo die Stadt lag.
    »Dabei habe ich das Gefühl, daß er daran nicht vorbeikommt. Zwischen Millionen von Menschen kann er seine Macht beweisen.«
    »Falls wir ihn nicht stoppen.«
    »Wie?«
    Suko hob die Schultern. »Raniel?«
    Ich lächelte knapp. »Er ist eine Hoffnung, mehr nicht. Er hat mir allerdings auch gesagt, daß Belial sich meiner annehmen will. Es kann durchaus sein,

Weitere Kostenlose Bücher