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Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Titel: Belisla Piraten 01: Piratenjunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Bernhard
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    »Ihr hättet früher springen sollen, Fräulein Amelia. Der Plan hätte funktionieren können, meine Hochachtung.«
    Fetter Pudel mit hochrotem Kopf und außer Atem hielt ihr Bein wie in einem Schraubstock, drei andere Männer hinter ihm und der Matrose mit einer großen Beule am Kopf auf der anderen Seite des Schiffes mit funkelnden wütenden Blicken.
    »Sie wollte etwas frische Luft schnappen«, sagte Amelia und stieg langsam wieder hinunter. Jetzt bloß keine Tränen! Dann sah sie Fetter Pudel fest in die Augen, stellte sich vor, sie sei eine Operndiva und sagte im kühlsten und arrogantesten Ton, den sie hervorbringen konnte: »Dieser Matrose dort hat mein Tablett kaputt gemacht.«
    Dies gesagt, stakste sie wieder Richtung Treppe und Verlies, zwei Matrosen an ihrer Seite. Und sagte dann über ihre Schulter hinweg: »Und der Boden in meinem Zimmer muss gereinigt werden!«

    Sankt Steven, Toto, Pierre und Cicero standen um das gigantische, zusammengeklebte Kartenpuzzle des Belisla Archipels und starrten auf die markierte Insel. Johnny hatte die drei Symbole den anderen gezeigt und mit gemeinsamen fünf Augenpaaren war die Schatzinsel schnell auf der Karte gefunden.
    »Wie ist euer Gefühl bei der Insel?«, fragte Johnny, der als einziger die Insel nie gesehen hatte.
    Pierre zuckte mit den Schultern: »Ein normale Insel, wie hunderte andere in Belisla. Wir sind dort häufig gelandet, um Wasser und Früchte aufzunehmen. Zu mehr reicht es dort nicht. Sie ist zu klein für eine Siedlung, hat zu wenig Tiere für die Jagd und zu wenig Grün für einen Bauern.«
    »Großvater kannte die Insel«, sagte Johnny und Sankt Steven nickte.
    »Keine modernen Menschen, weil es keine Straßen, Häuser oder Herbergen gibt. Abseits der Insel-Hauptrouten der Schiffe«, zählte Toto auf. »Von daher eine gute Wahl.«
    Sankt Steven war zum Fenster gegangen und schaute auf den Hafen. »Hmpf!« war sein missmutiger Kommentar. »Mir erscheint die Sache zu einfach. Ein Schatz muss erkämpft werden!«
    »Wir haben den Schatz nicht sicher. Aber ohne den Versuch bekommen wir ihn erst recht nicht zu Gesicht«, meinte Cicero und hatte damit natürlich recht.
    Die Falken-Piraten sahen sich gegenseitig an, dann wieder auf die Karte und dann auf Sankt Steven. Cicero und Sankt Steven sahen sich in die Augen und Cicero nickte ganz leicht. Des Hauptmanns Entscheidung.
    »In drei Tagen, sechs Uhr, Leinen los, volle Besatzung und Ausstattung«, befahl Sankt Steven ohne weiteren Kommentar und humpelte aus dem Kartenzimmer.

    Mama hatte ihre Sonnenbrille aufgesetzt, stand am tiefen Fenster und sah vom Büro der Zollpräfektur über den Hafen von Sao Miguel, einer Hafenstadt auf den Azoren. Diverse große und kleine Schiffe lagen am lang ausgestreckten Kai der Hafenanlage. Die Lichter gingen bereits an und große Flutlichter tauchten bereits diverse Schiffe in ein strahlendes Licht, während der Himmel von dunkelblau nach grau wechselte. Papa hatte auf Anraten von Herrn Kommissar Pfennig einen Anzug angezogen, um etwas ernsthafter zu wirken. Kommissar Pfennig ließ sich von seinem portugiesischen Kollegen die Situation erklären.  
    »Die ‚Josefine‘ hat den Lotsen soeben aufgenommen. Es wird in wenigen Minuten komplett dunkel sein, aber meine zwei Kollegen werden sich links und rechts des Schiffes postieren und mit Infrarotferngläsern das Boot beobachten«, erklärte Jose Bacalau, der Chef der Zollbehörde der Azoren.  
    »Gibt es die in schöneren Farben als rot?«, meinte Mama von ihrem Platz am Fenster. Papa seufzte in sich hinein. In diesen Momenten war klar, von wem Amelia ihre Aufmüpfigkeit hatte.  
    »Verzeihung, Madame?«
    »Infrarot, Farbe.« Mama lächelte gnädig herüber.
    »Entschuldigung, ich hätte wissen müssen, dass Sie sich nicht mit diesen Dingen auskennen. Mit Infrarotferngläsern kann man im Dunkeln sehen. Dadurch verhindern wir, dass die Besatzung Ihre Tochter auf der anderen Seite in einem Boot aussetzt, während wir den Frachter durchsuchen.«
    Mama nickte, damit der Zollbeamte glaubte, er hätte ihr etwas Neues beigebracht.  
    »Meine Kollegen werden an Bord gehen. Wir werden das Boot durchsuchen, mit unseren Drogensuchhunden. Mithilfe der Jacke von Amelia, die sie uns mitgebracht haben, können die Hunde die Witterung aufnehmen. Wenn sie an Bord ist, finden wir Ihre Tochter.«
    Kommissar Pfennig schien zufrieden mit dem Plan zu sein, also blieb den Gordons nichts anderes übrig, als zufrieden zu sein. Auch wenn sie

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