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Belladonna

Belladonna

Titel: Belladonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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einem Stück sind, dann lasse ich mir von ihm helfen,  einen Wagen und vielleicht ein Ruderboot zu bekommen. Wir konnten das andere Ufer wegen des Nebels nicht erkennen, aber ein Mensch sollte in der Lage sein, die Entfernung zu überwinden.«
    »Kommt auf das Herz an, oder nicht?«, sagte Glorianna geheimnisvoll. Sie stellte ihr Glas beiseite und rieb sich mit den Händen über das Gesicht. »In Ordnung. Wenn du dich dazu bereit fühlst, wäre es besser, den wildesten Geschichten zuvorzukommen. Wir werden schon erkennen, was wie miteinander verbunden sein sollte, wenn wir erst einmal wissen, mit was wir es zu tun haben.«
    »Schon erledigt.« Lee stand auf und wollte gehen.
    »Wenn ich nicht hier bin, wenn du zurückkommst, mach dir keine Sorgen«, sagte Glorianna, als er die Tür öffnete.
    Er schloss die Tür mit einer Beherrschung, die schlimmer war, als hätte er sie zugeschlagen. »Und wo wirst du sein, Glorianna Belladonna?«, fragte Lee und wandte sich zu ihr um.
    Sie warf ihm einen finsteren Blick zu. Er starrte nur zurück. Michael bewunderte das Rückgrat, das ein Mann brauchte, um genau das zu tun.
    Glorianna sah Merrill an. »Gibt es hier Reitpferde?«
    »J-ja«, stammelte Merrill. »Sie sind nicht besonders edel, aber es gibt welche.«
    Sie richtete diesen bestimmten Blick wieder auf ihren Bruder. »Der Magier und ich werden die Grenzen dieser Landschaft abreiten und in Erfahrung bringen, was sie hat und was ihr fehlt.«
    Michael war so überrascht von ihren Plänen für ihn, dass er die letzten Tropfen seines eben genommenen Schlucks Branntwein einatmete und hustete, bis er dachte, die Augäpfel würden ihm aus dem Kopf springen. Natürlich erhielt er daraufhin einen zweifachen Schlag auf den Rücken, womit weder dem Husten noch den Augäpfeln gedient war.
    »Wenn ihr damit fertig seid, mich umzubringen, dann holt mir einen Schluck Wasser«, keuchte er. Er hörte jemanden hastig aufstehen. Keiner der beiden, die ihn geschlagen hatten, sondern jemand mit einem gütigeren Herzen.
    Dann kniete Caitlin vor ihm und hielt ein Glas Wasser in den Händen.
    »Hier, trink das aus. Tapferer Junge«, sagte sie.
    Ich bin nicht mehr sieben, dachte er, ausreichend verstimmt, es zu denken, aber auch klug genug, es nicht auszusprechen.
    Er nahm das Glas und trank es aus - und kam wieder zu Atem.
    »Dann ist das ja erledigt«, sagte Glorianna.
    »Jetzt, da Ihr die Dinge zu Eurer Zufriedenheit erledigt habt, seid doch so freundlich, unsere Neugier ebenfalls zu befriedigen«, sagte Brighid.
    Michael zuckte zusammen. Glorianna jedoch sah seine Tante nur an, als suche sie etwas, das kein anderer sehen konnte.
    »Ich werde es so lange nicht genau wissen, bis ich die Grenze abreite, was wohl nicht länger dauern wird als einen Tag«, sagte Glorianna. »Ich denke, Lighthaven ist jetzt eine Insel auf einer Insel. Die Verbindung zwischen diesem Ort des Lichts und dem Rest der Insel war vorher schon zerbrechlich.« Sie nickte Merrill zu. »Das war Euer Tun, glaube ich. Euer Herz fürchtet die Welt jenseits dieser Mauern. Ihr wolltet Lighthaven unerreichbar machen, unberührbar.«
    »Und Ihr wundert Euch, warum?«, fragte Merrill. Mit einer Handbewegung deutete sie auf Brighid und Shaela. »Seht, was die Außenwelt anrichtet.«
    »Ich sagte nicht, Ihr hättet Unrecht, Merrill«, erwiderte Glorianna. »Ich erkläre einfach nur.« Sie wartete, dann schloss sie die Augen, als müsse sie sie alle ausschließen, um eine Entscheidung zu treffen. Als sie die Augen wieder aufschlug, sah sie Brighid an. Nur Brighid. »Die Weiße Insel ist in zwei eigenständige Landschaften gespalten worden. Vielleicht mehr. Bis ein Brückenbauer kommt und Brücken einrichtet, welche diese Landschaften mit anderen Orten verbinden können, sind sie von der übrigen Welt und voneinander abgeschnitten. In Ephemeras Bestreben, die Herzenswünsche aufzuwiegen, durch die die Weiße Insel verändert worden ist, haben die Dunklen Strömungen, die aus Lighthaven vertrieben wurden, jetzt einen See gebildet, der verhindert, dass das Licht von der Außenwelt berührt wird.«
    »Das ist nicht richtig«, sagte Brighid leise. »Das Licht sollte nicht versteckt werden.«
    »Es sollte beschützt werden!«, protestierte Merrill.
    »Ein Leuchtfeuer der Hoffnung muss gesehen werden, Merrill, oder es kann nicht im Dunklen leuchten und die Herzen wärmen, die es am dringendsten brauchen.« Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf Glorianna. »Was müssen wir tun, um wieder mit der

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