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Belladonna

Belladonna

Titel: Belladonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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zurückfallen zu lassen, um den Frauen Zeit zu geben, aufzuschließen, blickte Kayne zurück und seufzte.
    »Also«, sagte Kayne. »Sollen wir um den heißen Brei herumreden oder gerade heraus zur Sache kommen?«
    »Was meinst du?«, fragte Michael. Aber Lee gluckste leise, und machte deutlich, dass er die Frage verstanden hatte.
    »Michael ist Caitlins Bruder«, sagte Lee. »Ich bin Gloriannas Bruder. Ich mache Caitlin nicht den Hof.«
    »Da fehlt doch ein Schritt«, sagte Kayne mit einem hoffnungsfrohen Funkeln in den Augen.
    »Das ist so, weil Glorianna und der Magier hier wirklich um den heißen Brei herumreden«, erwiderte Lee.
    »Ah«, sagte Kayne und blickte zurück zu den Frauen. Doch es war deutlich - zumindest für Michael -, dass Kayne nicht Glorianna ansah.
    »Caitlin Marie ist erst achtzehn«, sagte Michael drohend.
    »Ein blühendes Alter für eine Frau«, erwiderte Kayne lächelnd.
    »Könnte schlimmer sein«, sagte Lee in singendem Tonfall. »Es könnte Teaser sein.«
    Michael fragte sich, warum er sich jemals Freunde gewünscht hatte, blieb stehen und wartete starrköpfig, bis Glorianna und Caitlin herankamen, während Lee und Kayne weiterliefen.
    »Schwierigkeiten?«, fragte Glorianna.
    »Männer sind einfach schrecklich«, grollte er.
    Sie lächelte und tätschelte seine Wange. »Das wissen wir Frauen schon immer, aber wir lieben euch trotzdem.«
    Caitlin prustete los vor Lachen. »Warum gehe ich nicht -« Sie schüttelte den Kopf und rannte davon. Sie lachte zu sehr, um schnell zu laufen, aber sie holte Lee und Kayne ein.
    »Er leckt sich praktisch die Lippen nach ihr«, beschwerte sich Michael. »Sie kann nicht alleine hier leben, wenn der erste Mann, der sie trifft, gleich diesen Blick aufsetzt.«
    »Und was für ein Blick wäre das?«, fragte Glorianna unschuldig.
    »Du weißt, welchen. Und wenn Tante Brighid eigene Wege gehen wird, und ich …« Er entschloss sich, besser zu schweigen, denn er wusste nicht, worauf er hinauswollte, und fügte hinzu: »Du weißt, was ich meine.«
    Glorianna schürzte die Lippen. Ein schlechtes Zeichen.
    »Du meinst, Caitlin wird die ganze Zeit unbeaufsichtigt sein, und obwohl sie eine erwachsene, wenn auch junge Frau ist, die in einer Gemeinschaft lebt, die ihre Verbindung zum Land nicht nur versteht, sondern sie auch schätzt, wird sie zu einer koketten Vollidiotin werden, nur weil ein Mann mit einem netten Lächeln und Muskeln ein wenig Interesse an ihr gezeigt hat. Ist es das, was du meinst?«
    »Vielleicht.« Er war sich ziemlich sicher, es war nicht, was er meinte, doch im Moment konnte er keine eindeutige Aussage über irgendetwas treffen.
    »Und du meinst, meine Mutter und ich seien keine angemessenen Anstandsdamen? Schließlich werden wir beide hierher kommen, um Caitlin zu unterrichten. Und Caitlin wird für den Unterricht auch nach Aurora kommen müssen.«
    Zu nah am Pfuhl!, dachte Michael und hörte Lees Singsang: Könnte schlimmer sein, könnte Teaser sein.  »Ah …« Nadia als Anstandsdame? Das wäre ausreichend einschüchternd. Aber Glorianna war zu jung, wenn es darum ging, die … Tändeleien … einer kleinen Schwester streng genug zu betrachten. Doch das konnte er nicht sagen, ohne sich selbst ein Grab zu schaufeln, aus dem er ohne Leiter nicht mehr herauskommen würde.
    Er richtete seine Aufmerksamkeit auf das Haus, um ein wenig Zeit zu gewinnen - und blieb wie angewurzelt stehen. Es bestand aus Stein und war einstöckig. Ein Haus, gebaut, um die Launen der See zu überstehen.
    Ein Haus, gebaut als ein Heim, das die Geräusche spielender Kinder hören würde, das Lachen und die Tränen eines voll gelebten Lebens. Er konnte die Musik des Hauses hören - und sie war gut.
    »Oh«, sagte Caitlin gerade. »Was bist du für ein süßer Kerl!«
    Michael, der sich fragte, was Kayne getan hatte, um  diesen Tonfall zu verdienen - und warum Lee, der dreckige Mistkerl, den Mann nicht davon abgehalten hatte -, eilte nach vorn, um dem ein Ende zu setzen, was auch immer dort geschah.
    Doch Caitlin achtete gar nicht auf Kayne. Sie hockte auf dem Boden und streckte eine Hand einem kleinen braun-weißen Hund entgegen, der wahrscheinlich ein süßer Kerl sein würde, wenn man ihn erst einmal gebadet und gut gebürstet hätte. Der Hund kam zu ihr, misstrauisch und bereit, jeden Moment wegzulaufen. Er wollte eindeutig zu Caitlin und ebenso eindeutig nicht  zum Rest von ihnen.
    »Ich hab ihn das erste Mal vor ungefähr einem Monat bei den Wachsteinen gesehen«,

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