Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
Charlies Anruf erfahren hatte, merkte ich, wie viel es mir bedeutete. Mir wurde bewusst, wie wichtig es für mich war, dass sie am Leben blieb. Wie auch immer. Ich atmete tief durch. »Warte nicht, bis es zu spät ist, Bella. Nicht so. Du musst leben. Ja? Einfach leben. Tu mir das nicht an. Tu es ihm nicht an.« Meine Stimme wurde härter, lauter. »Du weiÃt, was er tun wird, wenn dustirbst. Du hast es schon einmal erlebt. Willst du, dass er wieder zu diesen Mördern nach Italien geht?« Sie verkroch sich ins Sofa.
Ich erwähnte nicht, dass das diesmal gar nicht nötig sein würde.
Ich bemühte mich, sanfter zu ihr zu sprechen, und fragte: »WeiÃt du noch, als die Neugeborenen mich in die Mangel genommen haben? Was hast du mir da gesagt?«
Ich wartete auf eine Antwort, aber es kam keine. Sie presste die Lippen zusammen.
»Du hast gesagt, ich soll brav sein und auf Carlisle hören«, erinnerte ich sie. »Und was habe ich gemacht? Ich hab auf den Vampir gehört. Dir zuliebe.«
»Du hast auf ihn gehört, weil es das Richtige war.«
»Von mir aus auch das.«
Sie holte tief Luft. »Jetzt ist es aber nicht das Richtige.« Ihr Blick streifte ihren dicken runden Bauch und sie flüsterte: »Ich werde ihn nicht töten.«
Jetzt zitterten mir wieder die Hände. »Ach so. Diese wunderbare Neuigkeit hatte ich noch gar nicht gehört. Ein munterer Knabe, was? Ich hätte ein paar blaue Luftballons mitbringen sollen.«
Ihre Wangen färbten sich in einem zarten Rot. Die Farbe war so schön â sie stach mir wie ein Messer in den Bauch. Wie ein Sägemesser, rostig und zackig.
Ich würde verlieren. Schon wieder.
»Ich weià nicht, ob es ein Junge ist«, gab sie ein wenig verlegen zu. »Der Ultraschall funktioniert nicht. Die Membran um das Baby herum ist zu hart â wie die Haut der Vampire. Er ist also ein kleines Geheimnis. Aber ich stelle mir immer einen Jungen vor.«
»Das dadrin ist kein hübsches kleines Baby, Bella«, sagte ich.
»Das werden wir ja sehen«, sagte sie. Beinahe hochmütig.
» Du bestimmt nicht«, knurrte ich.
»Du bist zu pessimistisch, Jacob. Es besteht doch immerhin die Chance, dass ich heil aus der Sache herauskomme.«
Ich konnte nicht antworten. Ich senkte den Blick und atmete tief und langsam. Ich versuchte meine Wut zu beherrschen.
»Jake«, sagte sie, tätschelte mir das Haar und strich mir über die Wange. »Es wird alles gut. Schscht. Alles wird gut.«
Ich schaute nicht auf. »Nein. Nichts wird gut.«
Sie wischte etwas Nasses von meiner Wange. »Schscht.«
»Was soll das, Bella?« Ich starrte auf den hellen Teppich. Meine nackten, dreckigen FüÃe hatten Flecken hinterlassen. Gut. »Ich dachte, mehr als alles auf der Welt wolltest du deinen Vampir. Und jetzt gibst du ihn einfach auf? Das ist doch verrückt. Seit wann willst du unbedingt Kinder haben? Und wenn du dir das so sehr wünschst, wieso hast du dann einen Vampir geheiratet?«
Jetzt kam ich dem Angebot gefährlich nahe, das ich ihr machen sollte. Ich sah, wie die Worte mich dorthin führten, ohne dass ich die Richtung ändern konnte.
Sie seufzte. »Das ist es nicht. Ich habe mir eigentlich gar kein Baby gewünscht. Habe nicht mal darüber nachgedacht. Es geht nicht einfach darum, ein Baby zu haben. Es geht um ⦠na ja, um dieses Baby.«
»Es bringt dich um, Bella. Sieh dich doch an.«
»Nein, das tut er nicht. Das liegt nur an mir. Ich bin schwach, nur ein Mensch. Aber ich stehe es durch, Jake, ich kann â¦Â«
»Oh, Mann! Hör schon auf, Bella! Diesen Quatsch kannst du deinem Blutsauger erzählen, ich fall darauf nicht rein. Du weiÃt, dass du es nicht schaffst.«
Sie funkelte mich an. » Wissen tu ich es nicht. Ich mache mir Sorgen, das ist ja klar.«
»Sorgen«, wiederholte ich mit zusammengebissenen Zähnen.
In dem Moment keuchte sie und fasste sich an den Bauch. Mein Zorn erlosch so schnell wie ein Licht, das ausgeschaltet wird.
»Mir geht es gut«, stieà sie hervor. »Es ist nichts.«
Aber das hörte ich kaum, sie hatte das Sweatshirt zur Seite gezogen und ich starrte entsetzt auf die entblöÃte Haut. Ihr Bauch sah aus, als wäre er mit groÃen schwarzen Tintenklecksen bedeckt.
Sie sah meinen Blick und riss das Sweatshirt schnell wieder herunter.
»Er ist eben stark«, sagte
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