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Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Titel: Belisla Piraten 01: Piratenjunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Bernhard
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Hakenarm machte eine Kunst aus der Tatsache, dass er einen ganzen Tag unauffällig an einem Bier trinken konnte, ohne aufzufallen. An einem Einbier-Tag schnappte er für gewöhnlich viele Informationen auf, die er zu Geld machen konnte. Tortuga Island war einer der ergiebigsten Orte für Informationen, die gutes Geld brachten. Es gab Informationen zu an- und ablegenden Schiffen und deren vielleicht kostbare Ladung. Es gab Neuigkeiten zu den Banden; welcher Kapitän hat welche Kaper gemacht und welche Mannschaft hatte gemeutert oder ihren Kapitän abgewählt?
    Einige Tage waren gut, einige Tage waren weniger gut mit Informationen und Neuigkeiten bestückt. Der heutige Tag schien einer der besseren zu sein. Pedro saß in einer seiner Stammkneipen am Hafen von Tortuga und überhörte mit gespitzten Ohren das Gespräch von drei angetrunkenen Matrosen.  
    »Vollmond, ich sage euch, es soll Vollmond passieren«, sagte der Seemann mit der Augenklappe.  
    »Das sind Ammenmärchen. Wer hat denn diesen Unsinn verzapft? Kein Versteck hängt vom Vollmond ab. Schau auf die Karte, das reicht«, warf der Matrose ein mit dem dicken Bauch, der aussah wie eine verschluckte Kanonenkugel.  
    »Doch, das habe ich genau von Sankt Steven so gehört. Bei Vollmond scheint das Licht so stark durch die Felsen am Strand von Isla Margaretha, dass diese einen Schatten werfen, der auf den Schatz zeigt.«
    Der dritte Matrose hielt seinem Freund die Hand vor den Mund. »Du trinkst zuviel. Und dann redest du zuviel. Wer weiß, wer hier alles mithören kann?« Alle drei schauten sich um, aber es schien sie keiner überhört zu haben.  
    Pedro an seiner Tresenecke nippte an seinem Bier, ohne zu trinken. Er war so gut wie unsichtbar. Und sein Herz schlug schnell. Nein, heute war kein guter Tag für Informationen gewesen. Heute war ein hervorragender Tag!

Kapitel 22 – Die Schatzkarte

    Skull Beach war eine mittelgroße Insel im Belisla Archipel. Von der Form her war sie vermutlich am ehesten wie eine etwas langgestreckte Kartoffel mit Sprosse geraten. In der Mitte erhob sich ein einziger hoher Hügel, der für einen Ausguck ideal war und am Südende hing eine Burg abenteuerlich an einer Bergkante mit einem anschließenden Dorf hin zum Wasser. Die Heimat der Roten Bukanier, die alte Heimat der Falken.
    »Und du bist sicher, dass uns der Ausguck von hier aus nicht sehen kann?«, fragte Johnny skeptisch, als sie sich ohne Licht dem Nordende der Insel näherten. Bill und Ben ruderten die beiden in einem kleinen Beiboot des Schwarzen Falken.
    »Kannst du den Berggipfel von hier aus sehen?«, fragte Toto zurück.
    Johnny blickte auf die dunkle Landmasse, die sich kaum vom Nachthimmel unterschied. »Kann ich nicht. Zu dunkel.« Der Tag war noch drei Stunden entfernt, aber er war keinen Deut müde.
    »Selbst beim heutigen Vollmond: der Kurs auf dem wir uns der Insel genähert haben, liegt in einem toten Winkel. Die nördliche Spitze der Landzunge ist genau zwischen uns und dem Ausguck.«
    »Du kennst dich gut aus hier?«, fragte Johnny.
    »Wir haben alle mal hier gewohnt. Und ich bin hier aufgewachsen. Es ist meine Heimat.« Toto schaute mit einem starren Blick nach vorn auf den näher kommenden Strand. »Aber unsere jetzige Heimat ist auch schön. Und in vielerlei Hinsicht schöner und sicherer.«
    »Welches Piratenquartier hat mein Großvater bevorzugt? Skull Beach oder Hope Island?«
    Toto überlegte kurz. »Ich bin mir nicht sicher, ob er je in Hope Island mit uns gelebt hat. Vor neun Jahren, als die Bukanier uns überfielen, hatte er sich schon zur Ruhe gesetzt und hatte sein Restaurant auf Marks Rock. Aber er hat uns geholfen, Hope Island zu finden und zu besiedeln. Schwere Zeiten damals für uns alle.«
    Johnny sah Toto an, dann kurz Bill und Ben, die einen starren Blick aufgesetzt hatten. Johnny wollte noch mehr fragen, aber dann schluckte er seine Neugier herunter. Heute Nacht benötigte er keine Ablenkung von dem eigentlichen Ziel. Da konnten die Heimatgefühle seiner Piratenkollegen nur stören.

    »Kriegen wir noch ein Problem mit dem Wetter?«, fragte Johnny bei einer kurzen Rast, als sie auf dem Weg über die Insel waren. Das Boot hatte sie pünktlich abgesetzt und Toto und Johnny waren sofort aufgebrochen.
    Toto blieb stehen, nahm einen Schluck Wasser aus einem Trinkbeutel und prüfte den Himmel. »Noch keine Wolken, aber der Wind wird langsam kälter. Wenn wir Pech haben, gibt es am Morgen einen Sturm, der sich gewaschen hat. Wenn es

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