Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
dort drauÃen, also sagte ich mir leise »Sei kein Frosch« und rappelte mich auf. Ich klemmte mir das Handtuch fester unter die Achseln und marschierte entschlossen aus dem Bad. Ohne nach links und rechts zu schauen, vorbei an dem Koffer mit Spitzenfähnchen und dem riesigen Bett. Durch die Glastür auf den feinen Pudersand.
Alles war schwarzweiÃ, wie vom Mondlicht ausgewaschen. Langsam ging ich über den warmen Pudersand, verharrte an der gebogenen Palme, wo er seine Kleider abgelegt hatte. Ich hielt die Hand an die raue Rinde und konzentrierte mich darauf, gleichmäÃig zu atmen. So gut es eben ging.
Ich schaute über das gekräuselte Wasser, schwarz in der Dunkelheit, und hielt nach ihm Ausschau.
Er war nicht schwer zu finden. Er stand mit dem Rücken zu mir bis zur Taille im Wasser und schaute zum Oval des Mondes. Das fahle Licht verlieh seiner Haut ein makelloses WeiÃ, weià wie der Sand, wie der Mond selbst, und sein nasses Haar war schwarz wie der Ozean. Regungslos stand er da, die Hände mitder Handfläche nach unten auf dem Wasser, die niedrigen Wellen brachen sich an ihm, als wäre er ein Fels. Ich schaute auf die weichen Linien seines Rückens, seiner Schultern, seiner Arme, seines Halses, auf seine makellose Gestalt â¦
Jetzt war das Feuer nicht mehr wie ein Blitz, der meine Haut durchzuckte â es brannte langsam und intensiv, lieà meine Unbeholfenheit und Schüchternheit verglühen. Ohne zu zögern, nahm ich das Handtuch ab und hängte es zu seinen Kleidern in die Palme, dann trat ich hinaus in das weiÃe Licht, das auch mich blass machte wie den schneeweiÃen Sand.
Ich hörte meine eigenen Schritte nicht, als ich ans Wasser ging, doch ich nahm an, dass Edward sie hörte. Er drehte sich nicht um. Ich lieà die sanften Wellen über meine Zehen schwappen und stellte fest, dass er Recht hatte â das Wasser war sehr warm, wie in der Badewanne. Ich ging hinein, lief vorsichtig über den unsichtbaren Grund, doch meine Vorsicht erwies sich als unnötig; der Sand blieb vollkommen glatt, langsam wurde das Wasser tiefer. Ich watete durch die schwerelose Strömung, bis ich bei Edward war, dann legte ich meine Hand leicht über seine kühle Hand, die auf dem Wasser lag.
»Wie schön es ist«, sagte ich und schaute wie er zum Mond.
»Ja, nicht schlecht«, gab er unbeeindruckt zurück. Langsam wandte er sich zu mir; seine Bewegung setzte kleine Wellen in Gang, sie brachen sich an meiner Haut. Er drehte die Hand um, so dass er unsere Finger unter der Wasseroberfläche miteinander verschränken konnte. Es war so warm, dass seine kühle Hand mir keine Gänsehaut verursachte.
»Aber ich würde nicht das Wort schön gebrauchen«, fuhr er fort. »Nicht mit dir vor Augen.«
Ich lächelte leicht, dann hob ich die freie Hand â die jetzt nicht mehr zitterte â und legte sie auf sein Herz. Weià auf WeiÃ,ausnahmsweise einmal passten wir zusammen. Er erschauerte ein kleines bisschen unter meiner warmen Berührung. Sein Atem ging jetzt rauer.
»Ich habe versprochen, dass wir es versuchen «, flüsterte er, plötzlich angespannt. »Wenn ⦠wenn ich etwas falsch mache, wenn ich dir wehtue, dann musst du es mir sofort sagen.«
Ich nickte ernst, ohne den Blick von ihm zu wenden. Ich machte noch einen Schritt durch die Wellen auf ihn zu und legte den Kopf an seine Brust.
»Hab keine Angst«, murmelte ich. »Wir gehören zusammen.«
Auf einmal war ich überwältigt von der Wahrheit meiner eigenen Worte. Dieser Augenblick war so vollkommen, so richtig, dass es keinen Zweifel gab.
Er schlang die Arme um mich, hielt mich fest, Sommer und Winter. Es fühlte sich an, als stünden all meine Nervenenden unter Strom.
»Für immer«, sagte er, dann zog er uns sanft in tieferes Wasser.
Die Sonne, heià auf meinem nackten Rücken, weckte mich am nächsten Morgen. Oder auch am späten Vormittag, vielleicht schon Nachmittag, ich wusste es nicht. Doch abgesehen von der Tageszeit war alles ganz klar; ich wusste genau, wo ich war â das helle Zimmer mit dem groÃen weiÃen Bett, blendendes Sonnenlicht, das durch die geöffnete Tür strömte, gedämpft von den Wolken aus Moskitonetzen.
Ich schlug die Augen nicht auf, ich war zu glücklich, um irgendetwas zu verändern, wie klein es auch sein mochte. Nur die Wellen
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