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Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Titel: Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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ich stabiler war und die Zeit die Wunden geheilt hatte, die ich seinem Herzen zugefügt hatte.
    Ich sah nicht zurück, um ihn anzuschauen, ich war mir meiner Stimmungsschwankungen nur allzu bewusst. Es war besser, wenn ich mich nicht allzu starken Gefühlen aussetzte. Auch Jaspers Ängste machten mich nervös. Ich musste jagen, bevor ich mich mit irgendetwas anderem beschäftigte. Ich versuchte alles andere zu vergessen, damit ich mich konzentrieren konnte.
    Â»Bella?«, rief Edward aus dem Wald, seine Stimme kam näher. »Soll ich es dir noch einmal zeigen?«
    Aber natürlich erinnerte ich mich ganz genau an alles und ich wollte Emmett keinen Anlass geben, sich über meine Einführung in das Dasein als Vampir noch mehr zu amüsieren. Hier handelte es sich um eine körperliche Aktion – es müsste also instinktiv gehen. Ich holte tief Luft und rannte auf den Fluss zu.
    Ungehindert von meinem Kleid hatte ich das Ufer schon mit einem langen Satz erreicht. Nur eine vierundachtzigstel Sekunde und doch lange genug – meine Augen und meine Gedanken waren so schnell, dass ein Schritt genügte. Es war einfach,den rechten Fuß so auf den flachen Stein zu stellen und den richtigen Druck auszuüben, dass mein Körper in die Luft geschleudert wurde. Ich hatte mehr auf das Ziel geachtet als auf die Kraft, und ich hatte die Kraft, die nötig war, falsch eingeschätzt – aber immerhin hatte ich mich nicht so verschätzt, dass ich nass wurde. Die fünfzig Meter waren etwas zu leicht zu schaffen …
    Es war merkwürdig, schwindelerregend und elektrisierend, aber sehr kurz. Schon nach einer Sekunde war ich drüben.
    Ich hatte gedacht, die dichten Bäume könnten zum Problem werden, aber sie waren überraschend hilfreich. Es war ein Leichtes, eine Hand auszustrecken, als ich tief im Wald wieder herunterkam, und mich an dem nächstbesten Ast festzuhalten; ich schwang mich hinunter und landete auf den Zehen, immer noch in fünf Metern Höhe, auf dem breiten Ast einer Sitkafichte.
    Es war phantastisch.
    Ãœber mein begeistertes Gelächter hinweg hörte ich, wie Edward zu mir hinrannte. Ich war doppelt so weit gesprungen wie er. Als er bei meinem Baum ankam, machte er große Augen. Behände sprang ich von dem Ast zu ihm hinunter und landete lautlos auf den Fußballen.
    Â»War das gut?«, fragte ich, mein Atem ging schnell vor Aufregung.
    Â»Sehr gut.« Er lächelte anerkennend. Doch der beiläufige Ton passte nicht ganz zu seinem überraschten Gesichtsausdruck.
    Â»Können wir das noch mal machen?«
    Â»Konzentrier dich, Bella – wir sind auf der Jagd.«
    Â»Ach ja.« Ich nickte. »Die Jagd.«
    Â»Folge mir … wenn du kannst.« Er grinste, jetzt sah er plötzlich spöttisch aus, und rannte los.
    Er war schneller als ich. Ich begriff nicht, wie er die Beine mit einer solchen Geschwindigkeit bewegen konnte, es war mir ein Rätsel. Aber ich war die Stärkere von uns beiden, und wenn ich einen Schritt machte, machte er drei. Und so flog ich mit ihm durch das Netz aus grünen Zweigen, Seite an Seite, es konnte nicht die Rede davon sein, dass ich ihm folgte. Während ich rannte, konnte ich ein Lachen nicht zurückhalten, solch eine freudige Erregung durchfuhr mich; durch das Lachen wurde ich weder langsamer noch störte es meine Konzentration.
    Endlich begriff ich, weshalb Edward beim Rennen nie gegen die Bäume stieß – was ich früher immer unglaublich gefunden hatte. Es war ein eigentümliches Gefühl, dieses Zusammenspiel von Geschwindigkeit und Klarheit. Denn während ich so schnell durch das dichte jadegrüne Gestrüpp schoss, dass alles um mich herum hätte aussehen müssen wie ein einziger verschwommener grüner Streifen, sah ich noch das winzigste Blatt an all den kleinen Zweigen jedes einzelnen Strauchs, an dem ich vorbeikam, gestochen scharf.
    Der Flugwind wehte meine Haare und mein zerrissenes Kleid nach hinten, und obwohl ich wusste, dass das eigentlich nicht sein konnte, fühlte er sich warm auf meiner Haut an. Genauso wie sich der raue Waldboden nicht wie Samt unter meinen nackten Füßen hätte anfühlen dürfen und die Zweige, die mir an die Haut schlugen, nicht wie zarte Federn.
    Der Wald war viel lebendiger, als ich bisher wusste – in den Blättern um mich herum wimmelte es von kleinen Wesen, von deren Existenz ich

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