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Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Titel: Belisla Piraten 01: Piratenjunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Bernhard
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früher käme, könnte es uns vielleicht sogar helfen. Die Sicht wäre dann extrem schlecht.«
    Sie gingen weiter, machten dabei einen weiten Bogen um den Wachturm. Dann standen sie an der südlichen Kante der Insel und blickten hinunter auf Skull Castle. Einige wenige Lichter brannten, der Rest der Burg und des Dorfes schliefen. An dieser Stelle sah der Berg so aus, als sei vor vielen Jahren ein ganzes Stück abgebrochen und eine scharfe Kante hinterlassen hatte.
    Toto schaute vorsichtig über die Klippe. »Es hatte geklappt: der Rote Bukanier ist nicht im Hafen, Athena also nicht zu Hause.«
    Johnny blickte skeptisch die fast senkrechte Wand hinunter. »Da willst du runter? Ich hatte da an einen kleinen harmlosen Hügel gedacht, aber nicht an so etwas«, flüsterte er, denn der Ausguck war nur 100 Meter von ihnen entfernt. Nur ein paar Bäume und Sträucher waren als Sichtschutz vorhanden.
    Toto öffnete seinen Seesack, den er für die Tour auf dem Rücken gehabt hatte. Hervor kam ein langes Seil.
    »Klasse! Abenteuerurlaub!«  
    »Abenteuer verstehe ich. Was bedeutet Urlaub?«, murmelte Toto in ernstem Ton, während er das eine Ende des Seils an einem Baum befestigte.  
    »Nicht so wichtig«, flüsterte Johnny. »Ich will dich nicht von deinen Knoten ablenken.«  
    Dann setzten sie sich in den Nachtschatten eines Baumes und warteten auf das Signal.
    Toto erklärte mit leisem Ton noch einmal den Plan. »Das Kartenzimmer ist in dem Hauptturm der Burg. Direkt darüber ist die Turmwache der Burg. Sozusagen als Zusatzaufpasser zu dem Ausguck in der Mitte der Insel hinter uns. Solange in dem Ausguck jemand Wache hält, können wir nicht im Kartenraum die Schatzkarte untersuchen.«
    »Aber was hilft dann das Ablenkungsmanöver des Falken? Der Ausguck wird ja nicht seinen Posten verlassen, oder?«
    »Im Falle, dass alle Piraten zu Hause sind und nicht alle auf Kaperfahrt sind, stimmt das. Deshalb haben wir ja das Gerücht in Umlauf gesetzt, dass wir heute Nacht den Schatz auf Isla Margareta heben wollen. Dadurch konnten wir ziemlich sicher sein, dass Athena und ihre Mannschaft auf hoher See sind, um uns abzufangen. Im Verteidigungsfall geht der Ausguck mit nach vorne zum Hafenturm. Da kann man fast genauso gut die Südspitze überblicken und gleichzeitig noch Schießen und taktische Anweisungen geben.«
    »Wie lange haben wir, glaubst du?«
    »Alles zwischen einer Minute und einer Stunde.«
    »Lotto pur.«
    Toto sah den jungen Johnny fragend an. »Ihr habt vielleicht Ausdrücke in der modernen Welt.«
    »Lotterie? Verlosung? Nein?« Johnny winkte ab. »Ich entschuldige mich, aber dieses parallele Universum muss ich erst einmal durchschauen.«
    »Vermutlich haben wir genauso viele Ausdrücke, die dir fremd sind. Heuer?«
    »Dieses Jahr?« Johnny kannte ein paar österreichische Brocken aus dem Urlaub.
    Toto rollte die Augen. »Der Sold eines Seemanns!«
    »Kleiner Verwechsler zwischen Karibik und Österreich.« Johnny winkte ab.
    Dann warteten sie. Toto blickte auf den Mond und die Sterne. »Sollte gleich soweit sein.«

    Es dauerte eine weitere Viertelstunde. Plötzlich hörte man ein Hornsignal aus der Ferne. »Der Ausguck auf der Mitte der Insel hat den Falken entdeckt«, kommentierte Toto.
    Gefolgt von einem dunklen Grollen, wie ein entferntes Gewitter. »Das war Zündel Zorns erste Salve zum Aufwärmen.«
    Johnny und Toto schauten auf die Burg und das Hafendorf. Eine Alarmglocke wurde geschlagen und man sah im Dunkel der Nacht in den Gassen des Dorfs einige Bewegungen. Dann verstummte die Glocke wieder.  
    »Alarm schon wieder vorbei?« Johnny sah Toto fragend an.
    Toto schüttelte den Kopf. »Warum länger Lärm machen als notwendig? Das Dorf ist wach, alle wissen Bescheid, was zu tun ist. Kinder und Frauen gehen in die Burgmauern und die Verteidiger auf ihre Positionen im Hafen. Außerdem müssen die Wachleute vom Turm zum Hafen.«
    »Also sollte nun die Luft rein sein.«
    »Rein wie nach einem Sommerregen«, meinte Toto nervös und warf das befestigte Tau mit einem weiten Schwung den Abhang hinunter. Er holte zwei Paar Handschuhe aus Leder aus dem Seesack, warf ein Paar zu Johnny. »Ich gehe zuerst. Zähle bis dreißig, dann komm nach.«
    »Moment, Moment, kann ich dabei irgendwas falsch machen? Ich bin kein Kletterer!«
    Toto lachte leise, dass Johnny seine Zähne in der Dunkelheit sehen konnte. »Es gibt nur eine Regel: das Seil nicht mit beiden Händen gleichzeitig loslassen.« Mit diesen Abschiedsworten

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