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Belladonna

Belladonna

Titel: Belladonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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sie es nannte. In diesen Augenblicken lag ein Strahlen in der Luft, das sie umgab, und was durch die Heiligen Stätten zog, weckte den Wunsch, gleichzeitig zu weinen und zu lachen. Heute Morgen hat sie mir einen Brief gegeben, den Glorianna für mich dagelassen hatte, und sagte, sie müsse mit Nadia sprechen. Sie hat mich gebeten, sie zu begleiten.«
    »Und Caitlin Marie ist heute Morgen wegen ihres Unterrichts hierher gekommen.«
    »Ja. Und so habt auch Ihr zu einer schweren Zeit Eure Familie um Euch.« Yoshani hielt inne. »Diese Geschichte, die Ihr Glorianna Dunkel und Weise erzählt habt - würdet Ihr sie mir erzählen?«
    Michael schüttelte den Kopf. »Vielleicht irgendwann, aber nicht jetzt.«
    Einen Moment lang glaubte er, Yoshani würde Einwände erheben, doch der Mann neigte einfach nur den Kopf.
    »Es hat Mut gekostet, sie gehen zu lassen, Michael der Magier«, sagte Yoshani sanft.
    Bevor Michael eine Antwort einfiel, sprang Lee über einen zerfallenen Teil der Mauer. Mit Blick aufs Haus rief er laut: »Hey-a, was geht hier vor? Die Resonanzbrücke neben dem Haus ist verschwunden, einfach verschwunden, und ich weiß nicht wo …«
    Lee sah ihn und blieb stehen. Starrte ihn an.
    Es war noch kein Wort gesprochen worden, und so begriff Lees Verstand nicht, was sein Herz bereits wusste.
    Seine Miene wurde hart. Er ging einen Schritt auf Michael zu.
    Und plötzlich war Sebastian aus der Küchentür hinaus, sowohl Ablenkung als auch Bedrohung. Der Rechtsbringer warf Michael einen kurzen Blick zu, dann wandte er sich an seinen Cousin.
    »Lee«, sagte Sebastian. »Wir müssen reden.«
     Er konnte ihre Angst in den Strömungen schmecken, die die Schule durchzogen. Ihre Angst und ihre Zweifel. Und Er kostete das Licht, als Er unter den Pfaden der Schule weilte und mit Leichtigkeit die einfältigen Fallen umging, die der Wahre Feind aufgestellt hatte, um Ihn zu fangen.
    Die Wächter der Dunkelheit hatten es geschafft, den Wahren Feind in einer Landschaft einzuschließen, in der sie zerstört werden konnte! Sie hatten es endlich geschafft! Sie war in Seine Landschaften in der Schule verstrickt, nicht in der Lage, an irgendeinen Ort überzutreten, der nicht Seine Resonanz trug. Als sie erkannte, dass sie in der Falle saß, hatte sie versucht, Seine Landschaften zu verändern und sie zu ihren zu machen. Doch Er war zu stark gewesen, zu mächtig, und Er hatte zurückgefordert, was Ihm gehörte. Jetzt zog sie das ganze Licht zu sich heran, versuchte einen Ort des Lichts zu erschaffen, weil sie dachte, sie würde dort, irgendwie, sicher und außerhalb seiner Reichweite sein. Wie köstlich! Wie wunderbar! Wie wohlschmeckend!
    Er konnte es nicht erwarten, sich an Glorianna Belladonnas Herz zu laben.
     Sie lauschte den flüsternden Stimmen der Wächter der Dunkelheit, ließ sie ihr Herz mit Worten schänden, während sie Mauern errichtete, die weit länger bestehen würden als Stein.
    Und während sie lauschte, während sie auf den richtigen Moment wartete, sammelte sie das Licht. Sie war nicht in der Lage, alle Strömungen des Lichts vollkommen zu zerstören, also saugte sie sie aus, bis die übrig gebliebenen Fäden so schwach und dünn waren, dass sie nicht das kleinste Körnchen Hoffnung tragen konnten.
    Der Weltenfresser war in der Schule. Kam auf sie zu.
    Sie veränderte die Landschaften und schloss die letzte Tür. Drehte den Schlüssel im letzten Schloss. Wenn sie den Schlüssel vernichtete, würde es kein Entkommen mehr geben, kein Zurück. Wenn sie den Schlüssel vernichtete, wären sie und die Wächter der Dunkelheit und der Weltenfresser für immer in dieser Landschaft eingeschlossen.
    Sie schloss die Augen, um die Tränen zurückzuhalten, die fließen wollten.
    »Ich bin die Kriegerin des Lichts«, flüsterte sie. »Es ist Zeit, vom Dunklen Becher zu trinken.« Ihre Stimme brach. Sie hielt inne, um sich zu sammeln. Dann fügte sie hinzu: »Ephemera, hör mich an.«
     »Tageslicht!«, sagte Sebastian, als er von Lees Insel trat. »Warum sieht die Schule so aus? Warum tut sie das?«
    Michael antwortete nicht. Lee fluchte. Caitlin keuchte auf.
    Die Schule verblasste ein wenig mehr, genauso wie die Weiße Insel verblasst war, als Kennedays Schiff sich ihr genähert hatte. Sie befand sich nicht mehr ganz in der Welt, doch noch war sie nicht vollkommen unerreichbar.
    Michael beobachtete, wie seine übrigen Begleiter von Lees kleiner Insel traten. Er lauschte ihrer Musik und schätzte ab, was er in jedem ihrer Herzen

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