Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
vollkommen wäre wie ihr Mund â¦
Manchmal schauten sie zurück. Manchmal wirkten sie erschrocken â als ob sie dächten: Wer ist dieser komische Riese, der mich so anglotzt? Manchmal meinte ich, die eine oder andere könnte Interesse haben, aber da ging vielleicht nur mein Ego mit mir durch.
So oder so, nichts. Selbst als ich dem Mädchen begegnete, das â konkurrenzlos â das heiÃeste Mädchen im Park und wahrscheinlich in der ganzen Stadt war, und sie mich mit einem erwartungsvollen Blick anschaute, den man als Interesse hätte deuten können, empfand ich nichts. Nur den unveränderten, verzweifelten Drang, den Schmerz loszuwerden.
Später fielen mir dann genau die falschen Sachen auf. Bella-Sachen. Eine hatte die gleiche Haarfarbe wie sie. Eine andere hatte Augen in der gleichen Form. Wieder eine andere hatte ähnliche Wangenknochen. Und eine hatte die gleiche kleine Falte zwischen den Augenbrauen â und sofort dachte ich darüber nach, worüber sie sich Sorgen machte â¦
Und da gab ich es auf. Denn es war zu dämlich, sich einzubilden, ich hätte genau den richtigen Ort und die richtige Zeit erwischt und würde jetzt einfach meiner Seelenverwandten in die Arme laufen, nur weil ich es unbedingt wollte.
Es wäre auch unlogisch, wenn ich sie hier finden würde. Wenn Sam Recht hatte, dann fand ich mein genetisches Gegenstück am ehesten in La Push. Und es war eindeutig, dass dort die Richtige nicht dabei war. Wenn Billy Recht hatte, was dann? Wer wusste schon, wie man einen stärkeren Wolf machte?
Ich ging zurück zum Wagen, lehnte mich an die Motorhaube und spielte mit den Schlüsseln.
Vielleicht war ich das, was Leah auch von sich dachte. Eine Art Sackgasse, jemand, dessen Gene nicht an die nächste Generation weitergegeben werden sollten. Oder vielleicht war mein Leben einfach nur ein einziger schlechter Witz und ich hatte keine Chance, der Pointe zu entkommen.
»Hey, alles in Ordnung mit dir? Hallo? Du da mit dem geklauten Wagen.«
Es dauerte einen Moment, bis ich begriff, dass ich gemeint war, und dann noch einen Moment, bis ich es fertigbrachte aufzublicken.
Ein Mädchen, das mir bekannt vorkam, schaute mich an, sie sah irgendwie besorgt aus. Ich wusste, weshalb ich ihr Gesicht kannte â ich hatte sie schon katalogisiert. Rotgoldene Haare, helle Haut, ein paar goldene Sommersprossen auf Nase und Wangen, zimtfarbene Augen.
»Wenn du so ein schlechtes Gewissen hast, weil du den Wagen geklaut hast«, sagte sie, und als sie lächelte, zeigte sich ein Grübchen am Kinn, »kannst du dich immer noch stellen.«
»Der Wagen ist geliehen, nicht geklaut«, sagte ich schroff. Meine Stimme klang schrecklich â als hätte ich geheult oder so. Peinlich.
»Klar, das wird das Gericht garantiert überzeugen.«
Ich schaute sie finster an. »Willst du irgendwas Bestimmtes?«
»Eigentlich nicht. Das war nur ein Scherz mit dem Auto. Es ist nur ⦠du siehst ziemlich fertig aus. Ach, übrigens. Ich bin Lizzie.« Sie hielt mir die Hand hin.
Ich schaute darauf, bis sie sie wieder sinken lieÃ.
»Na ja â¦Â«, sagte sie verlegen. »Ich dachte, ich könnte dir vielleicht helfen. Sah vorhin so aus, als ob du irgendwen suchst.« Sie zeigte in Richtung Park und zuckte mit den Schultern.
»Ja.«
Sie wartete.
Ich seufzte. »Ich brauch keine Hilfe. Sie ist nicht da.«
»Ach so. Tut mir leid.«
»Mir auch«, murmelte ich.
Ich schaute das Mädchen noch einmal an. Lizzie. Sie war hübsch. Und nett genug, einem griesgrämigen Fremden zu helfen, der wirkte wie ein Geisteskranker. Warum konnte sie nicht die Richtige sein? Warum war alles so verdammt kompliziert? Nettes Mädchen, hübsch und humorvoll. Warum nicht?
»Das ist ein groÃartiger Wagen«, sagte sie. »Echt schade, dass die nicht mehr gebaut werden. Ich meine, der Vantage hat auch eine tolle Karosserie, aber der Vanquish hat echt was â¦Â«
Ein nettes Mädchen, das sich mit Autos auskannte. Wow. Ich schaute sie genauer an und wünschte, ich könnte das Gefühl einfach so auslösen. Na los, Jake, werd schon geprägt.
»Wie fährt der sich?«, fragte sie.
»Unglaublich«, sagte ich.
Sie lächelte ihr Grübchenlächeln, offenbar freute sie sich, dass sie mir eine halbwegs freundliche Antwort entlockt hatte, und ich lächelte
Weitere Kostenlose Bücher