Belladonna
sagte Glorianna und trat weiter in den Raum. »Dinge, die ihr tun könnt, um eure Landschaften zu schützen, wenn ihr nur -«
»Du hast das alles angerichtet!«, schrie die Drittstufen-Landschafferin. »Die Zauberer hätten dich vernichten sollen, als sie die Möglichkeit dazu hatten!«
»Glorianna hat den Weltenfresser nicht befreit, und sie hat die Schule nicht zerstört!«, rief Lee. »Sie hat keinem von euch jemals etwas Böses getan! Die Wächter der Dunkelheit haben euren Geist und eure Herzen vergiftet und gegen sie gewendet, aber sie ist die Einzige, die euch jetzt helfen kann.«
»Ihre Hilfe brauchen wir nicht«, sagte die älteste Landschafferin, ihr ganzer Körper zitterte vor Wut, als sie sich erhob. »Sie wurde aus einem Grund ausgestoßen, und endlich haben wir Belladonnas wahres Gesicht gesehen.«
»Seht ihr es denn wirklich?«, fragte Glorianna. »Könnt ihr eure Herzen nur für einen Augenblick beruhigen, um wirklich zu sehen, wer und was ich bin?« Sie streckte eine Hand aus und wandte sich an die älteste Landschafferin. »Ihr braucht den Garten in der Schule nicht, um euch mit euren Landschaften zu verbinden. Ihr tragt ihre Resonanz in euch. Ihr könnt sie erreichen. Wenn die Landschaften, aus denen ihr gekommen seid, sicher sind, könnt ihr einen neuen Garten anlegen, der euch hilft, die Orte in eurer Obhut zu beschützen. Und die Brückenbauer können die Landschaften, die ihr fünf haltet, miteinander verbinden. Ich brauche eure Hilfe im Kampf gegen den Weltenfresser.«
»Unsere Hilfe?«, fragte die älteste Landschafferin. Sie lachte bitter. »Wenn irgendjemand diesen Schrecken auf die Landschaften losgelassen hat, dann warst du es. Und du wagst es, hier in die Heiligen Stätten zu kommen? Dies ist heiliger Boden, ein Ort des Lichts. Du befleckst ihn mit der bloßen Anwesenheit deines unreinen Herzens!«
»Genug!«, rief Yoshani.
Nein, dachte Glorianna. Es ist nicht genug.
Die Dunklen Strömungen in ihr schwollen an mit schwarzem, ungezügeltem Zorn. Sie entfernte sich einen Schritt von Lee. Doch bevor sie die Worte sprach, die mit aller Macht versuchten, loszubrechen, entsandte sie einen Befehl.
Ephemera, hör mich an. Der Zorn in diesem Raum ist nicht mehr als der Wind, ein reinigender Sturm, der schnell vorüberzieht. Dieser Zorn lässt nichts Gestalt annehmen, verändert nichts.
Doch er würde alles verändern.
»Ich bin nicht wie ihr«, sagte Glorianna, die erbitterte Wut, die sie durchströmte, färbte ihre Stimme rau. »Ich war nie wie ihr, weil ich ein direkter Nachkomme der Wächter des Herzens bin, die vor langer Zeit auf dieser Welt wandelten. Ich bin wie sie, und stehe auf eine Art mit der Welt in Verbindung, die ihr euch nicht vorstellen könnt. Doch durch meine Adern fließt auch das Blut der Wächter der Dunkelheit, und so gebiete ich über Licht und Dunkel. Ich bin kein Mensch. Nicht wie ihr es seid. Ich bin Belladonna. Nie habt ihr auch nur einen Teil von mir gewollt. Jetzt will ich keinen Teil von euch.« Sie hob eine Hand und zeigte auf die Landschafferinnen und Brückenbauer. »Ephemera, hör mich an! Erkenne diese Herzen. Jeder Ort, der meine Resonanz trägt, ist ihnen für immer verschlossen. Sie dürfen diese Landschaft aus freiem Willen verlassen, doch gehen sie nicht, so schicke sie in die Landschaft, deren Resonanz sie im Herzen tragen. Dies gebiete ich.«
Sie wandte sich ab und ging auf die Tür zu. Dann blieb sie stehen und sah zu ihnen zurück. »Der Weltenfresser jagt in den Landschaften. Wenn ihr euch nicht mit all dem Licht in euren Herzen an euren Teilen der Welt festhaltet, wird Er alles und jeden in eurer Obhut vernichten.«
Sie verließ den Raum, verließ das Gästehaus. Dann rannte sie davon vor dem Schmerz, der drohte, sie zu verstümmeln.
Doch selbst während sie lief, wusste sie, niemand, nicht einmal Glorianna Belladonna, konnte schnell oder weit genug laufen, um dem Schmerz zu entfliehen, der in ihrem eigenen Herzen lebte.
Yoshani trat vor Lee. »Es ist vorbei«, sagte er mit so leiser Stimme, dass nur Lee ihn hören würde. »Es besteht kein Grund, noch mehr zu sagen. Verlasst uns für ein paar Stunden. Besucht Euren Cousin.«
Lees grüne Augen füllten sich mit eisigem Zorn. »Meine Schwester braucht mich.«
»In Eurem Herzen herrscht zu viel Wut, mein Freund.
Ihr könnt ihr nicht helfen. Schüttet Eure Gefühle bei jemandem aus, der sie aufnehmen kann, ohne durch sie verletzt zu werden. Manchmal braucht die Wut ein Echo,
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