Bellas blutige Rückkehr
das.«
»Leider, Sir. Die Menschen damals sind eben anders gewesen. Was wir heute für lächerlich halten, haben sie akzeptiert und daraus gelernt. Da stehen wir ganz dumm da.«
»Fällt Ihnen nicht Myxin ein, John?«
Ich winkte ab. »Der ist weit weg.«
»Aber er ist gekommen und hat Sie gewarnt. Das lässt darauf schließen, dass er etwas dagegen hat, dass die blutige Bella ihren mörderischen Plan bis zum Ende durchzieht.«
Ich wusste, worauf mein Chef hinauswollte, und konnte ihm nicht hundertprozentig zustimmen. »Muss ich Ihnen noch was über Myxin erzählen? Der kocht seine eigene Suppe. Er greift nie ein, wenn er und Kara nicht unmittelbar betroffen sind.«
»Trotzdem bleibt es bei der Warnung, John«, sagte Suko.
»Du setzt also auf Myxin?«
»Was soll ich sonst tun?«
»Stellt sich die Frage, ob wir Myxin erreichen können. Das ist das Problem.«
Darüber brauchten wir im Prinzip nicht zu reden, denn eine Antwort konnte keiner von uns geben.
»Sie begreifen jetzt meine Probleme«, erklärte Sir James. »Ich muss leider meine Niederlage eingestehen, es sei denn, Ihnen fällt noch etwas ein.«
»Im Moment nicht«, sagte ich und sprach damit für Suko mit.
Sir James ließ nicht locker. »Und es gibt keine Spur? Oder den Hauch von einer Spur?«
»Nein«, sagte Suko. »Die blutige Bella kommt und geht, wann es ihr passt. Sie ist darin perfekt. Ihr Helfer ist die Zeit. Sie kann sich von ihr treiben lassen, und sie ist in der Lage, sie zu beherrschen. Sie hat eine Zeitschleife gefunden. Genau damit hatten wir schon mal unsere Probleme.«
»Aber Sie können die Lösung nicht finden?«
»Nein, Sir, das haben wir bisher nicht geschafft. Man müsste uns schon die Möglichkeit dazu geben, aber wer würde das schon tun?«
Sir James rückte seine Brille zurecht. »Schöne Freunde haben Sie«, sagte er.
»Sie führen ein eigenes Leben und sind für unsere Probleme nicht zuständig.«
Der Superintendent deutete mit der wedelnden Hand auf uns beide. »Denken Sie trotzdem an die Warnung, die Ihnen Myxin geschickt hat. Ich würde sie nicht einfach vergessen.«
»Wir werden daran denken«, sagte ich.
»Gut, dann muss ich mich mit den Leuten auseinandersetzen, die ihre Fragen gestellt haben. Es wird Probleme geben, das weiß ich, aber«, er beugte sich vor und schaute uns intensiv an, »Sie müssen es schaffen, die beiden zurückzuholen, sonst gibt es hier einen wahnsinnigen Stress. Das kann der Staat nicht so einfach hinnehmen.«
»Wir verstehen das, Sir, aber wir können leider nicht zaubern.«
»Versuchen Sie es trotzdem.«
Nach diesem Satz waren wir entlassen. Wir standen auf und gingen in ziemlich gedrückter Stimmung aus dem Büro. Es kann einen Menschen nicht aufbauen, wenn er Niederlagen zugeben muss. In diesem Fall allerdings blieb uns nichts anderes übrig.
Glenda hörte uns ins Vorzimmer kommen, drehte sich am Computer um und lächelte uns an. »Na, eine Lösung gefunden?«
»Hör ja auf«, sagte ich.
Sie lachte trotzdem. »Ich brauche nur eure Gesichter zu sehen, um zu wissen, dass mal wieder einiges schief gelaufen ist.«
»Mal wieder kannst du nicht sagen. Dieser Fall hier ist eben eine Stufe zu hoch für uns.«
»Klar. Außerdem muss Purdy Prentiss wieder herbeigeschafft werden. Da wird es Probleme geben.«
Ich wollte etwas sagen, hielt jedoch meine Bemerkung zurück und schaute Glenda stattdessen an. »Moment mal, was hast du da gesagt? Purdy muss wieder hergeschafft werden?«
»Genau.«
»Woher weißt du das denn?«
»Ja, das möchte ich auch gern wissen«, meinte Suko. »Es sei denn, Sir James hat dich angerufen, als wir von seinem Büro auf dem Weg zu diesem hier waren.«
»Das hat er nicht.«
»Dann bist du...«
»Geht in euer Büro«, sagte Glenda. »Ich bringe euch was zu trinken und dabei können wir dann reden.«
Suko und ich tauschten Blicke. Glenda kam uns schon seltsam vor. Ihr Verhalten stimmte irgendwie nicht, aber darüber wollte ich jetzt nicht länger nachdenken.
Diesmal war es Suko, der unsere Bürotür öffnete. Ich war in Gedanken versunken, passte nicht auf und lief gegen ihn, weil er plötzlich stehen geblieben war.
»He, was ist denn...« Die weiteren Worte blieben mir im Hals stecken, als ich an Suko vorbeischaute und sah, wer es sich auf meinem Bürostuhl bequem gemacht hatte.
Es war Myxin, der kleine Magier!
***
Eric La Salle hatte sich nicht vorstellen können, dass sein Denken und Fühlen einmal völlig ausgeschaltet werden würde, aber das
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