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Bella und der geheimnisvolle Wüstenprinz

Bella und der geheimnisvolle Wüstenprinz

Titel: Bella und der geheimnisvolle Wüstenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARAH MORGAN
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seine Haltung veränderte sich kein bisschen. Ihr Haar! Bisher war es neben den Augen immer ihre wirkungsvollste Waffe gewesen. Bella versuchte, die lange blonde Mähne mit einer herausfordernden Kopfbewegung über eine Schulter nach vorn zu holen. Die Haare waren aber so sandig und spröde, dass nichts passierte.
    Was nun? Wenn alle äußeren weiblichen Waffen versagten, blieben nur noch ihr Mutterwitz und ihr Faible fürs Dramatische.
    „Ich wurde an diesem Platz im Nirgendwo gefangen gehalten“, begann sie mit bebender Stimme.
    „Wie heißt der Platz?“, unterbrach Zafid sie unbeeindruckt.
    „Die Zuflucht oder so ähnlich.“ Bella schauderte. „Es ist so ein alternatives Yoga-Camp-Dingsda … wo man völlig irre wird und …“
    „Sie reden von einem renommierten Zentrum für kontemplative Meditation, das weltberühmt ist“, informierte er sie kalt.
    „Das natürlich auch“, beeilte Bella sich zu versichern. „Aber wie auch immer, dort gab es eigentlich nur Sand, Sand und noch mehr …“
    „Während Sie hier jammern, hat die Wüste ihr Gesicht für immer verändert.“
    Ein paar Sekunden betrachtete Bella ihren sonderbaren Retter stumm, dann schüttelte sie den Kopf. „Schade, anfangs hielt ich Sie direkt für sympathisch. Als Nächstes werden Sie noch behaupten, den verflixten Sand zu lieben.“
    „So ist es. Leider habe ich zu wenig Zeit, um die Wüste ausreichend zu genießen.“
    „Wie viel ist zu wenig ?“, fragte sie spöttisch. „Eine Nanosekunde? Ich für meinen Teil hoffe, nie wieder mit Sand in Berührung kommen zu müssen. Und allein darum habe ich mir das Pferd ausgeborgt“, schlug sie geschickt den Bogen zu ihrem aktuellen Problem.
    „Wahrscheinlich hätte ich sogar gefragt, ob ich es mir kurz leihen kann, wenn jemand in den Ställen gewesen wäre“, fabulierte sie gleich darauf munter weiter. „Aber leider war alles verwaist. Es war richtig unheimlich, als wenn irgendetwas Bedrohliches in der Luft lag. Vielleicht hat meine Fantasie mir aber auch nur einen Streich gespielt.“
    Zafid sah aus, als hätte er ihr gar nicht wirklich zugehört. „Alles war verlassen, sagen Sie? Sie konnten tatsächlich einfach so das Gelände betreten und die Stute aus ihrer Box holen, ohne aufgehalten zu werden?“
    „Ja …“ Angesichts seines milderen Tons fühlte Bella sich sofort deutlich sicherer. „Wem immer der Stall gehört, er sollte sein Personal feuern. Ich meine, was ist denn, wenn eines der Pferde plötzlich krank wird oder so?“
    „In der Tat.“
    Das klang schon wieder weniger ermutigend. „Auf jeden Fall bin ich in die Richtung geritten, in der ich die Stadt vermutet habe. Aber offensichtlich habe ich mich vertan, doch als mir das bewusst wurde, war es zu spät. Wenn Sie nicht vorbeigekommen wären …“
    „Lägen Sie jetzt tot mitten in der Wüste.“
    Die ungeschminkte Wahrheit ließ Bella schaudern. „Ja, wahrscheinlich … also, noch einmal besten Dank. Ich bin ehrlich froh, dass Sie mich gefunden haben.“
    Zafid betrachtete sie nachdenklich, als müsse er sich über etwas klar werden. Dann wandte er sich ab, lief durchs Zelt und zog eine weiße Robe aus einem Segeltuchsack, der neben dem Eingang lag. Bella verfolgte jede seiner Bewegungen mit einer Faszination, derer sie sich gar nicht bewusst war.
    „Vielleicht möchten Sie sich lieber umdrehen?“, fragte er steif.
    Augenblicklich fühlte sich ihr boshaftes Ich herausgefordert. Auf diesem Territorium war sie zu Hause! „Warum sollte ich das wollen?“, entgegnete sie betont harmlos. „Sie haben einen fantastischen Körper.“
    Geschockt hielt Zafid für eine Sekunde den Atem an. Der Bronzeton auf seinen schmalen Wangen vertiefte sich. „Und du spielst ein gefährliches Spiel für eine Frau, die allein und schutzlos herumreist. Vielleicht bin ich gar nicht der edle Retter, für den du mich offensichtlich hältst. Fühl dich also nicht zu sicher, habibati .“
    Seine Stimme war plötzlich überraschend sanft und einschmeichelnd, aber in den dunklen Augen blitzte ein gefährliches Feuer. Mit einer fließenden Bewegung zog er die Robe über den Kopf, während es ihm irgendwie gelang, gleichzeitig das Handtuch von den Hüften zu entfernen.
    „Wie heißt es noch in einem Sprichwort?“, fuhr er im Plauderton fort, während er lässig einen Krummdolch zwischen den Falten seiner Robe verschwinden ließ. „Vom Regen in die Traufe.“
    Bella schluckte und überlegte ernsthaft, ob vielleicht die Hitze daran schuld war,

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