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Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Titel: Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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lang, aber bequem in dem breiten Sitz der ersten Klasse und mit Edwards Armen um mich. Ich schlief die ganze Zeit und erwachte ungewöhnlich munter, als wir über dem Flughafen kreisten, das Licht der untergehenden Sonne fiel schräg durch die Fenster des Flugzeugs.
    Anstatt im Flughafen auf einen Anschlussflug zu warten, wie ich gedacht hatte, nahmen wir ein Taxi durch die dunklen Straßen von Rio, wo es von Menschen nur so wimmelte. Ich verstand kein Wort von den Anweisungen, die Edward dem Fahrer auf Portugiesisch gab, und vermutete, dass er uns ein Hotelsuchte, bevor der nächste Abschnitt der Reise begann. Ich spürte ein heftiges Stechen im Magen, ganz ähnlich wie Lampenfieber, als ich daran dachte. Das Taxi fuhr weiter durch das Gewusel, bis es etwas ruhiger wurde und wir in den äußersten Westen der Stadt fuhren, zum Ozean.
    Am Hafen hielten wir an.
    Edward führte mich an der langen Reihe weißer Yachten vorbei, die im nachtschwarzen Wasser vertäut waren. Das Schiff, bei dem er stehen blieb, war kleiner als die übrigen, schnittiger, es sah eher schnell aus als geräumig. Trotzdem war es luxuriös und sogar noch eleganter als die anderen. Edward sprang hinein, leichtfüßig trotz der schweren Koffer, die er trug. Er stellte die Koffer auf dem Deck ab, dann half er mir vorsichtig an Bord.
    Schweigend sah ich zu, während er das Boot startklar machte, er wirkte dabei erstaunlich geschickt und geübt – er hatte noch nie erwähnt, dass er sich für Wassersport interessierte. Aber er konnte ja so ziemlich alles gut.
    Als wir ostwärts auf den Ozean hinausfuhren, führte ich mir eine grobe Weltkarte vor Augen. Soweit ich mich erinnern konnte, lag hinter Brasilien nicht mehr viel … bis man nach Afrika kam.
    Doch Edward sauste weiter, bis die Lichter von Rio verblassten und schließlich ganz verschwunden waren. Auf seinem Gesicht lag das vertraute gelöste Lächeln, das hohe Geschwindigkeit immer bei ihm hervorrief. Das Boot stieß durch die Wellen und ich wurde mit Gischt bespritzt.
    Schließlich kam ich nicht mehr gegen die Neugier an, die ich so lange unterdrückt hatte.
    Â»Fahren wir noch viel weiter?«, fragte ich.
    Es sah ihm eigentlich nicht ähnlich zu vergessen, dass ich einMensch war, doch ich fragte mich langsam, ob er längere Zeit mit mir auf diesem Bötchen leben wollte.
    Â»Noch etwa eine halbe Stunde.« Sein Blick fiel auf meine Hände, die den Sitz umklammerten, und er grinste.
    Na gut, dachte ich. Er ist schließlich ein Vampir. Vielleicht geht die Reise nach Atlantis.
    Zwanzig Minuten später rief er über den dröhnenden Motor hinweg meinen Namen.
    Â»Bella, schau mal.« Er zeigte nach vorn.
    Zuerst sah ich nur schwarze Nacht und die weiße Spiegelung des Mondes auf dem Wasser. Dann schaute ich genauer in die Richtung, in die er zeigte, und erkannte im Mondschein etwas Flaches, Schwarzes in den Wellen. Als ich in die Dunkelheit blinzelte, wurde die Silhouette deutlicher. Sie nahm die Form eines gedrungenen, unregelmäßigen Dreiecks an, eine Seite streckte sich länger als die andere, ehe sie in den Wellen versank. Wir kamen näher heran und ich sah fedrige Konturen, die in der leichten Brise sacht schwankten.
    Dann schaute ich noch einmal genau hin, und die Teile fügten sich zusammen: Vor uns im Wasser erhob sich eine kleine Insel, winkte mit Palmwedeln, ein blassglänzender Strand lag im Mondlicht.
    Â»Wo sind wir?«, murmelte ich verwundert, während Edward den Kurs änderte und um die Insel herum zu ihrem nördlichen Ufer fuhr.
    Er hatte meine Frage über den Lärm des Motors hinweg gehört und lächelte ein breites Lächeln, das im Mondschein leuchtete.
    Â»Das ist Esmes Insel.«
    Das Boot verlangsamte plötzlich die Fahrt und kam genau an der richtigen Stelle zum Stehen, vor einem kleinen Anlegestegaus Holzbohlen, fahlweiß im Mondlicht. Der Motor erstarb, eine tiefe Stille folgte. Da waren nur die Wellen, die sanft an das Boot leckten, und das Rascheln der Brise in den Palmen. Die Luft war warm, feucht und duftend – wie der Dampf nach einer heißen Dusche.
    Â»Esmes Insel?« Ich sprach leise, und doch erschien es mir zu laut, als ich die Stille der Nacht durchbrach.
    Â»Ein Geschenk von Carlisle – Esme bot an, sie uns zur Verfügung zu stellen.«
    Ein Geschenk. Wer verschenkt schon eine Insel? Ich runzelte die Stirn. Jetzt

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