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Belladonna

Belladonna

Titel: Belladonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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hinter ihm ging, nicht darauf aufmerksam machen, dass er sich der Gefahr bewusst war. In den Gassen lauerten Diebe, die darauf warteten, ehrliche Männer um ihren Lohn zu bringen. Es hatte ihn beunruhigt, den Inhalt der Kasse des ganzen Tages im Geldschrank im Laden zu lassen, vor allem, da letzte Woche jemand versucht hatte, in Wagersons Geschäft einzubrechen. Deshalb trug er jetzt einen wahren Schatz nach Hause, um ihn im Geldschrank im Haus zu verwahren.
    Und jetzt folgte ihm jemand, hatte vor, ihn auszurauben. Würde ihm vielleicht sogar einen Schlag auf den Kopf versetzen und ihn blutend in der Gosse zurücklassen, alleine und hilflos, bis die Wachmänner ihn auf ihrer Runde entdeckten.
    Seine Frau verhöhnte ihn, wenn er so etwas erwähnte, und sagte, Angst sei der einzige Dieb, der ihn besuche und seines Seelenfriedens beraube. Dann schlug sie jedes Mal vor, er solle doch eine Droschke nach Hause nehmen, wenn er sich fürchtete, nach Einbruch der Dunkelheit durch die Straßen zu laufen, vor allem in den Nächten, in denen er ein Paket für den Geldschrank im Haus mit sich trug. Als würde er, außer bei schlechtem Wetter, gutes Geld für ein Pferd und einen Fahrer zum Fenster  hinauswerfen, wenn seinen Laden und sein Zuhause doch nur ein paar Häuserzeilen trennten.
    Doch … diese Schritte. Diese heimlichen Schritte, die ihm folgten. Kamen sie näher? Sollte er rennen? Nur zwei Ecken weiter und er wäre zu Hause, sicher hinter seinen Türen und Schlössern.
    Wo waren die Wachmänner? Sollten sie nicht gerade ihre Runde machen? Warum bezahlte er all diese Abgaben für ihren Lohn, wenn sie nicht zur Stelle waren, um einen ehrlichen Mann davor zu bewahren, niedergeschlagen und ausgeraubt zu werden?
    Und es kam vor, ganz gleich, was seine Frau sagte. Es spielte keine Rolle, dass er niemanden persönlich kannte, der ausgeraubt worden war. Er wollte nicht der Erste in seinem Bekanntenkreis sein, der diese Erfahrung machte.
    Doch er könnte der Erste sein. Vielleicht sogar heute Nacht.
    Sein Herz hämmerte. Sein Atem ging stoßweise, als er um die Ecke bog und die einladenden Lichter seines Hauses erblickte - und die Lichter in den Häusern seiner Nachbarn, die alle herauskommen würden, um einen ihresgleichen zu retten, denn wie er waren sie alle gute, fleißige, ehrliche Menschen.
    Die Schritte kamen näher, beeilten sich jetzt, als spüre der Dieb, wie nah sein Opfer der Sicherheit war.
    Durch seine Umgebung ermutigt, und in dem Wissen, man würde schnell auf seine Rufe reagieren, fuhr er herum, um seinem Verfolger die Stirn zu bieten.
    Und sah nichts als Schatten.
     Als dunklerer Schatten unter Schatten beobachtete Er, wie der kleine Mann in sein Haus trippelte, während das Licht der Erleichterung ihn beinahe zum Leuchten brachte.
    Es brauchte Zeit und wiederholtes Nähren der gleichen Angst, um etwas wie die Knochenschäler oder die Todesdreher zu erschaffen, und obschon Er Zugangspunkte einrichten konnte, damit die Menschen hineinstolperten, waren in einer Stadt solche tödliche Kreaturen im Nachteil.
    Doch diese köstliche Angst vor einem Phantomverfolger war ein großer Vorteil für Ihn. Hierfür war keine Seiner Kreaturen nötig, kein Zugangspunkt, der entdeckt, und, möglicherweise, an die Landschafferin weitergegeben werden würde, die das Fundament dieses Teils der Landschaft bildete. Dieser Jäger konnte durch das Zwielicht des Halbschlafes in Dutzenden Herzen gestärkt werden - etwas, das, wenn es Gestalt an nahm, nicht mehr war als ein Geräusch und der flüchtige Eindruck, etwas lauere unsichtbar in den Schatten. Ein Phantom, das nichts weiter tun würde, als die Angst zu mehren. Es sei denn, Er ging auf Jagd. Dann würde Blut fließen, und Er würde Leid und Schrecken über seine Beute bringen. Doch vielleicht nicht den Tod. Nicht immer den Tod. Denn diejenigen, die überlebten, hatte die Angst verstümmelt. Sie würden die Straßen mit ihren Gefühlen von Angst und Hass und Rachsucht überfluten und dazu beitragen, das Licht zu ersticken.
    Ein Phantomjäger.
    Konnte es wirklich so einfach sein, diesen Teil Kendalls in ein dunkles Jagdgebiet zu verwandeln?
    Jaaa.
     Doreen blickte aus dem Fenster ihres Zimmers in der Pension. Es war eine anständige Adresse für eine alleinstehende Dame, das hatte der Fahrer der Droschke ihr versichert. Und sie war anständig. Vornehm, wenn auch mit knappem Budget.
    Das Zimmer war sauber, die Laken waren es auch, doch die Qualität der Möbel und der Bettwäsche

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