Bellas blutige Rückkehr
nicht mal, wie du heißt, verdammt.«
»Bella, mein Freund...«
» Sorry , aber den Namen kenne ich nicht.«
»Man nannte mich auch die blutige Bella. Ich habe meine Zeichen hinter lassen.«
»Das mag sein, aber ich kann mich nicht erinnern. Ich frage mich nur, was du von mir willst und weshalb du gekommen bist. Dass ich schon mal in Atlantis gelebt habe, weiß ich, und ich weiß auch, dass ich im Kampf umgekommen bin. Ansonsten kann ich mich an nichts erinnern, auch nicht an dich, Bella.«
»War ich dir so gleichgültig?«
»Quatsch, das hat damit nichts zu tun. Ich kenne dich nur nicht und damit basta. Ich will dich auch nicht fragen, woher du meine Adresse kennst, ich will nur, dass du verschwindest, und du kannst auch deinen Mantel zuknöpfen. Dein Aussehen reizt mich nämlich nicht, da bin ich ehrlich.«
»Es gab andere Zeiten.«
»Mag sein, aber die sind vorbei, und meine Erinnerung ist zudem auch noch gelöscht.«
»Das ist schade, mein lieber Freund.«
»Mag sein, ist aber nicht zu ändern. Bitte, ich möchte, dass du jetzt verschwindest, Bella.«
Sie deutete ein Kopfschütteln an und sprach wieder mit ihrer leisen und weichen Stimme weiter. »Den Zeitpunkt bestimme ich, mein Freund, glaube es mir.«
»Da bin ich gespannt.«
Sie regte sich nicht auf. Ihre Tonlage blieb gleich. »Ich habe noch etwas zu erledigen, denn in Atlantis habe ich meine Aufgabe nicht ganz erfüllen können.«
»Tut mir Leid, aber die Zeit ist abgelaufen.«
»Nein, nicht für mich. Ich hänge nicht an der Zeit. Aber ich will dich nicht lange im Unklaren lassen. Es gab Menschen, die haben mich die blutige Bella genannt. Und weißt du weshalb?«
»Nein. Außerdem will ich es auch gar nicht wissen.«
»Du wirst es erfahren müssen!«
»Verschwinde!«
Erst jetzt zuckte sie zusammen. Ihre Gelassenheit war dahin. Sie sprach jetzt schneller und auch mit härterer Stimme. »Ich habe mir die Männer geholt, die ich wollte. Unter anderem bist du auch darunter gewesen. Wir haben es getrieben, wir beide, und ich gebe zu, dass du mich sehr gefordert hast. So stark, dass ich etwas vergaß.«
»Oh, da bin ich gespannt.«
»Ja, ich vergaß, dich zu töten!«
Eric rechnete in seinem Job immer mit Überraschungen. Was er hier zu hören bekam, das verschlug ihm die Sprache. Er glaubte, sich verhört zu haben.
So etwas konnte es nicht geben. Das was der reine Wahnsinn. Erst liebte und danach tötete sie.
Er sah sie wieder lächeln und hörte ihre Frage. »Mir scheint, dass du mir nicht glaubst.«
»Es ist... verdammt, du erzählst mir hier etwas und...«
»Nein, nein, nein, ich erzähle dir nichts. Ich habe die Männer geliebt und sie dann getötet.«
»Warum denn?«
»Das ist allein meine Sache. Es musste so sein. Erst lieben, dann töten...«
»Und mich hast du vergessen?«
»Ja, aber nicht nur dich. Ich bin auf der Suche nach den anderen. Ich werde sie finden, ich habe sie schon gefunden. Ich weiß, wer sie sind und welch ein Leben sie jetzt führen. Alles ist sehr versteckt, wenn man es mit Atlantis vergleicht. Ich bin gekommen, um es wieder hervorzuziehen, und ich habe beschlossen, bei dir anzufangen. Jetzt, in den nächsten Minuten, wirst du auf dieser Terrasse sterben.«
»Durch das Messer?«
»Ja, denn damit habe ich meinen Liebhabern später die Kehle durchgeschnitten...«
***
Plötzlich war Purdy Prentiss wach.
Sie schlug die Augen auf, drehte den Kopf nach rechts – und erschrak.
Eric war nicht mehr da!
Normalerweise wäre es für sie kein Grund zur Besorgnis gewesen, aber sie musste daran denken, wie ungewöhnlich sich Eric benommen hatte. Er litt unter gewissen Problemen und hatte sich nicht getraut, ihr etwas davon zu erzählen. Er wollte es allein auskämpfen und war möglicherweise dabei, aber dem wollte Purdy einen Riegel vorschieben.
Sie stand leise auf. Während sie nach einem Hemd griff und es über ihren nackten Oberkörper streifte, hielt sie die Ohren weit offen und lauschte in die Stille hinein. Sie wartete darauf, dass sie von einem Geräusch unterbrochen wurde, aber auch das passierte nicht. Nichts Fremdes war zu hören. Unter normalen Umständen hätte es keinen Grund für sie gegeben, durch die Wohnung zu schleichen. Aber weshalb war Eric dann aufgestanden?
Genau das wollte sie herausfinden. Eine innere Stimme warnte sie davor, sich in normaler Lautstärke zu bewegen. Deshalb setzte sie auch jeden Schritt vorsichtig und traute sich auch nicht, irgendwo Licht zu machen.
Auch in der
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