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Belladonna

Belladonna

Titel: Belladonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Ort des Lichts war, warnten sie jene verschlungenen Resonanzen davor, dass etwas nicht stimmte.
    Sie werden alleine sein, dachte sie. Eine Weile werden sie alleine sein.
    Sie konnte es nicht ändern.
    »Ephemera, hör mich an.«
    Sie spürte, wie die Welt sich veränderte, um ihrem Herzen und Willen Gestalt zu verleihen. Doch die Veränderung ging nicht reibungslos vonstatten, war nicht vollständig. Sogar in dem Augenblick, als Ephemera die Landschaften veränderte und die schwarze Welle verschwand, wusste sie, die Veränderung war nicht vollständig - weil diese neu erschaffene Landschaft ihre Resonanz nicht völlig teilte. Der Ort selbst fühlte sich recht sicher an; die Strömungen der Macht flossen, wie sie es sollten, obschon die Dunklen Strömungen ihr zu schwach erschienen, um die Herzen auf dieser Insel wirklich im Gleichgewicht zu halten.
    Auch daran konnte sie nichts ändern, bis sie die andere Landschafferin gefunden hatte, die diese Insel kontrollierte. Zudem sollte sie jetzt ihr eigenes Rätsel lösen.
    »Ihr seid in Sicherheit«, sagte sie, während sie sich den zwei älteren Frauen näherte. »Der Weltenfresser kann euch hier nicht mehr erreichen.«
    Sie sagten nichts, doch die drei jüngeren Frauen formten alle mit den Fingern ein Zeichen. Yoshani antwortete, indem er etwas vor sich hinmurmelte, von dem sie annahm, es war ein sehr hässliches Wort aus seiner Jugendzeit. Was bestätigte, dass dieses Zeichen eine Beleidigung darstellte.
    Sie trat einen Schritt näher. Die anderen traten einen Schritt zurück.
    Was auch immer mich ruft, wird mich ebenso zurückweisen. Als sie die Frauen ansah, spürte sie die Wahrheit dieser Worte.
    Eine der älteren Frauen straffte die Schultern und hob das Kinn - die Pose einer Anführerin.
    »Ihr und euresgleichen sind auf der Weißen Insel nicht willkommen«, sagte die Frau.
    Ein Echo der Stimme hallte durch die Dunklen Strömungen in Glorianna. Leid. Zugefügter Schmerz. Und als sie über diesen zugefügten Schmerz nachdachte und dem Herzen lauschte, wurde ihr Blick von den zwei Blumentöpfen angezogen - Herzenshoffnung und Belladonna, der eine Topf umgestoßen, die Erde zum Teil über den Kai verstreut.
    »Woher habt Ihr diese Pflanzen?«, fragte Glorianna.
    »Das ist nicht Eure Angelegenheit, Zauberin«, sagte die Frau. »Kehrt an jenen Ort des Schattens zurück, von dem Ihr gekommen seid.«
    Glorianna schenkte der Frau keine Beachtung und ließ sich neben dem umgestoßenen Blumentopf, der die Tollkirsche enthielt, auf die Knie nieder. Hier war etwas. Sie richtete den Topf auf, dann schaufelte sie so viel der verschütteten Erde hinein, wie sie konnte, ohne sich Splitter des Kais einzuziehen. Als sie die Erde um die Pflanze festdrückte, berührten ihre Finger eine Stelle am unteren Teil des Stammes, die eine Resonanz trug, die so voller Sehnsucht war, dass es ihr einen Stich versetzte.
    »Yoshani«, sagte sie, als sie vorsichtig die Erde um den Stamm entfernte, »könnt Ihr etwas erkennen?«
    Er ging neben ihr in die Hocke. Als sie den Topf zur Seite neigte, sah sie etwas im Sonnenlicht glänzen.
    »Dort«, sagte Yoshani und deutete auf genau die gleiche Stelle des Stammes. »Es sieht so aus, als sei ein Haar um die Pflanze gewickelt.«
    Eine Sehnsucht so stark, dass selbst ein Haar ihre Resonanz trägt.
    Mehr als das, die Resonanz des Haares entsprach der Resonanz der Insel, die sich mit ihrer eigenen vermischte.
    Sie reichte Yoshani den Topf, stand auf und sah den beiden älteren Frauen ins Gesicht. Dieses Mal richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf die, deren Blick aus einem Auge verschleiert war. »Woher habt Ihr diese Pflanzen?« Keine Antwort. »Sagt es mir jetzt, oder ich lasse den Weltenfresser zurückkehren, und das Licht wird für immer aus Eurem Teil der Welt verschwinden.«
    Entsetzt blickten die beiden sie an. Dann sagte die Anführerin: »Ihr tragt eine solche Dunkelheit in Euch, dass Ihr die Unschuldigen verdammen würdet?«
    »Ihr werdet die Strömungen der Macht, die durch mich fließen, niemals verstehen.« Sie öffnete die Hand,  brachte den Silberarmreif zum Vorschein - und sah Schreck und Wiedererkennen in den Augen der Anführerin. »Und Ihr seid nicht unschuldig. Doch Ihr habt bekommen, worum Ihr gebeten habt.« Bevor die Frau sich rühren konnte, ergriff Glorianna ihre Hand und ließ wütend den Armreif hineinfallen.
    Die Frau starrte das Schmuckstück an. »Wo habt Ihr das her?«
    »Seid in Zukunft vorsichtiger, worum Ihr bittet.« Sie

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