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Belladonna

Belladonna

Titel: Belladonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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antreten.
    Sie versuchte, sich nicht zu fragen, ob sie jemals nach Hause zurückkehren würde.
     

Kapitel 26
    Michael starrte auf den Sand und die Steine, die das hügelige grüne Land entstellten. »Das ist nicht richtig. Es gehört nicht hierher. Hat dieser … Weltenfresser … das hier getan?«
    »Nein«, sagte Glorianna, ihre Stimme so trocken wie der Sand. »Ich war es.« Sie schwang sich vom Dämonenrad, ließ den Rucksack von der Schulter gleiten und legte ihn auf den Boden, bevor sie näher an den Sand heranging.
    »Warum?«, fragte Michael. Entweder hörte sie ihn nicht, oder sie hatte beschlossen, ihn zu ignorieren, also stieg er von dem Dämonenrad, auf dem er saß, und legte ebenfalls den Rucksack ab. Da er sein ganzes Gepäck mit all seiner Ausrüstung dabeihatte, wollte er nicht klappern und klirren, während er versuchte, mit Glorianna zu sprechen.
    »Vorsicht«, warnte Sebastian.
    Da er sich nicht sicher war, ob die Worte als Warnung, sich dem Sand oder Glorianna zu nähern gemeint waren, passte Michael auf, als er an beides herantrat.
    »Also«, sagte Michael. »Ist das hier wie der Sandkasten?«
    »Nein, das hier ist eine Wüste.« Sie betrachtete den Sand und die Steine, dann nickte sie, anscheinend zufrieden.
    »Wenn also jemand auf den Sand tritt …«
    »Tritt er in diese Landschaft über.«
    Die Landschaft gab nicht viel her, dachte Michael, als er  einen Schritt näher heranging. Ein paar Steine und Sand und … Waren das die Überreste eines Pferdekopfes?
    »Man tritt also über die Steine und landet in einer Wüste. Dann tritt man wieder zurück in …«, diesen Teil der Welt, schloss er stumm, als er erkannte, dass er auf einen Teil der Welt blickte, der von allem, was er kannte, weit entfernt war.
    »Die Steine bilden die Grenzlinie hier in der Landschaft der Wasserpferde«, sagte Glorianna. »In der Wüstenlandschaft existieren sie nicht.«
    Michael runzelte die Stirn. »Woher weiß man dann, wo man hinübertreten muss, um hierher zurückzukommen?«
    »Man kommt nicht hierher zurück, Magier. Das war der Sinn und Zweck dabei, die Landschaft zu verändern.«
    Er starrte sie an.
    Hörbar stieß Glorianna den Atem aus. »Der Weltenfresser hatte einen Zugangspunkt für die Todesdreher in dem Teich geschaffen, den es hier gab. Ich habe ihn verschlossen, sobald mir Sebastian von den getöteten Wasserpferden erzählte, doch ein dunkles Herz ging oft genug an diesem Ort vorüber, um es dem Weltenfresser zu ermöglichen, den Zugangspunkt wieder herzustellen. Also habe ich die Landschaft verändert, den Teich und das umliegende Land in Wüste und Stein verwandelt. Selbst wenn der Weltenfresser es schafft, den Zugangspunkt von Seiner Landschaft aus offen zu halten, treten die Todesdreher in eine Wüste über, in der sie nicht überleben können.« Sie wandte sich wieder den Dämonenrädern zu.
    Michael sah Sebastian und Lee an, dann Glorianna. »Hat keiner von euch daran gedacht, ein Schild aufzustellen?«
    Sie fuhr zu ihm herum und warf die Hände in die Luft. »Und was sollte darauf stehen? Gefährliche Landschaft, nicht übertreten?«
    »Warum nicht?«
    »Zum einen«, sagte Lee, »würde irgendjemand in deinem Teil der Welt verstehen, was das bedeutet? Oder es beachten?«
    Lee hatte nicht ganz Unrecht. Wenn sich jemand in diesen Teil Elandars verirrte und dumm genug war, ein Wasserpferd zu reiten, war er auch dumm genug, ein Schild zu missachten und ohne Nahrung oder Wasser - und ohne einen Weg zurück - in einer Wüste zu landen.
    »Zum anderen«, sagte Glorianna, »können Wasserpferde nicht lesen, also ist es sinnlos, für sie ein Schild aufzustellen. Und es ist unwahrscheinlich, dass jemand so tief in ihre Landschaft vordringt, ohne auf eines von ihnen zu treffen.«
    Als seien ihre Worte ein Signal, kamen vier Wasserpferde über eine kleine Anhöhe und hielten auf sie zu. Ihr schwarzes Fell glänzte in der Morgensonne, und ihre Mähnen wehten im Wind, den sie durch ihre Bewegungen erzeugten. Sie waren wunderschön, wie sie so nebeneinander hertrabten, und selbst obwohl er es besser wusste, verspürte er ein heftiges Verlangen, auf einem von ihnen zu reiten.
    Sie blieben stehen. Kein Wort wurde gesprochen, doch Michael hörte die Botschaft nichtsdestotrotz. Kommt mit uns. Wir schenken euch einen besseren Ritt. Und wir sind hübscher.
    Er warf einen Blick auf die Dämonenräder. Eines von ihnen leckte sich die Lippen, während es die Wasserpferde anstarrte.
    »Nein«, sagte Glorianna.
    Er

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