Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
Hand hereinspaziert wäre oder wenn ein Einhorn stehen geblieben wäre, um an den Rosensträuchern zu knabbern.
Edward hatte immer gedacht, er gehöre in die Welt der Gruselgeschichten, während ich immer schon gewusst hatte, dass er danebenlag. Es war ganz klar, dass er hierhergehörte. In ein Märchen.
Und jetzt war ich zusammen mit ihm darin.
Ich wollte es gerade ausnutzen, dass er mich noch nicht wieder abgesetzt hatte und sein betörend schönes Gesicht nur wenige Zentimeter von meinem entfernt war, als er sagte: »Glücklicherweise hat Esme noch ein zusätzliches Zimmer eingerichtet. Niemand hatte mit Ness⦠Renesmee gerechnet.«
Ich sah ihn mit gerunzelter Stirn an, meine Gedanken beschritten einen weniger angenehmen Weg.
»Nicht du auch noch«, sagte ich vorwurfsvoll.
»Entschuldige, Liebste. Ich höre es fortwährend in ihren Gedanken, weiÃt du. Das färbt auf mich ab.«
Ich seufzte. Mein Baby, das Seeungeheuer. Vielleicht konnte man nichts dagegen machen. Na, aber ich würde nicht nachgeben.
»Gewiss kannst du es gar nicht erwarten, deinen Schrank zu sehen. Jedenfalls werde ich Alice erzählen, dass es so war, um ihr eine Freude zu machen.«
»Muss ich Angst haben?«
»Panik.«
Er trug mich durch einen schmalen steinernen Flur mit winzigen Deckenbogen, als wäre das Haus unser Schlösschen.
»Das wird Renesmees Zimmer«, sagte er mit einer Kopfbewegung zu einem leeren Zimmer mit hellem HolzfuÃboden. »Sie hatten nicht viel Zeit, es besonders zu gestalten, die wütenden Werwölfe â¦Â«
Ich lachte leise und wunderte mich, wie schnell sich alles zum Guten gewendet hatte, wo es doch vor einer Woche noch wie ein einziger Albtraum schien.
Verflixter Jacob, dass er es auf diese Weise zum Guten wenden musste.
»Hier ist unser Zimmer. Esme hat versucht, ein wenig von ihrer Insel für uns herzubringen. Sie ahnte schon, dass wir sie ins Herz schlieÃen würden.«
Das Bett war groà und weiÃ, mit einem Himmel aus hauchzartem Stoff, der bis zum Boden fiel. Der helle Holzboden passte zu dem im anderen Zimmer, und jetzt wurde mir klar, dass er genau die Farbe eines unberührten Strandes hatte. Die Wände waren fast weiÃblau wie ein strahlender Sonnentag, und in der hinteren Wand befand sich eine groÃe Glastür, die auf einenkleinen lauschigen Garten hinausging. Kletterrosen und ein kleiner runder Teich, spiegelglatt und von blanken Steinen umrandet. Ein kleiner, ruhiger Ozean für uns.
»Oh!« Mehr konnte ich nicht sagen.
»Ich weië, flüsterte er.
Eine Weile standen wir da und erinnerten uns. Obwohl es verschwommene menschliche Erinnerungen waren, nahmen sie mein ganzes Denken ein.
Er lächelte ein breites, strahlendes Lächeln, dann lachte er. »Zum Schrank geht es durch diese Flügeltür. Ich muss dich warnen â er ist gröÃer als dieses Zimmer.«
Ich würdigte die Flügeltür keines Blickes. Jetzt gab es nichts mehr auf der Welt als ihn â seine Arme unter mir, sein süÃer Atem an meinem Gesicht, seine Lippen ganz nah an meinen â und jetzt gab es nichts, was mich ablenkte, neugeboren hin oder her.
»Wir können Alice ja erzählen, dass ich mich direkt auf die Kleider gestürzt hab«, flüsterte ich, grub die Finger in sein Haar und zog sein Gesicht näher zu mir heran. »Wir erzählen ihr, ich hätte mich stundenlang umgezogen. Wir lügen einfach.«
Er lieà sich sofort auf meine Stimmung ein, oder vielleicht war er auch bereits in der Stimmung und wollte mich nur, ganz Gentleman, erst mein Geburtstagsgeschenk gebührend bewundern lassen. Mit plötzlicher Leidenschaft zog er mein Gesicht zu sich heran, ein leises Stöhnen in der Kehle. Als ich es hörte, wurde das elektrische Kribbeln in meinem Körper so berauschend, dass ich ihm gar nicht schnell genug nah genug sein konnte.
Ich hörte, wie unter unseren Händen der Stoff zerriss, und war froh, dass meine Kleider sowieso schon kaputt waren. Für seine Kleider war es zu spät. Es kam mir fast unhöflich vor, dasschöne weiÃe Bett zu missachten, aber so weit kamen wir einfach nicht.
Diese zweite Hochzeitsnacht war nicht wie unsere erste.
Unsere Zeit auf der Insel war für mich der Inbegriff meines menschlichen Lebens. Das Allerbeste daran. Ich war bereit gewesen mein Menschenleben zu verlängern, nur um das,
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