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Belladonna

Belladonna

Titel: Belladonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Flüsterton «dieser Hundesohn» - «»
    «Sie wurde nicht erschlagen», sagte Sara. Der Schlag in Sibyl Adams' Gesicht hatte sie nicht getötet. Sara dachte daran, was die Autopsie ergeben hatte, und musste sich unwillkürlich schütteln.
    Eddie schien ihre Reaktion zu bemerken. «Wurde ihr sonst noch etwas angetan?»
    Sara war verblüfft, dass ihr Vater diese Frage stellte.
    Normalerweise gab man sich in ihrer Familie alle erdenkliche Mühe, keine Fragen zu stellen, die diese Seite von Saras Leben betrafen. Sie hatte von Anfang an geahnt, dass sie alle sich nicht mit ihrem Zweitjob anfreunden konnten.
    Sara fragte: «Was zum Beispiel?», bevor sie verstand, was ihr Vater meinte. Cathy, die damit beschäftigt war, den Pfannkuchenteig anzurühren, stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben.
    Tessa kam durch die Schwingtür in die Küche gestürmt. Offenbar hatte sie erwartet, Sara allein vorzufinden. Ihre Lippen öffneten sich zu einem perfekten O.
    Cathy, die inzwischen am Herd stand und Pfannkuchen buk, warf ihr ein «Guten Morgen, Sonnenschein!» über die Schulter zu.
    Tessa hielt den Kopf gesenkt und steuerte geradewegs auf den Kaffee zu. «Gut geschlafen?», fragte Eddie.
    «Wie ein Baby», erwiderte Tessa und drückte ihm einen Kuss oben auf den Kopf.
    Cathy schwenkte ihren Wender in Saras Richtung. «Du könntest von deiner Schwester was lernen.»
    Tessa war so klug, diese Bemerkung zu ignorieren. Sie öffnete die Tür, die auf die Terrasse führte, und forderte Sara mit einer Kopfbewegung auf, ihr nach draußen zu folgen.
    Sara tat wie geheißen und hielt den Atem an, bis die Tür fest hinter ihr geschlossen war. Sie flüsterte: «Devon Lockwood?»
    «Noch hab ich ihnen nichts von deiner Verabredung mit Jeb erzählt», konterte Tessa.
    Sara presste die Lippen aufeinander. Stumm besiegelte sie damit den Waffenstillstand.
    Tessa setzte sich auf die Verandaschaukel und zog dabei ein Bein unter sich. «Was hast du denn so spät noch gemacht?»
    «Ich war im Leichenschauhaus», antwortete Sara und setzte sich neben ihre Schwester. Sie rieb sich die Arme, um gegen die morgendliche Kühle anzukämpfen. Sie trug noch immer ihren Operationskittel und darunter ein dünnes weißes T-Shirt, kaum warm genug. «Ich musste ein paar Dinge nachprüfen. Lena -» Sie unterbrach sich, weil sie nicht sicher war, ob sie Tessa erzählen konnte, was gestern Abend im Leichenschauhaus geschehen war. Die Anschuldigungen schmerzten noch immer, obwohl Sara wusste, dass Lena vor lauter Schmerz so gesprochen hatte.
    Sie sagte: «Ich wollte es hinter mich bringen.»
    Nichts Fröhliches war mehr in Tessas Miene. «Hast du was gefunden?»
    «Ich habe Jeffrey einen Bericht gefaxt. Ich glaube, der gibt ihm ein paar Anhaltspunkte, die es sich zu verfolgen lohnt.» Sie machte eine Pause, um sich zu überzeugen, dass Tessa ihr Aufmerksamkeit schenkte. «Hör mir zu, Tessie. Sei bitte vorsichtig, okay? Ich meine, halt die Türen verschlossen. Geh nicht allein aus. Und dergleichen.»
    «Yeah.» Tessa drückte ihr die Hand. «Okay. Klar.»
    «Ich meine -» Sara hielt wieder inne. Sie wollte ihre Schwester nicht ängstigen, wollte aber auch nicht, dass sie in Gefahr geriet. «Ihr seid beide im selben Alter. Du und Sibyl. Verstehst du, worauf ich hinauswill?»
    «Yeah», antwortete Tessa, aber es war deutlich zu merken, dass sie nicht weiter darüber reden mochte. Sara konnte ihrer Schwester keinen Vorwurf machen. Da sie bis in intimste Einzelheiten wusste, was Sibyl Adams geschehen war, empfand es Sara als schwierig, sich dem kommenden Tag zu stellen.
    «Die Postkarte, die hab ich -», hob Tessa an, aber Sara winkte gleich ab.
    «Ich hab sie in meiner Aktentasche gefunden», sagte sie. «Danke.»
    «Yeah», sagte Tessa, irgendwie kleinlaut.
    Sara blickte auf den See hinaus. Sie dachte nicht an die Postkarte, sie dachte nicht an Sibyl Adams oder Jeffrey oder sonst etwas. Es lag eine so friedliche Atmosphäre über dem Wasser, dass Sara sich zum ersten Mal seit Wochen entspannt fühlte. Wenn sie die Augen zusammenkniff, konnte sie den Bootssteg hinter ihrem eigenen Haus erkennen. Er besaß wie die meisten der Bootsstege am See ein überdachtes Bootshaus, eine Art kleinen schwimmenden Schuppen.
    Sie stellte sich vor, wie sie auf einem der Liegestühle saß, an einer Margarita nippte und einen Schundroman las. Warum sie

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