Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
einen Blick. Rosalie hörte auf mit dem Fuà zu tippen.
»Was ist?«, fragte Bella.
»Der Test wird aussagekräftiger sein, wenn wir nicht das Zweitbeste nehmen, Bella«, sagte Carlisle.
»Wenn der Fötus wirklich nach Blut verlangt«, erklärte Edward, »dann gewiss nicht nach Tierblut.«
»Du wirst den Unterschied überhaupt nicht merken, Bella. Denk einfach gar nicht daran«, sagte Rosalie ermutigend.
Bella riss die Augen auf. »Wer?«, keuchte sie, und ihr Blick huschte zu mir.
»Ich bin nicht als Spender gekommen, Bella«, brummte ich.»AuÃerdem ist das Ding ja hinter Menschenblut her, und ich glaube nicht, dass meins â¦Â«
»Blut steht uns zur Verfügung«, sagte Rosalie mitten in meinen Satz hinein, als wäre ich gar nicht da. »Für dich â für alle Fälle. Mach dir keine Sorgen. Es wird alles gut. Ich bin mir sicher, Bella. Ich glaube, dem Baby wird es danach viel bessergehen.«
Bella fuhr sich mit der Hand über den Bauch.
»Tja«, sagte sie rau, kaum hörbar. »Ich habe einen Bärenhunger, also geht es ihm bestimmt nicht anders.« Schon wieder ein Versuch, witzig zu sein. »Also los. Meine erste Vampirtat.«
G ut, dass ich einiges vertragen kann
Schnell wie der Blitz waren Carlisle und Rosalie verschwunden und sausten nach oben. Ich hörte sie darüber reden, ob sie es aufwärmen sollten. Igitt. Ich fragte mich, welche Requisiten aus dem Gruselkabinett sie noch vorrätig hatten. Kühlschrank voller Blut, klar. Was noch? Folterkammer? Grabgewölbe?
Edward blieb bei Bella und hielt ihr die Hand. Sein Gesicht war wieder leblos. Er schien nicht mal die Energie zu haben, diesen winzigen Hoffnungsfunken aufrechtzuerhalten. Sie schauten sich in die Augen, aber nicht auf diese kitschige Weise. Eher so, als würden sie miteinander reden. Es erinnerte mich an Sam und Emily.
Nein, es hatte nichts Kitschiges, und das machte es noch schwerer erträglich.
Ich wusste, wie es für Leah war, das die ganze Zeit mit ansehen zu müssen. Es in Sams Kopf hören zu müssen. Natürlich tat sie uns allen leid, wir waren ja keine Monster â jedenfalls nicht in diesem Sinn. Aber wir machten es ihr zum Vorwurf, wie sie damit umging. Dass sie so wild um sich schlug und es uns alle spüren lassen wollte.
Ich würde ihr das nie wieder zum Vorwurf machen. Wie war es möglich, es die anderen nicht spüren zu lassen, wenn man solch einer Qual ausgesetzt war? Es war doch nur natürlich, dassman versuchte, einen kleinen Teil der Last auf die anderen abzuwälzen.
Und wenn das bedeutete, dass ich ein Rudel haben musste, wie konnte ich ihr vorwerfen, dass sie mir dadurch die Freiheit raubte? Ich würde dasselbe tun. Wenn es eine Möglichkeit gäbe, diesem Schmerz zu entkommen, würde ich sie ebenso ergreifen.
In der nächsten Sekunde kam Rosalie die Treppe heruntergesaust, flog durchs Zimmer wie eine heftige Brise und verbreitete dabei den penetranten Vampirgeruch. In der Küche hielt sie an, ich hörte das Knarren einer Schranktür.
»Nichts Durchsichtiges , Rosalie«, murmelte Edward. Er verdrehte die Augen.
Bella sah ihn neugierig an, aber Edward schüttelte nur den Kopf.
Rosalie sauste zurück durch das Zimmer und verschwand wieder.
»Und das war deine Idee?«, flüsterte Bella, ihre Stimme rau, als sie so laut zu sprechen versuchte, dass ich sie verstehen konnte. Sie vergaÃ, dass ich sehr gute Ohren hatte. Es gefiel mir, dass sie oft zu vergessen schien, dass ich nicht ganz menschlich war. Ich trat näher heran, damit sie sich nicht so anstrengen musste.
»Mach es mir nicht zum Vorwurf. Dein Vampir hat mir nur heimliche Gedanken aus dem Kopf geklaut.«
Sie lächelte ein wenig. »Ich hatte nicht gedacht, dass ich dich wiedersehen würde.«
»Nein, ich auch nicht«, sagte ich.
Es war komisch, einfach so dazustehen, aber die Vampire hatten alle Möbel weggerückt, um Platz für die medizinischen Geräte zu schaffen. Wahrscheinlich machte es ihnen nichts aus âwenn man aus Stein war, spielte es keine groÃe Rolle, ob man saà oder stand. Mir wäre es unter anderen Umständen auch egal gewesen, aber ich war so erschöpft.
»Edward hat mir erzählt, was du auf dich genommen hast. Das tut mir leid.«
»Schon gut. Es war wohl nur eine Frage der Zeit, wann ich bei irgendeinem Befehl von Sam
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