Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
ich die Augen wieder aufschlug, stand die Sonne schon halb am Himmel, aber ich war nicht von dem Licht aufgewacht. Kühle Arme umfassten mich, er zog mich an sich. Im selben Augenblick spürte ich plötzlich einen Schmerz im Magen, fast als hätte ich einen Schlag in die Magengrube bekommen.
»Es tut mir leid«, murmelte Edward und strich mir mit einer eisigen Hand über die schweiÃnasse Stirn. »So viel zu meiner Gründlichkeit. Ich habe nicht bedacht, wie heià es für dich sein würde, wenn ich fort bin. Ehe ich das nächste Mal gehe, lasse ich eine Klimaanlage einbauen.«
Ich konnte mich nicht auf seine Worte konzentrieren. »Entschuldige!«, rief ich erstickt und befreite mich aus seiner Umarmung.
Automatisch lieà er mich los. »Bella?«
Mit der Hand vor dem Mund stürzte ich ins Badezimmer. Es ging mir so schlecht, dass es mich nicht einmal kümmerte â jedenfalls im ersten Moment â, dass er bei mir war, während ich mich über die Toilette beugte und mich heftig erbrach.
»Bella? Was ist los?«
Ich konnte noch nicht antworten. Ãngstlich hielt er mich fest, strich mir die Haare aus dem Gesicht, wartete, bis ich wieder atmen konnte.
»Dieses blöde vergammelte Huhn«, stöhnte ich.
»Geht es jetzt besser?« Seine Stimme war angespannt.
»Prima«, sagte ich keuchend. »Nur eine Lebensmittelvergiftung. Du musst dir das nicht angucken. Geh weg.«
»Bestimmt nicht, Bella.«
»Geh weg«, stöhnte ich wieder und rappelte mich mühsam hoch, um mir den Mund auszuspülen. Er half mir sanft auf, obwohl ich kraftlos versuchte ihn wegzustoÃen.
Als mein Mund sauber war, trug er mich zum Bett und setzte mich vorsichtig hin, er stützte mich mit den Armen.
»Eine Lebensmittelvergiftung?«
»Ja«, krächzte ich. »Ich hab mir in der Nacht ein Hähnchen gebraten. Es schmeckte nicht mehr gut, da hab ich es weggeworfen. Aber vorher hab ich ein paar Bissen davon gegessen.«
Er legte mir eine kalte Hand auf die Stirn. Das tat gut. »Wie geht es dir jetzt?«
Ich dachte einen Augenblick darüber nach. Die Ãbelkeit war so schnell verflogen, wie sie gekommen war, und ich fühlte michwie jeden Morgen. »Ziemlich normal. Ein bisschen hungrig, ehrlich gesagt.«
Er gab mir ein groÃes Glas Wasser zu trinken und wartete eine Stunde, bevor er ein paar Eier briet. Ich fühlte mich völlig normal, nur ein wenig müde, weil ich mitten in der Nacht auf gewesen war. Er schaltete CNN ein â wir waren so weitab von allem gewesen, der Dritte Weltkrieg hätte ausbrechen können, ohne dass wir es mitbekommen hätten â und ich legte mich träge auf seinen SchoÃ.
Die Nachrichten begannen mich zu langweilen, ich drehte mich herum, um ihn zu küssen. Genau wie am Morgen spürte ich bei der Bewegung einen stechenden Schmerz im Magen. Schnell wandte ich mich von ihm ab, die Hand vor dem Mund. Ich wusste, dass ich es diesmal nicht bis ins Bad schaffen würde, deshalb rannte ich zur Spüle in der Küche.
Wieder hielt er mein Haar.
»Vielleicht sollten wir zurück nach Rio fahren und zum Arzt gehen«, sagte er besorgt, als ich mir den Mund ausspülte.
Ich schüttelte den Kopf und ging langsam in den Flur. Ãrzte waren für mich gleichbedeutend mit Nadeln. »Wenn ich mir die Zähne geputzt hab, geht es mir wieder gut.«
Als ich einen besseren Geschmack im Mund hatte, suchte ich in meinem Koffer nach dem Erste-Hilfe-Täschchen, das Alice mir eingepackt hatte. Darin waren lauter Menschensachen wie Verbände, Schmerzmittel und â worauf ich es jetzt abgesehen hatte â Vomex. Vielleicht konnte ich meinen Magen zur Ruhe bringen, damit Edward sich abregte.
Doch bevor ich das Medikament fand, stolperte ich über etwas anderes, das Alice mir eingepackt hatte. Ich nahm die kleine blaue Schachtel und starrte sie lange an, während ich alles andere vergaÃ.
Dann fing ich im Kopf an zu rechnen. Einmal. Zweimal. Noch einmal.
Ich zuckte zusammen, als es klopfte; die kleine Schachtel fiel wieder in den Koffer.
»Alles in Ordnung?«, fragte Edward durch die Tür. »Ist dir wieder übel geworden?«
»Ja und nein«, sagte ich, aber meine Stimme klang wie abgeschnürt.
»Bella? Kann ich bitte reinkommen?« Das klang besorgt.
»Na ⦠gut.«
Er kam herein und sah mich an, wie ich im
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