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Ben - Alles auf Anfang (German Edition)

Ben - Alles auf Anfang (German Edition)

Titel: Ben - Alles auf Anfang (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adora Belle
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Tränen aus dem Gesicht.
    „Nicht offiziell, nein“, gibt er trocken zurück, schubst mich wieder auf den Stuhl zurück und beginnt, meinen Daumen vorsichtig mit einer Kompresse abzutupfen.
    Als Nächstes faltet er eine weitere Lage Mull auseinander, legt ihn um die verletzte Kuppe und nachdem er eine weitere Kompresse darüber gedrückt hat, sichert er das Ganze fachmännisch mit einer Binde, die er sehr geschickt darum wickelt.
    Am Ende habe ich einen äußerst professionell aussehenden Verband und komme aus dem Staunen nicht heraus. DAS hätte ich Manuel echt nicht zugetraut.
    „Wow! Hast du das mal gelernt?“, will ich wissen und drehe die verwickelte Hand vor meinem Gesicht hin und her, während Manu das Verbandszeug wieder verstaut.
    „Ich war mal Schulsanitäter“, sagt er und schließt die Schranktür. „Manche Sachen verlernt man halt nicht.“
    Ich will etwas darauf erwidern, da ertönt plötzlich ein schriller Piepton aus dem Treppenhaus.
    Verwundert drehe ich den Kopf, doch Manuel ist nach einer Schrecksekunde sofort an seiner Wohnungstür und reißt sie auf.
    Das Piepen wird lauter, und ich folge ihm nach draußen, weil ich auch wissen will, was nun schon wieder los ist. In diesem Haus hat man auch wirklich nie seine Ruhe! Handwerker, festhängende Wasserhähne, Rohrbrüche, hinterhältige Nachbarn und jetzt auch noch dieses nervige Gepiepe!
    „Was …?“, höre ich Manuel noch sagen, dann stürmt er nach draußen und die Treppe rauf. Mit gewölbten Brauen sehe ich ihm nach, und da bemerke ich den Geruch ...
    Der Schock fährt mir durch alle Glieder, ich renne Manuel hinterher und stehe keine zwei Minuten später und außer Puste in meiner völlig verräucherten Küche. Manuel hält hustend den Topf mit dem verbrannten Eintopf unter den Wasserhahn und kommandiert: „Mach sofort das Fenster auf und die Tür zu!“
    Automatisch tue ich was er sagt und schließe die Tür zum Flur, wo sich nun bereits ein paar der Nachbarn wegen des anhaltenden Rauchmeldersignals tummeln und mich fragend ansehen.
    Anschließend reiße ich sämtliche Fenster auf, und erst dann wage ich mich wieder zurück in die Küche.
    Manuel steht da, mit vor der Brust verschränkten Armen und sieht mir mit einem Blick entgegen, den ich nicht deuten kann.
    Ich habe schon den Eindruck, dass er sauer ist, aber um seine Mundwinkel zuckt es trotzdem, als er mit einem abgrundtiefen Seufzer den Kopf schüttelt.
    „Verrat` mir eins, Ben“, bittet er grollend, „bist du hier nur eingezogen, um mich in den Wahnsinn zu treiben? Oder einfach nur vertrottelt und ungeschickt?“
    Diesmal bin ich wirklich zerknirscht. Immerhin HABE ich den Topf einfach gedankenlos auf der eingeschalteten Platte stehenlassen, als ich kopflos nach draußen gerannt bin.
    Ich schaue verlegen zu Boden und nuschele: „Das wird dann wohl das Zweite sein, denke ich.“
    Die Türklingel enthebt ihn einer Antwort, und er geht, um nachzusehen wer das ist, obwohl es ja eigentlich meine Wohnung ist.
    Natürlich sind es die Nachbarn. Immerhin piept das blöde Rauchmelderding immer noch und vermutlich wollen sie wissen, ob nun ein flammendes Inferno droht oder nicht.
    Trotz meiner nahezu überwältigenden Verlegenheit komme ich nicht dran vorbei, mich zu wundern und auch ein bisschen zu ärgern, als ich im Flur so viele Köpfe sehe. Am liebsten würde ich ihnen zurufen: „Wo wart Ihr, als ich vorhin beinah verblutet wäre?“ Aber ich ich glaube, dann gehen sie Fackeln und Heugabeln holen …
    Ich halte also meine Klappe und bleibe hinter Manuel, als er mit wenigen Worten erklärt, dass es sich um kein Feuer handelt. Nein, es besteht keine Gefahr, es war nur ein auf dem Herd vergessener Topf mit Eintopf und ja, alle können unbesorgt in ihre Wohnungen zurückkehren. Die Lage ist unter Kontrolle, und der Rauchmelder wird aufhören zu piepen, sobald der Rauch völlig abgezogen ist.
    Und wie aufs Stichwort tut das Mistding genau das. Die Stille ist wohltuend.
    Das und die Informationen von Manuel sorgen dafür, dass der Mob sich murmelnd zerstreut. Natürlich nicht ohne vorher noch ein paar missbilligende Blicke in meine Richtung abzuschießen. Am Ende ist der Flur aber wieder leer und Manuel dreht sich zu mir um.
    „Kann ich dich hier alleine lassen, oder stellst du gleich wieder irgendwas Dummes an?“
    Hey? Der tut ja so, als wäre ich völlig lebensuntüchtig ….. ? Oh ….
    Stumm nicke ich, und er grinst, streckt die Hand aus und wuschelt mir durch die Haare. Ich

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