Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
Meter von uns entfernt im Gestrüpp stehen. Sie trottete auf uns zu und stellte sich vor Seth an die Spitze. Sie hielt die Nase in die Luft und schaute absichtlich nicht zu mir.
Das rechnete ich ihr hoch an.
»Leah?«, sagte Jared.
Sie schaute ihn an und bleckte die Zähne ein wenig.
Ihre Feindseligkeit schien ihn nicht zu überraschen. »Leah, du weiÃt genauso gut wie ich, dass du hier nicht sein willst.«
Sie knurrte ihn an. Ich warf ihr einen warnenden Blick zu, doch das sah sie nicht. Seth winselte und stupste sie mit der Schulter.
»Entschuldige«, sagte Jared. »Ich sollte wohl keine MutmaÃungen anstellen. Aber dich verbindet doch überhaupt nichts mit den Blutsaugern.«
Leah schaute nachdrücklich erst zu ihrem Bruder und dann zu mir.
»Du willst also auf Seth aufpassen, das verstehe ich«, sagte Jared. Sein Blick streifte mein Gesicht und glitt dann wieder zu ihr. Vermutlich wunderte er sich darüber, dass sie mich angeschaut hatte â genau wie ich. »Aber Jake wird nicht zulassen, dass Seth etwas passiert, und er hat keine Angst, hier zu sein.« Jared schnitt eine Grimasse. »Wie auch immer, Leah. Wir wollen, dass du zurückkommst. Sam will, dass du zurückkommst.«
Leahs Schwanz zuckte.
»Sam hat gesagt, ich soll dich bitten. Er hat gesagt, ich soll dich buchstäblich auf Knien anflehen, falls nötig. Er will dich zu Hause haben, Lee-lee, wo du hingehörst.«
Ich sah, wie Leah zusammenzuckte, als Jared Sams alten Kosenamen für sie gebrauchte. Und dann, als er die letzten drei Wörter hinzufügte, stellten sich ihre Nackenhaare auf und sie stieà ein lang gezogenes Knurren aus. Ich brauchte gar nicht in ihrem Kopf zu sein, um zu hören, wie sie ihn verfluchte, und auch Jared verstand. Man konnte beinahe die Worte hören, die sie benutzte.
Ich wartete, bis sie fertig war. »Jetzt werde ich mich mal weit aus dem Fenster lehnen und sagen, dass Leah selbst entscheiden kann, wohin sie gehört.«
Leah knurrte, aber da sie Jared voller Zorn anstarrte, nahm ich an, dass sie ganz meiner Meinung war.
»Hör mal, Jared, wir sind immer noch eine Familie, oder?«, sagte ich. »Wir werden die Fehde überwinden, aber bis dahin ist es wohl am besten, wenn ihr auf eurem Gebiet bleibt. Nur damit es keine Missverständnisse gibt. Niemand will eine Schlägerei in der Familie, oder? Sam sicher auch nicht.«
»Natürlich nicht«, sagte Jared barsch. »Wir bleiben auf unserem Land. Aber wo ist dein Land, Jacob? Ist es das Land der Vampire?«
»Nein, Jared. Im Moment hab ich keine Heimat. Aber keine Sorge, das ist nicht für immer.« Ich musste einmal kurz Luft holen. »Es wird nicht mehr ⦠so lange dauern. Okay? Dann werden die Cullens wahrscheinlich verschwinden, und Seth und Leah werden nach Hause kommen.«
Leah und Seth winselten beide, sie wandten sich gleichzeitig zu mir um.
»Und was ist mit dir, Jake?«
»Ich geh wieder in den Wald, schätze ich. Ich kann nicht in La Push bleiben. Mit zwei Leitwölfen gibt es zu groÃe Spannungen. AuÃerdem war das sowieso mein Ziel. Schon vor diesem ganzen Chaos.«
»Und wenn wir miteinander reden müssen?«, fragte Jared.
»Dann heult â aber beachtet die Grenze, ja? Wir kommen zu euch. Und Sam braucht nicht so viele loszuschicken. Wir sind nicht auf einen Kampf aus.«
Jared schaute finster drein, nickte jedoch. Es passte ihm nicht, dass ich Sam Bedingungen stellte. »Bis dann, Jake. Oder auch nicht.« Er winkte halbherzig.
»Warte mal, Jared. Wie gehtâs Embry?«
Er wirkte überrascht. »Embry? Gut, wieso?«
»Ich hab mich nur gefragt, wieso Sam Collin geschickt hat.«
Ich beobachtete ihn genau, ich hatte immer noch den Verdacht, dass irgendwas im Busch war. Ich sah in seinen Augen, dass er etwas wusste, aber es schien nicht das zu sein, was ich erwartet hatte.
»Das geht dich jetzt nichts mehr an, Jake.«
»Da hast du wohl Recht. Ich war nur neugierig.«
Aus dem Augenwinkel sah ich ein Zucken, aber ich lieà mirnichts anmerken, denn ich wollte Quil nicht verraten. Er reagierte auf meine Frage.
»Ich werde Sam über deine ⦠Anweisungen informieren. Auf Wiedersehen, Jacob.«
Ich seufzte. »Ja, tschüss, Jared. He, sag meinem Vater, dass es mir gutgeht, ja? Und dass es mir leidtut und dass ich ihn lieb hab.«
»Ich werdâs ihm
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