Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
schon â sein Licht strahlte am hellsten. Der leere Raum zwischen den Leuchtpunkten machte mir Sorgen; mein Schild stellte kein greifbares Hindernis dar, und sollte einer der begabten Volturi mit daruntergelangen, würde er niemanden mehr schützen auÃer mir. Ich merkte, wie sich Falten auf meiner Stirn bildeten, während ichdie dehnbare Waffe vorsichtig enger zog. Carlisle stand am weitesten vorn; Zentimeter für Zentimeter saugte ich den Schild zurück und versuchte ihn so eng wie möglich um Carlisles Körper zu schmiegen.
Mein Schild machte bereitwillig mit. Er legte sich um Carlisle; wenn Carlisle sich zur Seite neigte, um näher an Tanya zu rücken, dehnte der Schild sich mit ihm, er blieb immer bei seinem Lichtschein.
Fasziniert zog ich weitere Fäden des Stoffs stramm, spannte ihn um all die Lichtgestalten unserer Freunde und Verbündeten. Der Schild blieb bei ihnen, passte sich ihren Bewegungen an.
Nur eine Sekunde war vergangen, Caius dachte immer noch nach.
»Die Werwölfe«, murmelte er schlieÃlich.
In plötzlicher Panik merkte ich, dass die meisten Werwölfe ohne Schutz waren. Ich wollte meinen Schild bis zu ihnen ausdehnen, als ich feststellte, dass ich ihre Lichter seltsamerweise bereits spürte. Neugierig zog ich den Schild enger, bis Amun und Kebi am äuÃersten Rand unserer Gruppe zusammen mit den Wölfen drauÃen standen. Als sie auf der anderen Seite waren, erloschen ihre Lichter. Es gab sie nicht mehr für meinen neuen Sinn. Die Wölfe dagegen waren immer noch leuchtende Flammen â genauer gesagt, die Hälfte von ihnen. Hmm ⦠Ich erweiterte den Schild ein wenig, und sobald Sam unter meinem Schutz war, verwandelten sich alle Wölfe wieder in leuchtende Lichter.
Sie waren enger miteinander verbunden, als ich angenommen hatte. War der Leitwolf unter meinem Schild, waren auch die Ãbrigen geschützt.
»Ah, Bruder â¦Â«, sagte Aro mit gequältem Blick zu Caius.
»Wirst du dieses Bündnis auch verteidigen, Aro?«, wollteCaius wissen. »Von Anbeginn der Zeiten waren die Kinder des Mondes unsere erbitterten Feinde. Fast bis zur Ausrottung haben wir sie in Europa und Asien gejagt. Und Carlisle ermutigt so enge Beziehungen mit dieser abscheulichen Plage â ohne Zweifel ein Versuch, uns zu stürzen. Damit er seine verdrehte Lebensform besser schützen kann.«
Edward räusperte sich laut und Caius sah ihn wütend an. Aro bedeckte das Gesicht mit seiner dünnen, zarten Hand, als schämte er sich für den anderen Ãltesten.
»Caius, es ist mitten am Tag«, sagte Edward. Er zeigte zu Jacob. »Dies sind eindeutig keine Kinder des Mondes. Sie sind in keiner Weise mit euren Feinden auf der anderen Seite der Welt verwandt.«
»Ihr züchtet hier Mutanten«, fauchte Caius.
Edward spannte den Kiefer an und löste ihn wieder, dann sagte er gelassen: »Sie sind nicht einmal Werwölfe. Aro kann dir alles darüber erzählen, wenn du mir nicht glaubst.«
Keine Werwölfe? Ich warf Jacob einen verwirrten Blick zu. Er hob die gewaltigen Schultern und lieà sie wieder sinken. Er wusste auch nicht, wovon Edward sprach.
»Lieber Caius, ich hätte dich davor gewarnt, darauf herumzureiten, hättest du mir deine Gedanken vorher anvertraut«, murmelte Aro. »Auch wenn die Wesen sich für Werwölfe halten, so sind sie doch keine. Eine präzisere Bezeichnung für sie wäre Gestaltwandler. Die Wahl der Wolfsgestalt war reiner Zufall. Es hätte ebenso gut ein Bär, ein Falke oder Panther sein können, als sich die erste Verwandlung vollzog. Diese Wesen haben tatsächlich nichts mit den Kindern des Mondes gemein. Sie haben diese Gabe lediglich von ihren Vätern ererbt. Es ist genetisch angelegt â sie verbreiten ihre Art nicht, indem sie andere anstecken, wie echte Werwölfe es tun.«
Caius schaute Aro verärgert an, mehr noch â vielleicht warf er ihm Verrat vor.
»Sie kennen unser Geheimnis«, sagte er rundheraus.
Edward sah so aus, als wollte er auf diese Anschuldigung etwas erwidern, doch Aro kam ihm zuvor. »Sie sind Wesen derselben übernatürlichen Welt, Bruder. Vielleicht noch mehr auf Geheimhaltung angewiesen als wir; sie können uns kaum bloÃstellen. Vorsicht, Caius. Fadenscheinige Unterstellungen bringen uns nicht weiter.«
Caius atmete tief durch und nickte. Sie tauschten einen langen,
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