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Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Titel: Belisla Piraten 01: Piratenjunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Bernhard
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blieb eine Weile an Deck und schaute den Piraten bei der Arbeit zu. Der Wind hatte zum Sonnenuntergang gewechselt und alle Segel mussten neu gerichtet werden. Toto gab die knappen Kommandos und die Piraten der Abendschicht sprangen in die Takelage oder zogen an Tauen, um die Segel in die richtige Position zu bringen. Das Ergebnis war sofort zu spüren, der Falke legte sich auf die Seite und nahm wieder an Fahrt auf. Bill holte Johannes zu sich und zeigte ihm, wie man die Taue an der Reling befestigte. Der Knoten sah zunächst einfach aus, aber der letzte Teil war dann doch etwas kompliziert. Bill machte es wieder los und zeigte es Johannes erneut. Dann musste Johannes die Leine befestigen. Bill ruckelte daran und schien zufrieden. »Nächste Lektion bestanden, Junger Johnny.«
    »Aye, aye! Danke, Herr Bill«, sagte Johannes.  
    Bill lachte schallend und ging weiter zum nächsten Mast.  

Kapitel 18 – Eine formidable Burg

    Johnny schlief traumlos. Was ihn weckte, war nicht die Morgensonne, sondern der Wechsel der Wellen. Die Berge und Täler der Wellen und das Schwanken des Bootes, wenn es durch die Wellen glitt, Tag und Nacht. Mit einem Mal war dieses große Wiegen des Ozeans verschwunden und das Boot lag gleichmäßig im Wasser. Johnny sprang aus seiner Koje, diesmal ohne Kopfstoss. Er rannte an Deck, um zu sehen, was sich geändert hatte. Der Falke hatte wenige Segel gehisst und die helle Farbe des Wassers ließ erahnen, dass es nicht mehr tief war. Daher weniger Bewegung des Schiffes. Vor ihnen lag ein dunkler Klotz im Wasser, schwarzes Geröll, welches sich zu einem Vulkankegel auftürmte. Am Ufer viele große schwarze Steine an denen sich die Brandung brach und weißen Schaum meterhoch in die Luft schleuderte. Auf jeden Fall keine Urlaubsinsel, keine Häuser zu sehen, einige grüne Bäume oder Sträucher wuchsen auf den Vulkanfelsvorsprüngen und kein Strand weit und breit. Allerdings kein Piratennest. Und keinerlei menschliche Spuren.
    Sankt Steven, Toto und Hecht standen auf der Brücke und steuerten den Falken geradezu auf die Insel zu. Wo soll man da denn anlegen? fragte sich Johnny insgeheim und stieg die Treppe zur Brücke hinauf.  
    »Da ist unsere Heimat, Hope Island, die Insel der Hoffnung«, sagte Toto stolz, während er kritisch auf die verbleibenden Segel schaute. Fast die gesamte Mannschaft war an Deck oder in der Takelage.  
    »Eh, sieht imposant aus«, erwiderte Johnny höflich, da er nichts Nettes zu der herannahenden Insel sagen konnte. Sie sah etwas enttäuschend aus.
    Toto bemerkte Johnnys Zögern. »Von hier sieht es nicht besonders aus, aber du wirst gleich sehen.«
    Johnny schaute sich den Kurs des Falken an. Weiter auf die Felswand zu.
    »Je näher wir kommen, desto tückischer werden die Winde. Wenn man nicht aufpasst, landet man in den schwarzen Felsen. Was die Idee der Sache ist, für jemanden der sich nicht gut auskennt.«
    »Aber seit ihr sicher, was den Kurs betrifft?«, meinte Johnny zweifelnd.
    Als sie ungefähr fünfzig Meter vor der Insel entfernt waren, erkannte Johnny plötzlich einen großen Vorsprung im Fels, eine tiefe Schlucht in die Vulkanwand hinein, wie mit einem gigantischen Messer hinein geschnitten. Breit genug für ein Schiff wie den Falken und genug Platz zum Manövrieren unter Segeln. Durch das schwarze Gestein und das Licht war die Schlucht aus der Nähe nicht erkennbar.
    Der Schwarze Falke bog um den Felsvorsprung herum und folgte dem Verlauf der Schlucht. Ungefähr hundertfünfzig Meter lang zog sich der schmale Wasserweg durch das schwarze Gestein mit einer leichten Krümmung, so das man nie mehr als fünfzig Meter weit sehen konnte. Der Wind schien von mehreren Seiten gleichzeitig zu kommen, trieb aber doch den Falken wieder vor sich her.
    »Durch die Form des Vulkankegels und des Kanals laufen hier kleine Wirbelwinde hin und her«, erklärte Hecht. »Das kann einen zwar leicht zum Kentern bringen, aber hat den Vorteil, dass der Wind stets wechselt. Wir kommen jederzeit hinein und hinaus gesegelt.« Und tatsächlich: Johnny sah an dem Verklicker oben auf dem Hauptmast, wie der Wind von hinten her kam und dann langsam in Richtung Uhrzeiger drehte. Als der Wind auf drei Uhr ankam, stellten die Matrosen in den Rahen, die Segel in den Wind, dass der Falke mit eigenem Schwung weiterlief, aber der aufkommende Gegenwind nicht von den Segeln das Schiff stoppte. Eine Minute später kam der Wind dann von der Seite und das Schiff wurde wieder nach vorn

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