Belladonna
das Gesetz 1996
verabschiedet worden war. Sich mit ihren Verbrechen zu
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beschäftigen war nicht zuletzt deswegen eine beängstigende Aufgabe, weil er wusste, dass Triebverbrecher wie Kakerlaken waren. Für jeden, den man wahrnahm, verkrochen sich zwanzig in den Mauerritzen.
Er gestattete sich aber nicht, diesen Gedanken weiter nachzuhängen, da er darauf wartete, mit der Besprechung beginnen zu können. Den Raum konnte man kaum als gefüllt bezeichnen. Frank Wallace, Matt Hogan und fünf weitere Detectives gehörten zur Senior Squad. Jeffrey und Lena erhöhten die Anzahl auf neun. Von diesen neun hatten nur Jeffrey und Frank in Städten gearbeitet, die größer als Grant waren. Sibyl Adams' Mörder schien tatsächlich die besseren Chancen zu haben.
Brad Stephens, ein junger Streifenpolizist, der trotz seiner Jugend und seines niedrigen Dienstgrades den Mund zu halten verstand, hatte für den Fall, dass jemand hereinkommen wollte, neben der Tür Aufstellung genommen. Brad war bei der Truppe eine Art Maskottchen, und da er noch eine ganze Menge Babyspeck hatte, wirkte er wie eine rundliche Zeichentrickfigur.
Sein dünnes blondes Haar sah immer aus, als sei es statisch aufgeladen und stünde daher in alle Richtungen ab. Seine Mutter brachte ihm oft das Mittagessen. Er war jedoch ein brauchbarer Bursche. Brad hatte noch die High School besucht, als er mit Jeffrey wegen eines möglichen Jobs bei der Polizei Kontakt aufgenommen hatte. Wie die meisten der jüngeren Cops kam er aus Grant, und seine Angehörigen wohnten hier. Er hatte ein begründetes Interesse daran, dass die Straßen sicher blieben.
Mit einem Räuspern bat Jeffrey um Aufmerksamkeit, als Brad Lena die Tür öffnete. Wenn jemand überrascht war, sie zu sehen, äußerte er es nicht. Sie setzte sich auf einen Stuhl im Hintergrund und verschränkte die Arme über der Brust. Ihre Augen waren noch immer rot, entweder von ihrem
Alkoholexzess oder vom Weinen oder von beidem.
«Danke, dass Sie alle so kurzfristig erschienen sind», begann
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Jeffrey. Er nickte Brad zu, dass er damit beginnen sollte, die fünf Päckchen herumzureichen, die Jeffrey zuvor
zusammengestellt hatte.
«Lassen Sie mich vorausschicken, dass alles, was in diesem Raum gesagt wird, als höchst vertrauliche Information behandelt werden muss. Was Sie heute hören, ist nicht für die Allgemeinheit bestimmt, und jede Indiskretion könnte die Lösung unseres Falls behindern oder gar verhindern.» Er wartete darauf, dass Brad seine Runde beendete.
«Ich bin sicher, alle wissen inzwischen, dass Sibyl Adams gestern im Filling Station getötet wurde.» Die Männer, die nicht in den Kopien blätterten, nickten. Was er als Nächstes sagte, ließ sie jedoch alle aufblicken. «Sie wurde vor ihrer Ermordung vergewaltigt.»
Es hatte den Anschein, als stiege die Temperatur im Raum; er wartete darauf, dass man sich die Information bewusst machte.
Diese Männer stammten aus einer anderen Zeit. Frauen waren ihnen ebenso rätselhaft wie die Entstehung der Erde. Die Vergewaltigung Sibyls würde sie zu ungeahnter Aktivität anspornen.
Jeffrey hielt seine Kopie der Liste in die Höhe, während Brad entsprechend den Namen verteilte, die Jeffrey auf der ersten Seite notiert hatte. Jeffrey sagte: «Ich habe diese Liste mit Straffälligen heute Morgen vom Computer erstellen lassen. Ich habe die Namen auf die gewohnten Teams verteilt, Frank und Lena ausgenommen.» Er sah, dass sie einen Einwand
formulieren wollte, fuhr aber fort: «Brad wird mit Ihnen arbeiten, Lena, Frank mit mir.»
Lena lehnte sich trotzig zurück. Brad, das war nicht ihr Niveau. Ihre Miene verriet, dass sie durchschaut hatte, was Jeffrey tat. Sie würde zudem merken, dass er sie an die kurze Leine legen wollte, wenn sie den dritten oder vierten Mann auf ihrer Liste verhört hatte. Vergewaltiger neigten dazu,
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gleichaltrige Frauen aus ihrer eigenen ethnischen Gruppe anzugreifen. Lena und Brad mussten also vermutlich Leute aus allen vorstellbaren Minderheiten verhören, die über fünfzig Jahre alt waren und sich sexuelle Übergriffe hatten zuschulden kommen lassen.
«Doktor Linton wird Ihnen einen ausführlichen Bericht über die wesentlichen Besonderheiten geben.» Er machte eine kurze Pause, dann sagte er: «Als Erstes käme mir in den Sinn, dass der Täter vielleicht eine religiöse Neigung haben könnte, eventuell ein Fanatiker ist. Ich möchte zwar nicht, dass Sie Ihre Fragen in erster Linie darauf abstellen, aber
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