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Belohnung

Belohnung

Titel: Belohnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Gordon
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blütenweißes Frackhemd, aus dem sich ein strammer Hals und ein kantiger Kiefer reckten. Und dann ein solcher Mund, die pralle Unterlippe amüsiert herausgereckt, als ob einer von ihnen beiden gerade einen unglaublichen Witz gemacht hätte. Sein rotbraunes Haar stand ihm vom Kopf ab – wie vom Winde verweht.
    »Oh, Mann«, stöhnte Celia und erhob sich langsam. Sie fühlte, wie sich ihre Finger verselbständigten und über seine Samtjacke strichen. »Du siehst aus wie der Kerl aus der Porridge-Werbung.«
    »Dieser Macho, der die Mädchen anmacht und nur ein Unterhemd trägt?«
    Er lächelte hinterhältig, die Oberlippe in die Unterlippe gepresst, als ob er an sich halten musste, um nicht loszubrüllen. Er hatte eine gebrochene Nase. Vom Rugby, nicht vom Boxen. In der Mitte eine Beule, sodass die Nasenspitze nach oben zeigte – genau wie bei dem Typ aus der Werbung. Seine Augenbrauen sahen aus, als ob er sie ständig hochzog. Wenn er nur nicht so strahlende Augen hätte.
    »Genau der. Wie kommt es, dass ihr in euren Kilts alle so sexy ausseht?«
    »Das kommt daher, weil alle eure Jungs im Süden eine Truppe großer Memmen sind.«
    Sie schlug protestierend mit einer Hand nach ihm. Er fing sie ab und umfasste mit einem Arm ihre Taille. Er drückte sie gegen seine Hüfte. Er war hart und rieb sich an ihr. Sie dachte an ihren Fantasie-Schotten: Kilt hoch mit nacktem Hintern, gebeugten Knien und seine keuchende Frau hart gegen die Wand nagelnd. Ihr Magen zog sich zusammen.
    »Dann weißt du auch sicher, wie richtige Schotten ihr Porridge essen?«, fragte ihr Schotte und führte sie in die Mitte des Raums.
    Celia schüttelte den Kopf und stolperte neben ihm her. Sein Körper, warm wie eine Heizung, war fest an ihren gedrückt.
    »Im Stehen.«
    Er lachte, als ob er genau wüsste, wovon sie gerade geträumt hatte. Von ihrem Fantasie-Schotten, der es im Stehen in einer Ecke trieb. Er hätte auch ihren Rock hochziehen und mit seinen Fingern über ihre Spalte fahren können, so elektrisiert war sie.
    »Wo ist denn meine kleine Cousine?«, fragte ihr Tänzer gerade, als das Akkordeon loslegte. Sie erkannte alle Gay Gordons. Die Paare hatten sich im Saal aufgereiht, wie Tiere, die in die Arche getrieben wurden. Warum brauchte Noah von jedem ein Paar? Zur Paarung natürlich. O Gott, dieser Sherry ...
    »Deine kleine Cousine?«
    »Bessie. Ihr gehört doch zusammen, oder? Wo ist denn die kleine Nympho?« Er hielt ihre Finger ganz locker. »Ich muss doch mal sehen, ob sie gewachsen ist.«
    »Sie ist krank wie ein Hund. Lass mich jetzt in Ruhe«, sagte sie. Zum ersten Mal an diesem Tag war sie froh, dass Bess nicht da war. »Was meinst du mit ›kleine Nympho’?«
    Aber die Musik übertönte seine Antwort. Sie legte ihren Arm quer über seine Vorderfront. Nun wusste sie, was sie zu tun hatte. In ihrer Jugendzeit hatten sie auf dem zugigen Dorftanzboden unter den kreischenden Anweisungen einer Xanthippe tanzen gelernt. Das sollte sich jetzt auszahlen.
    Als der Tanz begann, merkte sie, wie ihr Kleid raschelnd und luftig um die Beine schwang. Ihr Herz schlug höher, als die Musik die Tanzschritte einleitete. Dies war ihr Lieblingstanz, obwohl sie das nie zugegeben hätte.
    Bei diesem Tanz musste sie immer der »Mann« sein, weil sie so groß war. Wenn Xanthippe sie doch jetzt sehen könnte! Vier Schritte vorwärts, vier zurück, anmutig unter dem gehobenen Arm des Partners drehen und dabei so aussehen, als ob man sich ängstlich an seine gefährlich sexy Brust warf. Dann eine Drehung und weiter zum nächsten Tänzer. Wie beschwingt das doch alles ist, dachte sie, als sich ein anderer stämmiger Arm um ihre Taille legte. Nie zuvor hätte sie geglaubt, dass schottische Tänze so sexy waren. Die organisierte Form von Weibertausch! Weiber herumwirbeln und sie stolz durch den Saal führen. Alle diese Kerle, die sich an uns heranmachen, uns benutzen und weiterreichen – wie pervers ist das eigentlich?
    »Du tanzt mit dem Brautführer, weißt du das?«, fragte der Bartmann, der sie mit Sherry abgefüllt hatte. »Du darfst dich geehrt fühlen. Denn alle Weiber sind hinter ihm her, aber Stuart tanzt längst nicht mit jeder.«
    Celia merkte, wie ihr vom Drehen schwindlig wurde. Alle beobachteten sie jetzt. Das Blut stieg ihr in den Kopf, und der Sherry benebelte ihr Gehirn.
    »Für eine Engländerin tanzt du ganz gut, besser als dieses Pack hier«, sagte der nächste Kerl. Es war der mit den Pobacken. »Ich glaube, wir müssen dich für den

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