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Belladonna

Belladonna

Titel: Belladonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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bewohnt worden. Wir haben gewartet, versteht ihr. Wir haben immer gewusst, eines der Mädchen der Liebsten würde für immer den Weg zurück nach Hause finden.«
    »Das war ihr Name?«, fragte Caitlin verwundert.
    »Natürlich war das ihr Name«, sagte Peg. »Liebste mit Namen, Liebste im Wesen. Sie war die Seherin, die den Garten angelegt hat, um sich um ihre kleinen Stücke der Welt zu kümmern. Dann verliebte sie sich, doch ihr Mann fühlte sich hier nicht wohl, also ist sie mit ihm gegangen, um in seinem Heimatdorf zu leben, und hat den Ort denen hinzugefügt, um die sie sich kümmerte. Sie ist nie wirklich wieder nach Hause gekommen, obwohl wir wussten, sie sah immer noch nach uns. Auch ihre Töchter und deren Nachkommen sind nie wirklich nach Hause zurückkehrt. Bis jetzt.«
    Kayne trat vor, um ordnungsgemäß vorgestellt zu werden, und Caitlin hörte, wie Glorianna die anderen vorstellte. Hörte, wie Peg Brighid einlud, mit ihr im Ponywagen zu fahren. Doch es waren nur Geräusche, die die Oberfläche streiften. In ihrem Kopf schlug eine Glocke, und ihr Klang tönte »Ravens Hill, Ravens Hill, Ravens Hill.«
    Während man sich um die anderen kümmerte, zog sie Glorianna am Arm, und ein Blick von Glorianna Belladonna reichte aus, damit man ihnen ein wenig Privatsphäre einräumte.
    »Ravens Hill liegt im Garten?«, fragte Caitlin mit leiser Stimme.
    Trauer erfüllte Gloriannas Augen, und das Gewicht dieser Trauer legte sich schwer auf Caitlins Herz.
    »Ja«, sagte Glorianna widerwillig.
    Sie wartete und erkannte dann, dass Glorianna ihr nicht mehr erzählen würde, es sei denn, sie fragte. »Wo?«
    Glorianna zögerte. »Unter dem Komposthaufen.«
    Sie dachte daran, wie Ravens Hill sich die letzten Jahre über angefühlt hatte - und blinzelte die Tränen fort, die ihr plötzlich in den Augen brannten. »Kann ich es in Ordnung bringen?«
    »Nein.«
    Manche Dinge kann man nicht reparieren, Caitlin Marie.
    »Warum hast du diese Stelle ausgesucht, um den Abfall aus dem übrigen Garten dort abzuladen?«, fragte Glorianna.
    »Sie hat sich … schlecht angefühlt«, sagte Caitlin. »Dreckig. Voller Unkraut. Und … die anderen Teile des Gartens waren auch überwuchert und voll Unkraut, aber ich konnte immer noch sehen, was sie einst gewesen waren. Diese Stelle …«
    »Dann ist es nicht deine Schuld, Caitlin«, sagte Glorianna. »Es ist nur eine Vermutung, doch wenn zu viel des Wesens der Landschafferinnen unter den Nachkommen der Liebsten in Vergessenheit geraten ist, dann hat eine von ihnen die Resonanz des Dorfes nicht mehr geteilt und hätte das Dorf loslassen sollen. Es war herzlos, Abfall auf die Stelle des Gartens zu werfen, die den Zugang zum Dorf hielt, denn es nährte die Dunklen Strömungen und ließ Ravens Hill nie zu dem werden, was es hätte sein sollen.« Sie seufzte und strich sich die Haare aus dem Gesicht. »Vielleicht hat durch dich ein Bedürfnis gehandelt, das keine andere Möglichkeit hatte, sich auszudrücken. Aus welchem Grund auch immer, und obwohl es nicht überlegt geschah, hast du getan, was vor langer Zeit hätte getan werden sollen; du hast die Bindung deiner Familie an Ravens Hill und die Bindung des Dorfes an den Garten gekappt.«
    »Aber jetzt hat es keine Landschafferin mehr«, sagte Caitlin. »Werden also nicht noch mehr schlimme Dinge geschehen?«
    »Es hat im Moment keine Landschafferin«, sagte Glorianna. Dann lächelte sie und fügte sanft hinzu: »Aber es hat einen Anker. Ein anderer Wille hat sich all diese Jahre gegen den deinen gestemmt und der langsamen Verwandlung des Dorfes in eine dunkle Landschaft entgegengewirkt.«
    Ein Pfiff ließ sie hinüber zu der Stelle blicken, an der Michael, Lee und Kayne warteten. Lee legte den Kopf schief und hob die Hand. Kommt ihr?, fragte diese Geste.
    »Genug«, sagte Glorianna und hob die Hand, um zu bestätigen, dass sie kämen. »Erst einmal wollen wir herausfinden, was hier ist. Um das, was war, kümmern wir uns ein andermal.«
     Kayne war kein besonders guter Fremdenführer, dachte Michael, als sie dem Weg folgten, der zu einem Haus auf  einer Anhöhe führte. Zum einen wusste der Mann nicht, wie man sich der Schrittgeschwindigkeit einer Frau anpasste. Er lief voraus und ließ Caitlin und Glorianna nicht hinterherkommen. Und außer ein paar Informationen, die jeder Trottel hätte selbst herausfinden können, indem er die Ladenschilder las, hatte er ihnen nichts Nützliches über das Dorf mitzuteilen.
    Als Michael anfing, sich

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