Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
Familie von den Menschen ist sehr viel interessanter. Nahezu magisch.«
»Abrakadabra Simsalabim«, murmelte ich. Er war genau wie Bella mit ihrem übersinnlichen Quatsch.
Carlisle lachte noch ein müdes Lachen.
Da hörten wir Edwards Stimme im Haus und verstummten, um zu lauschen.
»Ich bin gleich wieder da, Bella. Ich möchte nur kurz mit Carlisle sprechen. Rosalie, würde es dir etwas ausmachen, mich zu begleiten?« Edwards Stimme klang verändert. Ein wenig Leben war darin. Irgendein Funken. Nicht gerade Hoffnung, aber vielleicht der Wunsch zu hoffen.
»Was ist denn, Edward?«, fragte Bella heiser.
»Nichts, worüber du dich sorgen müsstest, Liebste. Es dauert nur einen Augenblick. Kommst du, Rose?«
»Esme?«, rief Rosalie. »Kannst du einen Moment bei Bella sitzen?«
Ich hörte den Lufthauch, als Esme die Treppe hinunterhuschte.
»Natürlich«, sagte sie.
Carlisle rutschte unruhig auf der Stelle und schaute erwartungsvoll zur Tür. Edward kam als Erster, Rosalie folgte ihm auf den Fersen. Auch Edwards Gesicht war jetzt nicht mehr so leblos. Er wirkte hochkonzentriert. Rosalie sah misstrauisch aus.
Edward schloss die Tür hinter ihr.
»Was ist, Edward?«
»Vielleicht sind wir die ganze Zeit auf dem falschen Weg. Ich habe dein Gespräch mit Jacob angehört, und als ihr darüber spracht, was der ⦠Fötus braucht, da hatte Jacob einen interessanten Gedanken.«
Ich? Was hatte ich gedacht? Abgesehen von meinem offensichtlichen Hass auf das Ding? Wenigstens war ich damit nicht allein. Ich merkte, dass es Edward schwerfiel, einen so harmlosen Ausdruck wie Fötus zu gebrauchen.
»Von der Seite sind wir es bisher noch nicht angegangen«, fuhr Edward fort. »Wir haben versucht, Bella zu geben, was sie braucht. Und ihr Körper nimmt es etwa so gut an, wie einer von uns es tun würde. Vielleicht sollten wir uns zunächst um die Bedürfnisse des ⦠Fötus kümmern. Wenn wir ihn zufriedenstellen können, haben wir vielleicht bessere Möglichkeiten, ihr zu helfen.«
»Ich kann dir nicht folgen, Edward«, sagte Carlisle.
»Ãberleg doch mal, Carlisle. Wenn dieses Wesen mehr Vampir ist als Mensch, kannst du dann nicht erraten, wonach es verlangt â und was es nicht bekommt? Jacob konnte es.«
Ich? Ich lieà das Gespräch Revue passieren und versuchte mich zu erinnern, welche Gedanken ich für mich behalten hatte. Es fiel mir im selben Moment ein, in dem Carlisle begriff.
»Ach so«, sagte er überrascht. »Du meinst, es hat ⦠Durst?«
Rosalie zischte leise. Jetzt war sie nicht mehr misstrauisch. Ihr widerwärtig vollkommenes Gesicht leuchtete auf, ihre Augen waren groà vor Erregung. »Natürlich«, sagte sie. »Carlisle, wir haben die Blutgruppe 0  Rhesus negativ für Bella beiseitegelegt. Es ist eine gute Idee«, fügte sie hinzu, ohne mich anzusehen.
»Hmm.« Gedankenverloren fasste Carlisle sich ans Kinn. »Ich frage mich ⦠Und auf welche Weise können wir es am besten verabreichen â¦Â«
Rosalie schüttelte den Kopf. »Wir haben keine Zeit, kreativ zu sein. Ich würde sagen, wir fangen mit der traditionellen Methode an.«
»Moment mal«, flüsterte ich. »Wartet. Wollt ihr ⦠wollt ihr damit sagen, dass Bella Blut trinken soll?«
»Es war deine Idee, Hund«, sagte Rosalie wütend â ohne mich anzusehen.
Ich achtete nicht auf sie, sondern schaute zu Carlisle. Derselbe Hoffnungsschimmer, den ich bei Edward gesehen hatte, leuchtete jetzt in seinen Augen auf. Er schürzte die Lippen und überlegte.
»Das ist einfach â¦Â« Ich fand nicht das richtige Wort.
»Abscheulich?«, schlug Edward vor. »AbstoÃend?«
»Ziemlich.«
»Aber wenn es ihr hilft?«, flüsterte er.
Ich schüttelte wütend den Kopf. »Was habt ihr vor, wollt ihr einen Schlauch in ihren Hals schieben?«
»Ich werde sie fragen, was sie davon hält. Ich wollte es nur zuvor mit Carlisle besprechen.«
Rosalie nickte. »Wenn du ihr erklärst, dass es dem Baby helfen könnte, wird sie zu allem bereit sein. Selbst wenn wir sie durch einen Schlauch ernähren müssen.«
Als ich hörte, wie ihre Stimme bei dem Wort Baby ganz zuckersüà wurde, begriff ich, dass Blondie mit allem einverstanden sein würde, was dem mörderischen Monster half.
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