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Belladonna

Belladonna

Titel: Belladonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Mistkerl aus dem Ehebett verbannt zu sehen, doch Lynnea verdiente es nicht, dass jemand auf ihrem Herzen herumtrampelte. Und es verhieß nichts Gutes über Glorianna, dass sie sich als Freundin ausgab, während sie sich mit dem Mann einer anderen Frau vergnügte. Woran vielleicht allein Sebastian schuld war, schließlich war er doch ein Inkubus und so weiter.
    Narr. Du hättest deine Zunge im Zaum halten und einfach eine kleine Verwünschung aussprechen sollen, damit Sebastian das bekommt, was er verdient.
    »Michael?«
    Auf den ersten Blick dachte er, die Person, die hinter Lynnea die Küche betrat, sei ein Junge mit weiblichen Gesichtszügen, aber die Stimme …
    »Caitlin?« Er trat um Sebastian und den anderen Mann herum. Seine kleine Schwester war hier, am Leben und unversehrt. »Caitlin Marie?«
    Er kannte dieses bestimmte Lächeln, hatte jedes Mal danach Ausschau gehalten, wenn er von seinen Wanderungen nach Hause gekommen war. Ihr Begrüßungslächeln.
    Stürmisch hob er sie hoch und drückte sie fest an sich, fühlte ein Lachen in sich aufsteigen, während ihm Tränen in den Augen brannten. Er setzte sie ab und lehnte sich zurück, um sie genau zu betrachten und sich zu versichern, dass es ihr wirklich gut ging. In diesem Moment  nahm er das Detail, aufgrund dessen er ihr Geschlecht nicht erkannt hatte, erst richtig zur Kenntnis.
    »Beim Licht, Mädchen! Was hast du mit deinen Haaren angestellt? Du hast sie so kurz geschnitten, dass die Leute dich für einen Jungen halten werden.«
    »Nein, werden sie nicht«, sagte Teaser, der plötzlich neben Lynnea im Türrahmen erschien. »Nicht mit diesen wirklich netten Titten.«
    Michael fuhr herum und stieß Caitlin dabei hinter sich. »Und welches Recht hast du, ihr auf die Brüste zu schauen?«
    Teaser zuckte mit den Schultern. »Ich sag ja nur, was offensichtlich ist.«
    Caitlin versetzte ihm einen Stoß, woraufhin er sich umdrehte und sie anstarrte. Mit erhobenem Kinn sagte sie trotzig: »Ich will nicht wie ein Mädchen aussehen - und ich werde nie die Hure irgendeines Mannes sein.«
    Bevor Michael aufbrausend werden konnte, packte ihn jemand am Ohr und zog ihn zu einem Stuhl am Küchentisch.
    »Hinsetzen«, sagte eine ältere, dunkelhaarige Frau, ohne seinem Aufschrei Beachtung zu schenken, als sie ihn noch einmal am Ohr zog. »Das ganze Geschrei wegen einer Dummheit. Und jetzt habt ihr die Vögel erschreckt.«
    Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Raum im Allgemeinen und erkannte, dass der Lärm, der die Küche erfüllte, nicht von etwas Menschlichem verursacht wurde.
    Er saß so lange da, bis sie sein Ohr losließ, dann sprang er auf, um Caitlin Marie - und Teaser - gründlich die Meinung zu sagen.
    Die dunkelhaarige Frau zog ihm eins mit einem Holzlöffel über. »Hinsetzen!«, befahl sie. »Du auch, Sebastian. Lee. Teaser.« Bei jedem Namen zeigte sie auf einen Stuhl. »Glorianna, du und Caitlin Marie müsst euch miteinander unterhalten, also geht ihr Mädchen ins Wohnzimmer.  Lynnea, du gehst mit ihnen. Und der Rest von euch ist jetzt still!«
    In der Stille, die folgte, sah Michael zu Glorianna und erblickte eine Frau, die gerade eine ganz gehörige Portion Wut entwickelte. Er nahm an, sie würde ihren Ärger großzügig über seinem Kopf ausschütten, weil er sie alle auf Sebastians Untreue hingewiesen hatte, doch er hatte vor, sein Bestes zu geben, damit der dreckige Mistkerl einen gerechten Anteil abbekam.
    »Ich glaube, der Magier und ich müssen ein paar Sachen besprechen und reinen Tisch machen«, sagte Glorianna.
    »Schlammloch?«, fragte Lee.
    »Lee!«
    Er zog den Kopf ein, als die ältere Frau mit dem Löffel auf den Tisch hieb. Dann sah sie Glorianna an. »Und ich glaube, du musst mit Caitlin Marie sprechen. Du magst eine mächtige Landschafferin und eine Wächterin des Herzens sein, doch in diesem Haus bist du meine Tochter und tust, was ich dir sage.«
    Die Luft zwischen den zwei Frauen knisterte und knackte.
    Lynnea legte Caitlin den Arm um die Schultern. »Lass uns ins Wohnzimmer gehen.« Sie und Caitlin verschwanden in einem anderen Raum.
    Glorianna wartete noch einen knisternden Augenblick, dann folgte sie ihnen.
    »Ihr solltet euch schämen«, sagte Nadia und starrte die Männer, die um ihren Küchentisch saßen, finster an. »Ihr seid erwachsene Männer und benehmt euch wie … wie …«
    »Streithammel?«, schlug Michael vor und schenkte Nadia sein charmantes Lächeln.
    Sie versetzte ihm einen Schlag auf die Schulter.

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